Die Photometrie der diffusen Zurückwerfung. (Q5913691)

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scientific article; zbMATH DE number 2692976
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English
Die Photometrie der diffusen Zurückwerfung.
scientific article; zbMATH DE number 2692976

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    Die Photometrie der diffusen Zurückwerfung. (English)
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    1887
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    In Bezug auf die Strahlung von Körpern, die mit erborgtem Lichte durch diffuse Reflexion leuchten, weiss man bisher nur, dass das Lambert'sche Gesetz vom Cosinus des Emanationswinkels nicht mehr gilt. Nach welchem Gesetze aber die Strahlung solcher Körper erfolgt, ist unbekannt. Diese Lücke sucht die vorliegende Arbeit auszufüllen, indem sie sich die Aufgabe stellt, das Verhalten diffus reflectirender Körper aus den Grundsätzen der Photometrie zu entwickeln. Zunächst wird die Lichtmenge bestimmt, welche eine unendlich dünne planparallele lichtstrahlende Schicht, deren Leuchtkraft für die Einheit des Volumens gleich \(F\) ist, nach einem Volumenelemente \(dv\) sendet, welches, ebenso wie jene Schicht selbst, in einem Medium mit Absorptions- und Diffusionsvermögen eingebettet liegt. Da das Licht auf seinem Wege einerseits nach dem umgekehrten Quadrat der Entfernung und andererseits durch Absorption und Diffusion geschwächt wird [für die Schwächung durch Diffusion werden dieselben Gesetze als gültig angenommen wie für die Absorption], so ergiebt sich für jene Lichtmenge der Ausdruck \[ (1) \quad \tfrac 12 F dv d \varrho \int_{0}^{\tfrac 12 \pi} e^{- \frac{m \varrho}{\cos \alpha}} \text{tg\,} \alpha\, d \alpha = - \tfrac 12 F dv\, d \varrho \text{\,li}\; (e^{-m \varrho}). \] Darin ist \(\varrho\) der Abstand des Elements \(dv\) von der planparallelen unendlich breiten Schicht, \(d\varrho\) ist die Dicke dieser Schicht, \(m\) die Summe aus Absorptions- und Diffusionsvermögen; \(\text{li}\) bezeichnet den Integrallogarithmus \[ (2) \quad \text{li}(e^{-m \varrho}) = \int_{\varrho}^{\infty} e^{-mx}\;\frac{dx}{x}. \] Liegt jene lichtaussendende Schicht in der Tiefe \(r'\) parallel unter der gleichmässig beleuchteten ebenen Oberfläche des Körpers, während das Element \(dv\) die Entfernung \(r\) von jener Oberfläche hat, so ergiebt sich die Lichtmenge, welche dem Elemente \(dv\) von der ganzen Platte zugestrahlt wird, \[ (3) \quad dv f(r) = -\tfrac 12 dv \left\{ \int_0^r F(r')\; \text{li} (e^{-m(r - r')}) dr' + \int_r^R F(r')\; \text{li}\; (e^{-m(r' - r)}) dr' \right\}, \] falls \(R\) die Gesamtdicke des als planparallele Platte gedachten, beleuchteten Körpers ist. Die in (3) auftretende Function \(F(r')\) bezeichnet die Lichtmenge, welche die Volumeneinheit in der Tiefe \(r'\) nach allen Seiten ausstrahlt. Dieselbe besteht aus zwei Teilen, nämlich aus dem Anteil, welcher von der unmittelbaren Beleuchtung durch die direct einfallenden Strahlen, und dem Anteil, welcher von der allseitigen diffusen Beleuchtung durch die umgebenden Schichten herrührt; letzterer Anteil ist seinerseits wieder durch (3) bestimmt, so dass \[ (4) \quad F(r') = l \{ ae^{- \frac{mr'}{\cos i}} + f (r')\} \] wird, falls \(ldv'\) die dem Volumenelemente \(dv'\) durch Diffusion entzogene Lichtmenge ist, \(i\) der Winkel, unter dem die Platte von dem einfallenden Lichte getroffen wird. Durch Einsetzen von (4) in (3) ergiebt sich zur Bestimmung der unbekannten Function \(f\) eine Functionalgleichung von der Form \[ (5) \quad f(r) - f_1 (r) = -\tfrac 12 l \left\{ \int_0^r f(r') \; \text{li}\; (e^{-m (r - r')}) dr'+ \int_r^R f(r')\; \text{li}\; (e^{-m(r' - r)}) dr' \right\}, \] worin \[ f_1 (r) = - \tfrac 12 al \left\{ \int_0^r e^{- \frac{mr'}{\cos i}} \text{li}(e^{-m(r - r')}) dr' + \int_r^R e^{- \frac{mr'}{\cos i}} \text{\,li}\; (e^{-m (r' - r)}) dr' \right\} \] durch teilweise Integration leicht zu ermitteln ist. Die strenge Gleichung (5) wird nunmehr durch eine angenäherte Gleichung ersetzt, indem an Stelle des variabeln Factors \(f(r')\) der constante Factor \(f(r)\) gesetzt wird. Dann lässt sich die noch übrige Integration in (5) ausführen; man erhält einen angenäherten Wert von \(f(r)\) in endlicher Form und damit auch einen angenäherten Wert der Function \(F\). Nach diesen Vorbereitungen wendet sich der Verfasser seiner eigentlichen Aufgabe zu. Hat die Function \(F\) dieselbe Bedeutung wie oben, so sendet ein in der Tiefe \(r\) befindliches Volumenelement \(d\omega dr\) unter dem (inneren) Emanationswinkel \(\varepsilon\) nach dem Elemente \(d\omega\) der Oberfläche die Lichtmenge \[ \frac{1}{4\pi}\;F(r) e^{- \frac{mr}{\cos \varepsilon}}\;d \omega dr. \] Durch Integration nach \(r\) zwischen den Grenzen 0 und \(R\) folgt daraus, wenn man für \(F(r)\) den oben erwähnten angenäherten Ausdruck benutzt, die Lichtmenge \(L\), welche aus einer beliebig dicken Schicht eines durch diffuse Reflexion lichtstrahlenden Körpers unter dem Emanationswinkel \(\varepsilon\) nach dem Oberflächenelemente \(d\omega\) der Schicht gelangt und durch dieses Element, wenn keine Reflexion nach innen stattfindet, ausgestrahlt wird. Die Lichtmenge \(M\), welche das Oberflächenelement \(d \omega\) nach allen Seiten hin ausstrahlt, und die von einer Halbkugel aufgefangen wird, ergiebt sich ferner, wenn man \(L\) mit \(2\pi \sin \varepsilon d \varepsilon\) multiplicirt und nach \(\varepsilon\) von 0 bis \(\tfrac 12 \pi\) integrirt. Die Resultate der angedeuteten Rechnungen müssen wir, da ihre Wiedergabe einen zu grossen Raum beanspruchen würde, übergehen, ebenso die Discussion derselben sowie die interessanten Anwendungen auf specielle Fälle. Die Arbeit schliesst mit der Berechnung der Lichtmenge, die ein Körper bei allseitiger diffuser Beleuchtung nach allen Seiten hin ausstrahlt.
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