Ueber die scheinbare Wechselwirkung von Ringen, welche in einer incompressiblen Flüssigkeit in Ruhe sich befinden. (Q5913883)
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scientific article; zbMATH DE number 2697259
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber die scheinbare Wechselwirkung von Ringen, welche in einer incompressiblen Flüssigkeit in Ruhe sich befinden. |
scientific article; zbMATH DE number 2697259 |
Statements
Ueber die scheinbare Wechselwirkung von Ringen, welche in einer incompressiblen Flüssigkeit in Ruhe sich befinden. (English)
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1887
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Im J. für Math. Bd. LXXI hatte Kirchhoff den bekannten Satz über die scheinbare Wechselwirkung unendlich dünner Ringe in einer Flüssigkeit abgeleitet. In der vorliegenden Abhandlung verallgemeinert der Verfasser die entwickelten Sätze, indem er sich von der Voraussetzung über die Dimension der Ringquerschnitte frei macht, wobei jedoch zu beachten ist, dass die Entwickelungen auf Querschnittsformen von gewissem Charakter beschränkt bleiben. Der Herr Verfasser denkt sich ein System galvanischer Ströme \(i_1,i_2,\dots\), welche in den geschlossenen Curven \(s_1,s_2,\dots\) circuliren. Dann sind die Flächen constanten elektromagnetischen Potentials solche Flächen, die sich von den Curven \(s_1,s_2,\dots\) fächerförmig ausbreiten, und man hat eben so viele derartige Flächensysteme, als man Stromcurven hat. Sie werden gegen einander abgegrenzt durch bestimmte Flächen (Grenzflächen), welche sich selbst wieder aus Flächenstücken constanten Potentiales zusammensetzen. Die Potentialflächen besitzen zwei Scharen von Krümmungslinien; die Linien der einen Schar sind geschlossen, die äussersten von ihnen verlaufen parallel den Stromlinien \(s_1,s_2,\dots\), und jede folgende umschliesst die vorhergehende vollständig. Diese Curven heissen Parallelcurven \(p\). Zieht man jetzt durch alle Punkte einer Parallelcurve die Kraftlinien \(m\), so gelangt man zu einem Ringe \(R\), welcher eine Stromlinie umgiebt; zu demselben Ringe gelangt man auch, wenn man durch alle Punkte einer Kraftlinie die Parallelcurven zieht. Ist nun \(\varphi\) das elektromagnetische Potential der oben erwähnten Ströme \(i_1,i_2,\dots\), so kann man sich die Ringe \(R_1, R_2, \dots\) mit Strömen bedeckt denken, die in den Parallelcurven \(p\) mit der Intensität \(\frac{1}{4\pi} \frac{\partial \varphi}{\partial m}\) circuliren. Dadurch erscheint der in der Axe \(s\) des Ringes circulirende Strom \(i\) ausgebreitet über die Oberfläche desselben; es ist nämlich: 1) die elektromagnetische Wirkung auf alle Punkte im Innern der Ringe gleich Null; 2) die elektromagnetische Wirkung auf alle Punkte ausserhalb der Ringe dieselbe, wie die der Ströme \(i_1,i_2,\dots\), welche in den Ringaxen \(s_1,s_2,\dots\) circuliren. Es wird dann weiter die elektrodynamische Wirkung berechnet, welche auf ein dein Oberflächenelement \(dp\) \(dm\) entsprechendes Stück des Ringes ausgeübt wird; für dieselbe ergiebt sich der Wert: \[ \frac{1}{8\pi} \left( \frac{\partial \varphi}{\partial m} \right)^2 dp\;dm; \] man kann sie also betrachten als einen Druck von der Intensität \[ \frac{1}{8\pi} \left( \frac{\partial \varphi}{\partial m} \right)^2\cdot \] Befindet sich nun eine Flüssigkeit von der Dichtigkeit \(\mu\) in der stationären Strömung vom Geschwindigkeitspotential \(\varphi\), so ist der Druck an der Oberfläche eines Ringes gleich \[ -\frac{\mu}{2} \left( \frac{\partial \varphi}{\partial m} \right)^2\cdot \] Man erhält demnach den Satz: Wenn eine Flüssigkeit von der Dichtigkeit \(\frac{1}{4\pi}\) in der angegebenen Weise durch die Ringe hindurch in Circulation versetzt wird, so üben die letzteren eine scheinbare Wirkung auf einander aus, welche der elektrodynamischen Wechselwirkung der entsprechenden auf den Ringoberflächen ausgebreiteten galvanischen Strömen entgegengesetzt gleich ist.
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