Arithmetische Idealtheorie in nichtkommutativen Ringen. (Q5922129)

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scientific article; zbMATH DE number 2509925
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English
Arithmetische Idealtheorie in nichtkommutativen Ringen.
scientific article; zbMATH DE number 2509925

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    Arithmetische Idealtheorie in nichtkommutativen Ringen. (English)
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    1939
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    Nach dem Vorbild von \textit{E. Noether} (Math. Ann. 96 (1926), 26-61; F. d. M. 52, 130) im kommutativen Fall wird eine axiomatische Begründung der nichtkommutativen Idealtheorie gegeben. Zuerst wird eine Quotientenringbildung betrachtet: \(\mathfrak o\) sei ein nichtkommutativer Ring mit Einheitselement. Gibt es in \(\mathfrak o\) zu jedem Element \(a\) und jedem Nichtnullteiler \(\alpha\) ein \(b\) und einen Nichtnullteiler \(\beta\) mit \(a\beta=\alpha b\), so läßt sich \(\mathfrak o\) durch Quotientenbildung in einen Ring \(\mathfrak S\) einbetten, so daß jeder Nichtnullteiler von \(\mathfrak o\) in \(\mathfrak S\) ein inverses Element besitzt, und daß zu jedem \(x\in\mathfrak S\) ein \(\alpha\in\mathfrak o\) mit \(x\alpha\in\mathfrak o\) existiert. \(\mathfrak S\) ist bis auf Isomorphie eindeutig bestimmt, und die obigen Bedingungen sind auch notwendig. -- \(\mathfrak S\) sei nun ein Ring mit Einheitselement. Als Ordnung in \(\mathfrak S\) wird ein Ring \(\mathfrak o\) bezeichnet, dessen Quotientenring \(\mathfrak S\) ist. Zwei Ordnungen \(\mathfrak o\) und \(\mathfrak o'\) heißen äquivalent, wenn es Nichtnullteiler \(\lambda\), \(\mu\), \(\lambda'\), \(\mu'\) in \(\mathfrak S\) gibt mit \(\lambda\mathfrak o\mu\subseteq\mathfrak o'\), \(\lambda'\mathfrak o'\mu'\subseteq\mathfrak o\). In \(\mathfrak S\) werden eine feste Ordnung und alle zu ihr äquivalenten ausgezeichnet. Es seien folgende Axiome erfüllt: I. Es gibt mindestens eine beschränkte Maximalordnung \(\mathfrak o\) (beschränkt heißt \(\mathfrak o\), wenn es zu jedem Nichtnullteiler \(\alpha\in\mathfrak o\) einen Nichtnullteiler \(\alpha'\) gibt mit \(\alpha\mathfrak o\supseteq\mathfrak o\alpha'\)). II. In jeder Maximalordnung gilt der Teilerkettensatz für die zweiseitigen Ideale. III. In jeder Maximalordnung ist der Restklassenring \(\mathfrak o/\mathfrak p\) eines Primideals voller Matrizenring in einem Schiefkörper. -- Es wird gezeigt, daß II und III ersetzt werden können durch \(\text{II}^*\): In jeder Maximalordnung gilt der Viel\-fachenkettensatz für Linksideale, die ein festes zweiseitiges Ideal \(\neq0\) enthalten. Dieses wichtige Resultat über die Entbehrlichkeit des Teilerkettensatzes geht auf \textit{Y. Akizuki} (Proc. phys. math. Soc. Japan (3) 17 (1935), 377-345, F. d. M. \(61_{\text{I}}\), 1029) zurück. -Aus diesen axiomatischen Voraussetzungen läßt sich nun die ganze übliche Theorie aufbauen, z. B. daß die normalen Ideale bei der eigentlichen Multiplikation ein Gruppoid bilden. Es wird ferner gezeigt, daß die obigen Axiome auch notwendig sind, um die Theorie zu bekommen. -- Eine Reihe neuer Resultate schließt sich an. Die Tatsache, daß der Restklassenring \(\mathfrak o/\mathfrak a\), \(\mathfrak o\) eine Maximalordnung, \(\mathfrak a\) ein zweiseitiges Ideal, ein einreihiger Ring ist, wird weitergehend ausgenützt als bisher. Man erhält so z. B. einen neuen Beweis eines Satzes von \textit{H. Nehrkorn} (Abh. math. Sem. Hansische Univ. 9 (1933), 318-334; F. d. M. \(59_{\text{I}}\), 165). Der Begriff der Gleichartigkeit von Idealen wird auf Ideale mit verschiedenen Links- und Rechtsordnungen übertragen und damit eine genaue Analyse der Zerlegung der ganzen normalen Ideale als direkter Durchschnitt und als eigentliches Produkt unzerlegbarer Ideale durchgeführt. Auch der Übergang zur \(\mathfrak P\)-adik läßt sich von der axiomatischen Basis her durchführen.
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