Functions with dominant singularities of the generalized algebraic-logarithmic type. (Q5922889)

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scientific article; zbMATH DE number 2520543
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English
Functions with dominant singularities of the generalized algebraic-logarithmic type.
scientific article; zbMATH DE number 2520543

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    Functions with dominant singularities of the generalized algebraic-logarithmic type. (English)
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    1936
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    Es sei \[ f(z) = c_0 + c_1z + \cdots + c_nz^n + \cdots \tag{1} \] ein Funktionselement vom Konvergenzradius 1. \textit{J. Hadamard} (J. Math. pur. appl. (4) 8 (1892), 101-186; F. d. M. 24, 359 (JFM 24.0359.*)) hat den Begriff der \textit{Ordnung} von \(f(z)\) in einem Punkt oder Bogen des Kreises \(|z|=1\) eingeführt und hat die Funktionen \(f(z)\), deren Singularitäten auf \(|z|=1\) von endlicher Ordnung sind, untersucht. Seine allgemeinen Ergebnisse werden gewöhnlich in die beiden folgenden Sätze zusammengefaßt: (A\(_1\)) Die Ordnung von \(\left(1-\dfrac z{z'}\right)f(z)\) ist in jedem Punkt von \(|z| = 1\) dieselbe wie die von \(f(z)\), abgesehen höchstens vom Punkt \(z'\) selbst, falls er eine Singularität von \(f (z)\) auf \(|z| =1\) ist. (B\(_1\)) Ist für ein Polynom \(P(z)\) die Ordnung von \(P(z)f(z)\) auf \(|z|= 1\) niedriger als die Ordnung von \(f(z)\), so gibt es genau ein Polynom niedrigster Ordnung mit dem Absolutglied 1, für das dies zutrifft. Hat \(f(z)\) auf \(|z|=1\) polare, algebraische oder logarithmische Singularitäten, so lassen sich diese Aussagen noch präzisieren und ermöglichen, wie \textit{Hadamard} (a. a. O.) gezeigt hat, die Bestimmung der Singularitäten von \(f(z)\) auf \(|z|= 1\), falls man das unter der genannten Voraussetzung über diese Singularitäten bestehende asymptotische Verhalten der Koeffizienten \(c_n\) berücksichtigt. Das Ziel der vorliegenden Note ist es, diese \textit{Hadamard}schen Untersuchungen so zu erweitern, daß sie die neuerdings von verschiedenen Autoren untersuchten (die polaren, algebraischen und logarithmischen Singularitäten als Spezialfälle enthaltenden) allgemeinen \textit{Singularitäten von algebraischlogarithmischem Typus} (vgl. insbesondere \textit{R. Jungen}, Comment. math. Helvetici 3 (1931), 266-306; F. d. M. \(57_{\text I}\), 373) umfassen. Man sagt, \(f(z)\) besitze an der Stelle \(z=z'\) eine Singularität von algebraischlogarithmischem Typus, wenn sie sich in der Umgebung dieses Punkts darstellen läßt als Summe endlich vieler Ausdrücke der Form \[ (z-z')^{-s}\{\log(z-z')\}^l\varphi(z), \tag{2} \] wo \(s\) eine komplexe, \(l\) eine nichtnegative ganze Zahl und \(\varphi(z)\) eine in \(z = z'\) reguläre und von 0 verschiedene Funktion bedeutet. Das Element (2) heißt vom \textit{Typus} \((s, k)\) und vom \textit{Gewicht} \([\sigma, k]\), wobei \(\sigma =\mathfrak R(s)\), \(k = l\) oder \(\sigma = s\), \(k=l-1\) oder \(\sigma= - \infty\), \(k = 0\) sein soll, je nachdem \(s\neq 0, - 1, - 2,\ldots\), oder \(s = 0, - 1, - 2, \ldots\) und \(l > 0\), oder \(s = 0, - 1, - 2,\ldots\) und \(l = 0\) (also \(z'\) regulär) ist. Das Gewicht \([\sigma, k]\) heißt größer als das Gewicht \([\sigma', k']\), wenn entweder \(\sigma >\sigma'\) oder \(\sigma =\sigma'\), \(k > k'\) ist. Das Gewicht der Singularität \(z'\) ist definiert als das größte unter den Gewichten der zu der Singularität gehörigen Elemente (2). Einer Funktion \(f(z)\), die auf \(|z|=1\) von endlicher Ordnung \[ \omega=1+\varlimsup_{n\to\infty}\frac{\log|c_n|}{\log n} \] ist, wird daselbst das Gewicht \([\omega,\omega_1-1]\) mit \[ \omega_1=1+\varlimsup_{n\to\infty} \frac{\log|c_n|-(\omega-1)\log n}{\log^2n} \] zugeordnet. Diese Definition ist so beschaffen, daß, falls \(f(z)\) auf \(|z|=1\) nur Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus hat und deren größtes Gewicht \([\sigma,k]\) ist, \(\omega=\sigma\) und \(\omega_1-1 = k\) gilt. Läßt sich eine Funktion \(f(z)\) aufspalten in die Summe zweier Funktionen \[ f(z)=f_1(z)+f_2(z), \] von denen \(f_1(z)\) auf \(|z|=1\) nur Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus besitzt, deren größtes Gewicht \([\sigma, k]\) sei, während das Gewicht \([\sigma',k']\) von \(f_2(z)\) auf \(|z|=1\) kleiner als \([\sigma,k]\) ist, so bezeichnet man die Singularitäten von \(f(z)\) auf \(|z|=1\), für die \(f_1(z)\) Elemente vom Gewicht \([\sigma,k]\) aufweist, als die dominierenden Singularitäten von \(f(z)\) und die betreffenden Elemente als ihre dominierenden Elemente. Kurz sagt man, \(f(z)\) weise auf \(|z|=1\) \textit{dominierende Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus} auf. Verf. zeigt, daß für den Fall des Auftretens algebraisch-logarithmischer Singularitäten die Sätze (A\(_1\)) und (B\(_1\)) sich wie folgt präzisieren lassen: (A) Hat \(f(z)\) in \(z = z'\) eine Singularität von algebraisch-logarithmischem Typus vom Gewicht \([\sigma, k]\), so hat \(\left(1-\dfrac z{z'}\right)f(z)\) daselbst eine Singularität vom Gewicht \([\sigma-1, k]\), falls nicht \(z'\) ein einfacher Pol ist. (B) Hat \(f(z)\) auf \(|z|=1\) dominierende Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus, so gibt es genau ein Polynom \(L(z)\) niedrigsten Grads von der Form \[ L(z)=\left(1-\frac z{z_1}\right)\left(1-\frac z{z_2}\right)\cdots \left(1-\frac z{z_l}\right) \] derart, daß das Gewicht von \(L(z)\;f(z)\) auf \(|z|=1\) kleiner als das Gewicht \([\sigma, k]\) von \(f(z)\) ist. Die Singularitäten von \(f(z)\) vom Gewicht \([\sigma, k]\) liegen in den Punkten \(z = z_\nu\) (\(\nu= 1,2,\ldots,l\)). Weiter werden eine Reihe von Aussagen über das asymptotische Verhalten der Koeffizienten \(c_n\) -- genauer über die Koeffizienten \(c_n\) von größtem Betrag und ihrer Verteilung -- bewiesen, falls \(f(z)\) auf \(|z|=1\) nur Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus (vgl. \textit{R. Jungen}, a. a. O.) oder wenigstens dominierende Singularitäten von algebraisch-logarithmischem Typus besitzt. Z. B. ergibt sich für diesen Fall, wenn \(f(z)\) auf \(|z|=1\) das Gewicht \([\sigma, k]\) hat, die Beziehung \[ \varlimsup_{n\to\infty}|c_n|/n^{\sigma-1}(\log n)^k=C>0. \] Aus den damit gewonnenen Ergebnissen fließen neben einer Erweiterung der \textit{Hadamard}schen Sätze über polare Singularitäten auf \(|z|=1\) eine ganze Reihe von Sätzen der Funktionentheorie über die Singularitäten von \(f(z)\) auf \(|z|=1\) (die von \textit{Pólya, Szegö, Mandelbrojt, Vivanti, Dienes} und \textit{Fabry} herrühren und von den genannten Autoren nach verschiedenen Methoden bewiesen wurden), allerdings nur in dem Falle, daß alle oder wenigstens die dominierenden Singularitäten von \(f(z)\) auf \(|z|=1\) von algebraisch-logarithmischem Typus sind, in diesem Falle aber in verschärfter Form. Um ein Beispiel zu nennen, so besagt der bekannte Satz von \textit{Vivanti}, daß \(z=1\) eine singuläre Stelle von \(f(z)\) ist, falls alle Koeffizienten \(c_n\geqq 0\) (wenigstens von einem Index an) sind. Dagegen erhält Verf. den Satz: Sind alle Koeffizienten \(c_n\geqq 0\) (wenigstens von einem Index an) und sind die dominierenden Singularitäten von \(f(z)\) auf \(|z|=1\) von algebraisch-logarithmischem Typus, so liegt eine von ihnen in \(z = 1\), die übrigen (wenn solche vorhanden) liegen in Paaren konjugierter Punkte auf \(|z|=1\), einschließlich möglicherweise \(z = - 1\).
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