Sur l'intégration approchée des équations différentielles. (Q5924167)

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scientific article; zbMATH DE number 2535207
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English
Sur l'intégration approchée des équations différentielles.
scientific article; zbMATH DE number 2535207

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    Sur l'intégration approchée des équations différentielles. (English)
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    1935
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    Verf. gibt eine ausführliche und abgerundete zusammenfassende Darstellung seiner Untersuchungen über die Existenz und die Eigenschaften der bis auf \(\varepsilon\) genauen und der approximativen Integrale gewöhnlicher Differentialgleichungen, von denen er Teile schon in drei früheren Noten veröffentlichte (C. R. 197 (1933), 512-514; Bull. Soc. Sc. Liége 2 (1933), 203-206; Mathesis 48 (1934), 79-84. F. d. M. \(59_{\text{I}}\), 436; \(59_{\text{II}}\), 1097; \(60_{\text{II}}\), 1092). In der Einleitung findet man zunächst eine historische Übersicht über frühere Arbeiten, worin besonders solche Untersuchungen von \textit{de la Vallèe Poussin, Carathéodory, Nagumo, Marchaud} Berücksichtigung finden, in denen von den rechten Seiten der Differentialgleichungen weniger als Stetigkeit vorausgesetzt wird. In diesem Zusammenhang wäre noch eine Arbeit von \textit{A. Rosenthal} (Sitzungsber. Akad. Heidelberg 1929, Nr. 19; F. d. M. \(55_{\text{I}}\), 249) zu nennen gewesen, in der \textit{A. Rosenthal} die von \textit{M. Nagumo} (Japanese Journ. of Math. 4 (1928), 215-230; F. d. M. 54, 458 (JFM 54.0458.*)) gegebene verallgemeinerte Definition des Integrals einer gewöhnlichen Differentialgleichung kritisch beleuchtet, verschärft und dann auf den Fall nicht-beschränkter rechter Seiten verallgemeinert. Kap. I bringt den Beweis der Existenz des bis auf \(\varepsilon\) genauen Integrales (intégrale approchée) einer einzigen Gleichung \[ y^\prime = f(x, y) \tag{1} \] zunächst für die Nachbarschaft des Ausgangspunktes \((x_0, y_0)\) (vgl. hierzu die erste der drei oben angeführten Noten); dasselbe ist, von einer aus höchstens abzählbar unendlich vielen Punkten bestehenden Teilmenge seines Existenzintervalles abgesehen, derivabel und hat in jedem Punkt des Existenzintervalles, für welchen \(x > x_0\) \ bzw. \ \(x < x_0\) ist, beschränkte rechts- bzw. linksseitige Derivierten. Sodann wird die Existenz dieses Integrales für ein endliches Intervall bewiesen (vgl. hierzu die zweite Note), \(f(x, y)\) wird dabei als meßbar und approximativ stetig vorausgesetzt. Das Beispiel einer Integralgleichung \[ y(x) = y_0 + \int\limits_{x_0}^x f\left(t, y(t)\right)\, dt, \] worin der \textit{Denjoy-Perron}sche Integralbegriff zugrunde gelegt ist und die keine Lösung besitzt, zeigt, daß die Gleichung (1), wenn lediglich \(f(x, y)\) meßbar und approximativ stetig vorausgesetzt ist, kein bis auf 0 genaues Integral (Grenzfall \(\varepsilon = 0\)) zu besitzen braucht. Deshalb werden im nächsten Kapitel schärfere Voraussetzungen eingeführt. In Kap. II werden die approximativen Integrale (intégrale approximative; Grenzfall \(\varepsilon = 0\)) untersucht (vgl. hierzu die dritte Note) unter der Voraussetzung, daß (1) \ \(f(x, y)\) beschränkt ist, (2) \ \(f(x, y)\) überall in dem Rechteck, für welches es definiert ist, abgesehen von einer Teilmenge, deren Projektion auf die \(x\)-Achse das Maß Null hat, approximativ stetig ist und (3) \ \(f(x, y)\) in bezug auf \(y\) stetig ist für jedes \(x\), das nicht einer Ausnahme-Nullmenge angehört. Und zwar wird insbesondere die Existenz des approximativen Maximal- und Minimalintegrales nachgewiesen. Wenn die Gleichung (1) \ durch jeden Punkt ein approximatives Maximal- und ein approximatives Minimalintegral schickt (was zutrifft, wenn \(f(x, y)\) die Eigenschaften (1), (2) und (3) hat, die aber nicht mehr explizit herangezogen werden müssen), so ist das erstere in seinem Oberbereich, das letztere in seinem Unterbereich eine stetige Funktion der Koordinaten des Ausgangspunktes. (Vgl. den entsprechenden Satz, den \textit{P. Montel} (Bull. Sc. math. (2) 50 (1926), 205-217; F. d. M. 52, 437 (JFM 52.0437.*)) für den Fall eines stetigen \(f(x,y)\) bewies.) Genügt \(f(x, y)\) für fast alle \(x\) einer \textit{Lipschitz}bedingung \[ | f(x, y_1) - f(x, y_2) | \leqq L | y_1 - y_2 | \tag{2} \] und sind \(y_1(x)\) und \(y_2(x)\) zwei bis auf \(\varepsilon\) genaue Integrale von (1) mit den Ausgangswerten \(y_1(x_0) = y_2(x_0) = y_0\), deren Derivierten die Ungleichungen \(| Dy_1(x)| \leqq A\), \(| Dy_2 (x) | \leqq A\) erfüllen, so ist \[ |y_1(x) - y_2(x) | \leqq 2\varepsilon \frac{2A + 1}{L} \, \left[e^{L|x-x_0|} - 1\right]. \] Hieraus folgt insbesondere für \(\varepsilon = 0\), daß die Bedingung (2) die Einzigkeit des durch den Punkt \((x_0, y_0)\) laufenden approximativen Integrales mit beschränkten Derivierten sichert, wenn es ein solches überhaupt gibt. In entsprechender Weise wird auch die \textit{Nagumo}sche Eindeutigkeitsbedingung und ein Eindeutigkeitssatz von \textit{Peano} auf approximative Integrale übertragen. In Kap. III werden die Ergebnisse von Kap. I und Kap. II auf Systeme \[ y_i^\prime(x) = f_i(x, y_1, \dots, y_n) \qquad (i = 1, 2, \dots, n) \] ausgedehnt, soweit dies möglich ist. Für die approximativen Integrale gilt auch noch der Satz, den \textit{H. Kneser} (Sitzungsber. Akad. Berlin 1923, 171-174; F. d. M. 49, 302 (JFM 49.0302.*)) für den Fall stetiger \(f_i\) gefunden hat, daß die Gesamtheit der Punkte, die die von einem Punkt ausgehenden Integralkurven mit einer Ebene \(x =\) const gemeinsam haben, ein abgeschlossenes Kontinuum ist. In einem Anhang wird gezeigt: Wenn die Gleichung (1) durch jeden Punkt genau eine Integralkurve schickt und \(f(x, y)\) beschränkt ist, gehört \(f(x, y)\) zur ersten \textit{Baire}schen Funktionenklasse. Hieraus ergibt sich folgende notwendige und hinreichende Bedingung dafür, daß das Integral der Gleichung (1) durch seinen Ausgangspunkt \(P_0\) eindeutig festgelegt ist: Hat \(f(x, y)\) die Eigenschaften (1) und (2), und erfüllt \(f(x, y)\) die \textit{Lipschitz}bedingung (2), so muß die Grenzkurve für \(\varepsilon \to 0\) der vom Punkt \(P_0\) ausgehenden bis auf \(\varepsilon\) genauen Integrale, deren Derivierten zwischen den Schranken von \(f(x, y)\) liegen, eine Integralkurve der Gleichung (1) sein. Eine recht vollständige Bibliographie beschließt die umfangreiche Arbeit.
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