Sur les intégrales de différentielles totales de seconde espèce. (Q5969239)
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scientific article; zbMATH DE number 2698281
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Sur les intégrales de différentielles totales de seconde espèce. |
scientific article; zbMATH DE number 2698281 |
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Sur les intégrales de différentielles totales de seconde espèce. (English)
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1886
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Ebenso wie er es früher (Jordan J. (4) I. 281-346; cf. F. d. M. XVII.1885. 332 ff., JFM 17.0332.03) für die Integrale erster Gattung gethan hat, giebt der Verfasser in der vorliegenden Abhandlung eine ausführliche Darstellung seiner schon in kurzen Noten (C. R. C. 843 ff., cf. F. d. M. XVII. 1885. 373 (JFM 17.0373.02); C.R. CI. 734 ff., cf. F. d. M. ib. p. 336 (JFM 17.0336.01); C. R. CII. 250 ff., cf. das vorhergehende Referat (JFM 18.0310.02)) veröffentlichten Untersuchungen über die Integrale zweiter Gattung, welche sich auf eine algebraische Fläche \(f(x,y,z)=0\) vom \(m^{\text{ten}}\) Grade beziehen; darunter versteht er die Integrale von der Form \(\int (Pdx + Qdy)\), wo und \(Q\) rationale Functionen von \(x,y,z\) sind und der Ausdruck unter dem Integralzeichen (\(z\) als Function von \(x,y\) betrachtet) ein totales Differential ist, und welche die Eigenschaft besitzen, über jeden beliebigen, unendlich kleinen Cykel (d. h.eine geschlossene, stetige, einfach unendliche Folge von Werten \(x,y\) mit der Massgabe, dass die zugehörigen Anfangs- und Endwerte von \(z\) dieselben seien) erstreckt, gleich Null zu sein. Das erste Capitel der Abhandlung ist dem Nachweise gewidmet, dass es ausser den rationalen Functionen von \(x,y,z\) für eine allgemeine Fläche \(m^{\text{ten}}\) Grades ebenso wenig Integrale zweiter Gattung, als solche erster Gattung (d. h. überall endlich bleibende Integrale) giebt. Es ensteht dann sofort die Frage, wie man entscheiden kann, ob eine gegebene algebraische Fläche andere Integrale zweiter Gattung besitzt als die rationalen Functionen, und wie man diese Integrale erhalten kann, wenn sie existiren. Die Lösung dieser Aufgabe, welche bedeutend schwieriger ist, als die der analogen Aufgabe für die Integrale erster Gattung, bildet den Gegenstand des zweiten Capitels. Der Einfachheit halber wird die Betrachtung zunächst auf die Flächen beschränkt, deren Gleichungen von der Form \(z^2 = f(x,y)\) sind, wo \(f(x,y)\) eine ganze Function \(m^{\text{ten}}\) Grades von \(x,y\) bedeutet (analog dem hyperelliptischen Falle bei den Abel'schen Integralen). Vor allem zeigt sich, dass dann jedes Integral zweiter Gattung, wenn man rationale Functionen von \(x,y,z\) unterdrückt, auf die Form \[ \int \frac{A(x,y)dx + B(x,y)dy}{\chi (y) \sqrt{f(x,y)}}, \] wo \(A,B, \chi\) ganze Functionen ihrer Argumente bedeuten, und dann weiter auf die Form \[ \int \frac{Pdx + Qdy}{\sqrt{f(x,y)}} \] reducirt werden kann, wo \[ P= a_0x^{m-2} + a_1x^{m-3} + \cdots + a_{m-2}, \] \[ Q= b_0x^{m-1} + b_1x^{m-2} + \cdots + b_{m-1} \] und die \(a\) und \(b\) rationale Functionen von \(y\) sind. Die Integrabilitätsbedingung \[ P\;\frac{\partial f}{\partial y} - Q\;\frac{\partial f}{\partial x} = 2f(x,y) \cdot \left(\frac{\partial P}{\partial y} - \frac{\partial Q}{\partial x} \right) \] liefert dann durch Vergleichung der Coefficienten der Potenzen von \(x\) \(2m-1\) Relationen für die \(2m-1\) Functionen \(a,b\) von \(y\). Nimmt man noch \(m=2p+1\) an, so gestatten die \(m\) ersten dieser Relationen \(b_0,b_1,\dots,b_{m-1}\) durch die \(a\) und ihre ersten Ableitungen auszudrücken, und hierdurch gehen dann die übrigen \(m-1\) Relationen in ein System von \(m-1\) homogenen linearen Gleichungen erster Ordnung über, dem die \(m-1\) rationalen \(a\) genügen müssen, und aus dem sich schliesslich eine lineare Gleichung \(E\) von der \((m-1)^{\text{ten}}\) Ordnung für \(a_0\) ergeben wird, deren Coefficienten ganze Functionen von \(y\) sind, und es ist nun zu untersuchen, ob man dieser Gleichung durch eine rationale Function \(a_0\) von \(y\) genügen kann, was in bekannter Weise geschehen kann. Angenommen, man habe \(r\) rationale, linear unabhängige Functionen gefunden, die der Gleichung \(E\) genügen, so leitet man daraus entsprechende Werte für die \(a\) und \(b\) ab und hat dann \(r\) Integrale zweiter Gattung; keins von diesen und ebenso wenig eine lineare Combination von ihnen reducirt sich auf rationale Function von \(x,y,z\); die Zahl \(r\) stellt die Zahl der ``distincten'' Integrale zweiter Gattung dar. Auf die Gleichung \(E\) wird man auch durch eine ganz andere Betrachtung geführt. Geht man nämlich von dem Integral \[ \int\;\frac{a_0 x^{m-2} + a_1 x^{m-3} + \cdots + a_{m-2}}{\sqrt{f(x,y)}}\;dx \] aus, worin man \(y\) als einen Parameter betrachtet, und will die \(a\) als Functionen dieses Parameters \(y\) so bestimmen, dass die \(2p\) Perioden, welche dieses Integral besitzt, von \(y\) unabhängig werden, so erhält man speciell für \(a_0\) ein Ausdruck von der Form \(\alpha_1 Q_{11} + \cdots \alpha_{2p} Q_{2p,1}\), wo die \(Q\) Functionen von \(y\) sind, welche man durch bestimmte Integrale darstellen kann; und die Gleichung \(E\) hat zum allgemeinen Integral diesen Ausdruck mit \(\alpha_1,\dots,\alpha_{2p}\) als den willkürlichen Constanten. Dieser Umstand lässt auf den Zusammenhang schliessen, der zwischen der Anzahl der Perioden und der der distincten Integrale besteht. Die für den Fall einer Fläche \(z^2 = f(x,y)\) gegebene Lösung wird dann auf den Fall einer allgemeinen Fläche \(f(x,y,z)=0\) übertragen. -- Im dritten Capitel macht der Verfasser eine Anwendung von den erlangten Resultaten auf die von ihm schon mehrfach (Acta Math. und Journal de Math.) behandelten hyperfuchsschen und hyperabelschen Functionen. Ebenso wie alle Fuchs'schen Functionen, welche derselben Gruppe entsprechen, rational als Functionen zweier von ihnen \(x,y\), zwischen denen eine algebraische Gleichung \(f(x,y)=0\) besteht, darstellbar sind, lassen sich bekanntlich auch alle hyperfuchschen Functionen derselben Gruppe mittels dreier von ihnen \(x,y,z\) rational darstellen, zwischen welchen ebenfalls eine algebraische Gleichung \(f(x,y,z)=0\) besteht. Poincaré hat das schöne Resultat erhalten, dass umgekehrt die Coordinaten einer beliebigen algebraischen Curve \(f(x,y)=0\) sich durch Fuchs'sche Functionen eines Parameters darstellen lassen; es liegt die Frage nahe, ob man in analoger Weise die Coordinaten einer beliebigen algebraischen Fläche \(f(x,y,z)=0\) darstellen kann als hyperfuchssche Functionen von zwei Parametern. Diese Frage ist der Verfasser zu entscheiden im Stande, und zwar in verneinendem Sinne; zeigt sich nämlich, dass die Flächen \(f(x,y,z)=0\), welche hyperfuchsschen Functionen entsprechen, Integrale zweiter Gattung besitzen, eine Eigenschaft, welche nach den vorangehenden Untersuchungen nicht jeder algebraischen Fläche zukommt. Entsprechendes gilt für die hyperabelschen Functionen.
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