Versuch einer Theorie der elektrischen Scheidung durch Reibung. (Q5969756)

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scientific article; zbMATH DE number 2713402
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English
Versuch einer Theorie der elektrischen Scheidung durch Reibung.
scientific article; zbMATH DE number 2713402

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    Versuch einer Theorie der elektrischen Scheidung durch Reibung. (English)
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    1877
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    Der Verfasser geht bei der Entwickelung seiner Theorie von den folgenden einfachen Verhältnissen aus: Ueber einen Isolator, welcher eine unendlich grosse Ebene bildet, wird ein zweiter Isolator von der Form eines sehr langen, schmalen Streifens -- der Reiber -- bewegt. die Bewegung erfolgt mit gleichmässiger Geschwindigkeit senkrecht gegen die Längsrichung des Reibers. Zur Berechnung der hierdurch entwickelten Elekticitätsmengen macht der Verfasser die folgenden Hypothesen: 1) Die auf dem Reiber entwickelte Elektricitätsmenge ist der reibenden Oberfläche proportional. 2) Dieselbe ist der Geschwindigkeit des Reibers proportional. 3) Ist der geriebene Isolator bereits mit Elektricität von entgegengesetztem Zeichen, wie auf dem Reiber, bedeckt, so findet durch Wiedervereinigung ein Elekticitätsverlust statt. Für denselben wird dasselbe Gesetz, wie für den Elektricitätsverlust an die Luft angenommen. Es sind dann die beiden Fälle zu unterscheiden, wo der Reiber von unendlich kleiner und wo derselbe von endlicher Breite ist. Der zweite Fall kann auf den ersten zurück geführt werden, indem man sich den Reiber als aus unendlich schmalen Streifen bestehend denkt. Setzt man voraus, dass die isolirende Fläche anfangs unelektrisch ist, so erhält man im ersten Fall für die elektrische Dichtigkeit auf dem Reiber die Formel: \[ E=\kappa \cdot \frac u q (1-e^{-\frac q u s}), \] wo \(\kappa\) und \(q\) Constanten, \(u\) die Geschwindigkeit, \(s\) den zurückgelegten Weg bedeuten. Für zweiten Fall ergiebt sich: \[ E(s,\xi)=\kappa \cdot \frac u q \cdot \xi - \kappa \frac{u^2}{q^2} \left[ 2+ \frac q u (s-\xi) e^{-\frac q u (s-\xi)} \right] + \kappa \frac{u^2}{q^2} \left( 2+\frac q u s + \frac{q^2}{u^2} s.\xi \right) e^{\frac q u s}. \] Hier bedeutet \(\xi\) die Entfernung des Punktes von der vorderen Kante des Reibers. Beide Formeln werden mit Beobachtungen von Riess verglichen. Aus der zweiten Formel geht ferner hervor, dass die elektrische Dichtigkeit an der vorderen Kante grösser ist, als an der hinteren. Verbindet man dieselben durch einen Draht, so würde ein Strom von der vorderen zur hinteren Kante entstehen. Solche Ströme sind wirklich von Zöllner beobachtet worden. Zum Schluss folgen Betrachtungen über die Natur der Scheidungskräfte bei der Reibung.
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