Ueber die Beziehungen zwischen den bei Centralbewegungen vorkommenden characteristischen Grössen. (Q5970047)

From MaRDI portal
scientific article; zbMATH DE number 2719559
Language Label Description Also known as
English
Ueber die Beziehungen zwischen den bei Centralbewegungen vorkommenden characteristischen Grössen.
scientific article; zbMATH DE number 2719559

    Statements

    Ueber die Beziehungen zwischen den bei Centralbewegungen vorkommenden characteristischen Grössen. (English)
    0 references
    0 references
    1872
    0 references
    Im Jahre 1871 hatte der Verfasser (siehe F. d. M. III. p. 457, JFM 03.0457.04) für die Bewegung um ein festes Anziehungscentrum, wie für die Bewegung zweier materieller Punkte um einander Beziehungen zwischen Umlaufszeit, lebendiger Kraft, Ergal und Energie abgeleitet, unter der Voraussetzung der Bewegung in geschlossenen Bahnen. In der vorliegenden Arbeit dehnt der Verfasser diese Behandlungsweise auf den Fall aus, dass die Bahnen keine geschlossenen Curven bilden. Im ersten Abschnitte stellt der Verfasser die erste der beiden der Untersuchung zu Grunde liegenden Gleichungen für stationäre Bewegung auf die er bereits früher besprochen hatte (siehe oben). Es ist \[ (1) \quad \frac{m}{2} \left(\frac{dx}{dt}\right)^2 =- \tfrac{1}{2} Xx +\frac{m}{4}\;\frac{ d^2 (x^2)}{ dt^2}, \] die für den Fall stationärer Bewegung übergeht in \[ (2) \quad \frac{m}{2} \left(\frac{dx}{dt}\right)^2 =- \tfrac{1}{2} Xx. \] In erweiterter Form können diese Gleichungen auch geschrieben werden als: \[ (1a) \quad \sum \frac{m}{2}\;v^2 =-\tfrac{1}{2} \sum (Xx +Yy +Zz) +\tfrac{1}{4}\;\frac{ d^2 ( \sum mr^2)}{ dt^2} \] und \[ (2a) \quad \sum \frac{m}{2} \;\overline{v^2} =-\tfrac{1}{2} \sum \overline{ (Xx +Yy +Zz )}, \] welche letztere der im vorigen Referat besprochene Satz ist. Der Verfasser erörtert nun den Zusammenhang, welcher zwischen seiner Gleichung (1a) und der Gleichung \[ \frac{ d^2 (\sum m_i r_i^2)}{ dt^2} = (2k +4) U+h \] besteht, welche Jacobi in Crelle's Journal XVII. p. 121 aufgestellt hat. Ebenso stellt er vergleichende Betrachtungen zwischen seiner Gleichung an und der Gleichung \[ \frac{ d^2 G}{ dt^2} -2T =\sum \left[ (x_{\alpha } -a_{ \alpha}) \frac{ dU}{ dx_{ \alpha} } + (y_{\alpha} -b_{\alpha} ) \frac{ dU}{ dy_{ \alpha}} +( z_{ \alpha} -c_{\alpha} ) \frac{ dU}{ dz_{ \alpha}} \right], \] die Lipschitz in seiner Abhandlung: ``Ueber einen algebraischen Typus der Bedingungen eines bewegten Massensystemes'' (Borchardt J. LXVI.) aufgestellt hat. Im zweiten Abschnitt wird die zweite Gleichung aufgestellt, die sich an den Satz von der kleinsten Wirkung mit der von Hamilton gegebenen Erweiterung anschliesst. Diese Gleichung heisst: \[ (5) \quad -(X \delta x+ Y \delta y+Z \delta z)= \frac{m}{2}\;\delta v^2 +m v^2 \delta \log i, \] wo \(i\) die Zeit ist, welche der Punkt zu seiner Bewegung nöthig hat. Haben die Kräfte ein Ergal, so geht diese Gleichung über in \[ (5a) \quad \overline{ \frac{dU}{ dx} \delta x + \frac{dU}{ dy} \delta y+ \frac{ dU}{ dz} \delta z} =\frac{m}{2}\;\delta \overline{v^2} +mv^2 \delta \log i. \] Im \S 3 wendet sich der Verfasser sodann zur Behandlung von Centralbewegungen. Die Bewegung eines Punktes um ein festes Anziehungscentrum lässt sich bei Beziehung auf Polarcoordinaten als aus zwei verschiedenen Vorgängen bestehend, auffassen; nämlich erstens der Winkelbewegung des Radiusvector, die als ``Drehungsbewegung'' bezeichnet wird (Umdrehungszeit ist diejenige, während welcher der Radiusvector den ganzen Winkelraum \(2\pi\) durchläuft), zweitens die Bewegung des Punktes auf dem Radiusvector, der ``radialen Schwingungsbewegung'' (Schwingungszeit ist die Zeit für eine Hin- und Hersehwingung, die bei stationärer Bewegung in abwechselnder Annäherung an das Centrum und Entfernung von demselben bestehen wird). Die erste Gleichung lässt sich ohne Schwierigkeit in eine Form bringen, bei der es gleichgültig ist, ob die durchlaufene Bahn geschlossen ist oder nicht, sofern nur die Bewegung überhaupt stationär ist. Anders aber ist es mit der zweiten Gleichung, in der die Zeit \(i\) der betrachteten Bewegung vorkommt. Findet die Bewegung in geschlossener Bahn statt, so kann man die Betrachtung auf die einmalige Durchlaufung der Bahn beschränken, ein Fall, den der Verfasser in der Arbeit des vorigen Jahres untersucht hat. Ist die Bahn keine geschlossene, so kann sich die Betrachtung nicht auf eine einfache Zeit beschränken. Im vierten Abschnitt wendet sich der Verfasser daher zunächst zur genaueren Betrachtung der Schwingungsbewegung. Indem er die durch die Drehung hervorgebrachte Centrifugalkraft als eine vom Centrum ausgeübte Abstossungskraft betrachtet, leitet er die Gleichung her \[ m\;\frac{d^2 r}{ dt^2} =-F' (r) +mc^2 \frac{1}{r^3}, \] mit deren Hülfe er die Schwingungsbewegung als eine für sich allein stehende Bewegung behandeln kann, so dass nun seine beiden Gleichungen Anwendung finden. Ebenso wird in \S 5 die Drehungsbewegung gesondert betrachtet. Indem er hier eine grössere Reihe von Umdrehungen betrachtet, verschafft er sich einen Mittelwerth der Umdrehungszeit, wodurch er dann zu den für diese Bewegung nöthigen Gleichungen gelangt. Nachdem so die Gleichungen für jedes beliebige Kraftgesetz aufgestellt sind, werden dieselben im sechsten und siebenten Abschnitt auf die specielle Gruppe angewendet, wo die Kraft irgend einer Potenz der Entfernung proportional ist, wobei jedoch die \((-1)^{\text{te}}\) Potenz der Uebersichtlichkeit wegen ausgeschlossen bleibt. In \S 8 werden dann die in den beiden letzten Paragraphen gefundenen Formeln, welche die den Bewegungsperioden entsprechenden Zeiten und verschiedene Mittelwerthe als Functionen zweier leicht bestimmbarer Grössen darstellen, noch einmal übersichtlich zusammengestellt. Der \(9^{\text{te}}\) Paragraph ist der Bestimmung der Function \(J_1\), die in den vorherigen Rechnungen vorkommt, gewidmet. \S 10 enthält die Reihenentwickelung derselben, wie auch \S\S 11 und 12 denselben Gegenstand behandeln.
    0 references
    0 references
    0 references