Characterization of Schwartz multipliers of nilpotent Lie groups (Q674729)

Es sei \(G\) eine einfach zusammenhängende nilpotente Liesche Gruppe mit Liescher Algebra \(\mathfrak g\). Die Exponentialabbildung \(\exp:{\mathfrak g}\to G\) ist dann ein Diffeomorphismus, so daß man Funktionen auf \(G\) mit solchen auf \(\mathfrak g\) identifizieren kann. Insbesondere läßt sich so der Raum \(\mathcal S(G)\) der Schwartzschen Funktionen auf \(G\) erklären; dieser ist translationsinvariant und bezüglich der Faltung eine Algebra. Ist nun \(D\in\mathcal S(G)'\), d.h. eine temperierte Distribution, so kann man, analog zum klassischen Fall, unter Benutzung der Translationen in \(G\) die Funktionen \(D*f\) und \(f*D\) für jedes \(f\in\mathcal S(G)\) bilden. Nach Obigem kann man \(D\) auch als Element von \(\mathcal S(\mathfrak g)'\) deuten und der (kommutativen) Fourierschen Transformation unterziehen, was zu einem Element in \(\mathcal S(\mathfrak g^*)'\) führt, dem ``Multiplikator'', mit \(\widehat D\) bezeichnet. Der Artikel ist ein Beitrag zur Kennzeichnung derjenigen Distributionen in \(\mathcal S(\mathfrak g^*)'\), deren korrespondierende Elemente \(D\) in \(\mathcal S(G)'\) die Bedingungen \(D*f\), \(f*D\in\mathcal S(G)\) für alle \(f\in\mathcal S(G)\) erfüllen; solche Distributionen \(D\) nennt man auch beidseitige Konvolutoren. Die Fourierschen Transformierten von zentralen, d.h. \(D*f=f*D\), (beidseitigen) Konvolutoren sind nach einer Arbeit von J. Jenkins bekannt: Es sind die glatten Funktionen auf \(\mathfrak g^*\), die, ebenso wie all ihre Ableitungen, nur ein moderates Wachstum haben (und außerdem natürlich konstant auf den coadjungierten Bahnen sind). Dies verallgemeinert ein klassisches Ergebnis von L. Schwartz für \(G=\mathbb{R}^n\). Hier wird nun in der größeren Allgemeinheit keine vollständige Kennzeichnung erzielt, aber es wird eine weite Klasse von Funktionen auf \(\mathfrak g^*\) angegeben (deren Definition etwas technisch ist), die zu beidseitigen Konvolutoren führen. Beispiele zeigen, daß es, anders als im klassischen Fall, auch beidseitige Konvolutoren gibt, deren Fouriersche Transformierte ``echte'' Distributionen sind. Aus den Beweisen sei ein Punkt besonders hervorgehoben: Die Autoren führen auf den polynomischen Funktionen auf \(G\) einen Gradbegriff ein, der an die Wirkung der universellen Einhüllenden von \(\mathfrak g\) angepaßt ist. Dieser führt, zusammen mit Ergebnissen von L. Corwin, zu einer neuen internen Charakterisierung der beidseitigen Konvolutoren, welcher sich beim Studium ihrer Fourierschen Transformierten als nützlich erweist.