Flächen mit einer Schar ebener oder sphärischer Krümmungslinien. (Q1449482)

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Flächen mit einer Schar ebener oder sphärischer Krümmungslinien.
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    Flächen mit einer Schar ebener oder sphärischer Krümmungslinien. (English)
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    1926
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    Beschreibt der Vierervektor \(\mathfrak x(u,v)\) ein Kugelsystem im Raum oder eine Fläche im vierdimensionalen \textit{Minkowski}schen Kontinuum und ist \(\mathfrak v(u,v)\) das sphärische Bild der Stellung des Hüllgebildes des Kugelsystems (im Punkt \(u\), \(v\)), so haben die Kugeln des Systems \[ \mathfrak y=\mathfrak x(u,v) + \lambda(u,v)\mathfrak v(u,v) \] mit dem System \(\mathfrak x\) das Hüllgebilde mit dem sphärischen Bild \(\mathfrak v(u, v)\) gemein. Im System \(\mathfrak y\) sind die zu \(\mathfrak v\) proportionalen ``Fortschreitungsrichtungen'' von besonderer Bedeutung. Die speziellen Kugeln des Systems, \(\mathfrak x+ \lambda\mathfrak v\), die sich so ergeben, nennt Verf. ``Krümmungskugeln'' des Hüllgebildes, den Ort ihrer mit dem Hüllgebilde gemeinsamen Tangentialebenenschar ``Krümmungstorsen''. In geeigneten Parametern erhält man: \[ u, v = \;\text{const} \;= \;\text{Krümmungstorsen}, \;\mathfrak v_u\mathfrak v_v= 0,\quad \mathfrak x_u\mathfrak x_v= 0,\quad \mathfrak x_v=\omega\mathfrak v. \] Nach einem bekannten Satz von \textit{Terquem-Joachimsthal} schneidet eine Fläche, die eine ebene oder sphärische Krümmungslinie besitzt, die Ebene bzw. Kugel dieser Krümmungslinie längs dieser Krümmungslinie unter einem festen Winkel. Entsprechend enthält das sphärische Bild einer Schar ebener Krümmungslinien einer Fläche eine Schar von Kreisen, und die zu einer sphärischen Krümmungslinie einer Fläche gehörige Krümmungstorse erscheint einer Kugel umschrieben. Beide Eigenschaften erweisen sich als charakteristisch. Diesen Sachverhalt deutet Verf. in isotroper Projektion und beweist den Satz: Ist eine Krümmungslinie eben oder, was dasselbe besagt, ist ihr sphärisches Bild ein Kreis, so liegt das Abbild ihrer Krümmungskugeln (eine reelle krumme isotrope Kurve) im \textit{Minkowski}schen Kontinuum in einem linearen Raum \[ \mathfrak k \mathfrak x = \;\text{const},\quad \mathfrak k^2 > 0 \] und umgekehrt. Darin liegt eine neue Konstruktion der Flächen mit einer Schar ebener Krümmungslinien: Man nehme im \textit{Minkowski}schen Kontinuum mit dem indefiniten Bogenelement \[ dx_1^2 + dx_2^2 + dx_3^2 - dx_4^2 \] eine einparametrige Hyperebenenschar (Parameter \(u\)) mit indefiniter Maßbestimmung (\(\mathfrak k^2 > 0\)) und auf einer dieser Hyperebenen eine Kurve mit der Bogenlänge Null (Parameter \(v\)) und betrachte die von dieser Kurve ausgehende Schar orthogonaler Trajektorien zu den Hyperebenen. Die isotrope Projektion der so entstehenden Fläche \(\mathfrak x(u, v)\) in den euklidischen gewöhnlichen Raum liefert ein Kugelsystem, dessen Hüllfläche die Schar ebener Krümmungslinien \(u =\) const besitzt. Diese Konstruktion ist \textit{Laguerre}-invariant und enthält die \textit{Monge}sche Konstruktion der Gesimsflächen als Sonderfall. Ist eine Krümmungstorse \(u =\) const einer Kugel \(\mathfrak k\) umschrieben (sphärische Krümmungstorse), so ergibt sich für ihre Krümmungskugeln \[ (\mathfrak x -\mathfrak k)^2= t^2>0\quad (t= \;\text{const}). \tag{*} \] Den sphärischen Krümmungstorsen entsprechen im \textit{Minkowski}schen Kontinuum Null-linien auf Hyperkugeln (*) und umgekehrt. Die entsprechende Konstruktion von Flächen mit einer Schar sphärischer Krümmungslinien verläuft analog zu der mit einer Schar ebener solcher Linien; an Stelle der Hyperebenen treten lediglich Hyperkugeln. Die gefundene Konstruktion ist gegenüber der \textit{Lie}schen Gruppe der Berührungs\-transfor\-mationen der Kugeln invariant. Für liniengeometrische Übertragung der gewonnenen Resultate steht die Geraden-Kugeltransformation zur Verfügung.
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