Zur Darstellungstheorie und Invariantenabzählung der projektiven, der Komplex- und der Drehungsgruppe. (Q1449833)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Zur Darstellungstheorie und Invariantenabzählung der projektiven, der Komplex- und der Drehungsgruppe.
scientific article

    Statements

    Zur Darstellungstheorie und Invariantenabzählung der projektiven, der Komplex- und der Drehungsgruppe. (English)
    0 references
    0 references
    1926
    0 references
    In Anwendung seiner tiefen und eingehenden Untersuchungen über die Theorie der Darstellung kontinuierlicher halbeinfacher Gruppen durch lineare Transformationen (1925; F. d. M. 51, 319 (JFM 51.0319.*)-322) behandelt Verf. einige Probleme, die sich auf die volle Gruppe \(\mathfrak L_n\) aller homogenen linearen Transformationen mit nichtverschwindender Determinante in \(n\) Veränderlichen, die Komplexgruppe \(\mathfrak K _n\) in \(n=2\nu\) Veränderlichen und die Drehgruppe \(\mathfrak D_n\) beziehen. Für die Gruppen \(\mathfrak K_n\) und \(\mathfrak D_n\) wird die Untersuchung im ersten Teil auf eindeutige Darstellungen beschränkt. Die Arbeit zerfällt in drei Teile; der erste Teil behandelt die Abzählung der invarianten Größen dieser Gruppen. Es sei \(\mathfrak G\) eine der drei genannten Gruppen, \(\tau\) ein beliebiges Element. Ist \(\mathfrak H\) eine \(M\)-dimensionale Darstellung, die \(\tau\) in \(T\) überführt, so heißt \textit{Invariante} \(\iota\) eine Linearform der Koordinaten \(y_1\), \(y_2\), \dots, \(y_M\), die den Bildraum von \(\mathfrak H\) aufspannen, die durch jedes \(T\) in sich übergeht. Die Anzahl \(A\) der linearunabhängigen Invarianten, die zu \(\mathfrak H\) gehören, wird nach \textit{I}. \textit{Schur} durch die Formel \[ A=\frac{1}{\varOmega}\int X(\varphi)\,d\varOmega \] erhalten (1924; F. d. M. 50, 293 (JFM 50.0293.*)-296), wobei \(X(\varphi)\) den Charakter von \(\mathfrak H\) bezeichnet. Hier wird der Begriff der Invarianten zu dem der invarianten Größe verallgemeinert: Ist \(\mathfrak h\) eine primitive \(\mu\)-dimensionale Darstellung von \(\mathfrak G\), die \(\tau\) in \(t\) überführt, mit dem höchsten Gewicht \[ \varPhi=g_1\varphi_1+g_2\varphi_2+\dots +g_n\varphi_n, \] so heißt zu \(\mathfrak H\) gehörige invariante Größe vom Typus \(\mathfrak h\) oder vom Typus (\(g_1\), \(g_2\), \dots, \(g_n\)) ein System von \(\mu\) Linearformen (\(\iota_1\), \(\iota_2\), \dots, \(\iota_\mu\)) der Koordinaten \(y_1\), \(y_2\), \dots, \(y_M\), das die Transformation \(t\) erleidet, wenn \(T\) auf die Veränderlichen \(y\) ausgeführt wird. Die Anzahl \(A\) der linearunabhängigen unter den invarianten Größen vom Typus \(\mathfrak h\) wird durch \[ A=\frac{1}{\varOmega}\int X(\varphi)\overline{\chi}\, (\varphi)\,d\varOmega \] bestimmt, wobei \(\chi(\varphi)\) den Charakter von \(\mathfrak h\) bezeichnet. Durch Spezialisierung von \(\mathfrak H\) auf die durch die \(m\)-te Potenztransformation erzeugte Darstellung erhält man hieraus das Resultat: Um die Anzahl \(A_{r_1,r_2,\dots,r_e}\) der linear unabhängigen unter denjenigen invarianten Größen von gegebenem Typus \(\mathfrak h\), welche von \(e\) willkürlichen Vektoren ganz rational in den Ordnungen \(r_1\),\(r_2\),\dots,\(r_e\) abhängen, simultan für alle Ordnungen \(r_1\),\(r_2\),\dots,\(r_e\) zu bestimmen, hat man die erzeugende Funktion \[ F(z_1,z_2\dots,z_e)=\textstyle \sum\limits_{r=0}^{\infty } \displaystyle A_{r_1,r_2,\dots,r_e}z_1^{r_1}z_2^{r_2}\ldots z_e^{r_e} \] zu konstruieren. Es ist \[ F=\frac{1}{\varOmega}\int\frac{\overline{\chi}(\varphi)\,d\varOmega} {f(z_1)\,f(z_2)\cdots f(z_e)}. \] Dabei ist \[ f(z)=(1-\varepsilon_1z)\,(1-\varepsilon_2z)\cdots(1-\varepsilon_\nu z)= \delta, \] wenn \(\varepsilon_1\), \(\varepsilon_2\), \dots, \(\varepsilon_\nu\) die charakteristischen Wurzeln von \(U\) sind und \(\delta\) die \(\nu\)-dimensionale Einheitsmatrix darstellt. Für die speziellen Gruppen \(\mathfrak G_n\), \(\mathfrak K_n\), \(\mathfrak L_n\) erhält man hieraus insbesondere algebraische Darstellungen der erzeugenden Funktionen \(F_{\mathfrak G}\), \(F_{\mathfrak K}\), \(F_{\mathfrak L}\) als Quotienten zweier Determinanten besonders einfacher Gestalt, ähnlich der der bekannten \textit{Vandermonde}schen Determinante. Zwischen den Funktionen \(F_{\mathfrak G}\), \(F_{\mathfrak K}\), \(F_{\mathfrak L}\) bestehen die merkwürdigen Beziehungen: \[ F_{\mathfrak K}=\textstyle\prod\limits_{\varkappa <\lambda}\displaystyle \frac{1}{1-z_\varkappa z_\lambda}\cdot F_{\mathfrak L};\;\; F_{\mathfrak D}=\textstyle\prod\limits_{\varkappa \leqq \lambda} \displaystyle\frac{1}{1-z_\varkappa z_\lambda}\cdot F_{\mathfrak L}, \] die in der nachstehend besprochenen Arbeit ihre Ausdeutung und Aufklärung finden. Der dritte Paragraph der vorliegenden Arbeit gibt eine Diskussion der soeben kurz geschilderten Formeln, die sich auf den tiefen Zusammenhang der Gruppen mit der symmetrischen Gruppe und gewissen Erweiterungen dieser Gruppe stützt; hierdurch treten von einer ganz anderen Seite her diese Zusammenhänge in ein neues Licht. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem folgenden Problem: Jede irreduzible Darstellung der Gruppen \(\mathfrak L_n\), \(\mathfrak K_n\), \(\mathfrak D_n\) liefert zugleich eine Darstellung der entsprechenden Gruppe in \(\nu-1\) bzw. \(2(\nu-1)\) Dimensionen, wenn man die Untergruppen der Gruppen \(\mathfrak L_\nu\), \(\mathfrak K_{2\nu}\), \(\mathfrak D_\nu\) betrachtet, die die letzte Koordinate ungeändert lassen; wie setzt sich diese Darstellung aus irreduziblen Bestandteilen zusammen? Die Darstellung von \(\mathfrak L_{\nu-1}\), die in der Darstellung \(\mathfrak h\) der Gruppe \(\mathfrak L_\nu\) vom Typus (\(g_1\), \(g_2\), \dots, \(g_n\)) liegt, enthält die irreduziblen Darstellungen von \(\mathfrak L_{\nu-1}\) deren Typus (\(g_1^\prime\), \(g_2^\prime\), \dots, \(g_{n-1}^\prime\)) den Ungleichungen \[ \displaylines{\rlap{\qquad{\((^\ast)\)}} \hfill \qquad g_1\leqq g_1^\prime\leqq g_2\leqq \cdots\leqq g_{n-1}\leqq g_{n-1}^\prime\leqq g_n \hfill} \] genügt, einmal und nur diese. Für die Drehgruppe \(\mathfrak D_n\) gelten entsprechende Aussagen; die Ungleichung (\(^\ast\)) ist hier zu ersetzen durch \[ \begin{alignedat}{3} n&=2\nu+1:\;\;&&|\,g_1^\prime\,|\leqq g_1\leqq g_2^\prime\leqq \cdots \leqq g_{n-1}\leqq g_n^\prime &&\leqq g_n\\ n&=2\nu: &&|\,g_1\,|\leqq g_1^\prime\leqq g_2\leqq \cdots\leqq g_{n-1}\leqq g_{n-1}^\prime &&\leqq g_n .\end{alignedat} \] Etwas schwieriger sind die Bedingungen für die Komplexgruppe \(\mathfrak K_{2\nu}\) aber doch auch in geschlossener Form darstellbar. Mutatis mutandis gelten die Resultate dieses Teiles auch für die nicht eindeutigen Darstellungen der Gruppen \(\mathfrak L_\nu\) und \(\mathfrak D_\nu\). Der letzte Teil der Arbeit dehnt die Charakteristikenformeln für die Drehgruppe \(\mathfrak D_\nu\) auf die Gruppe \(\mathfrak D_\nu^\prime\) aller orthogonalen Transformationen aus, die auch die uneigentlichen Operationen mit der Determinante \(-1\) enthält. Diese Gruppe ist zuerst von \textit{I}. \textit{Schur} (1924; F. d. M. 50, 293 (JFM 50.0293.*)-295) eingehend behandelt worden; Verf. gibt zur Vervollständigung seiner Untersuchungen diese Resultate auf dem von ihm gewählten Wege.
    0 references
    0 references
    0 references