Über die Geometrie von Laguerre. I. Grundformeln der Flächentheorie. II. Flächentheorie in Ebenenkoordinaten. (Q1458350)

Ähnlich wie G. Thomsen in derselben Zeitschrift 3 (1924), S. 31-56 die Flächentheorie behandelt hat, die gegenüber den konformen Abbildungen des Raumes invariant ist, wird ersten dieser Reihe von Arbeiten die Flächentheorie der ``Gruppe von Laguerre'' untersucht. Sie enthält die Transformationen (gerichteter) Ebenen des Raumes, die (gerichtete) Kugeln wieder in solche überführen und die ``Tangentenentfernung'' solcher Kugeln erhalten und ist isomorph zur Lorentzgruppe der speziellen Relativitätstheorie. Als begleitendes Element wird an jedem Flächenpunkt die ``Mittenkugel'' eingeführt, die die Fläche an der betreffenden Stelle berührt und den Durchmesser \(R_1+R_2\) hat. Es wird ein System von begleitenden Vierervektoren eingeführt, die zugehörigen Ableitungsgleichungen und Integrierbarkeitsbedingungen aufgestellt. Es zeigt sich dabei, daß\ die Flächen im allgemeinen durch Angabe neuer quadratischer Differentialformen bis auf die Abbildungen der Gruppe gekennzeichnet sind. Eine Ausnahme tritt nur dann ein, wenn das sphärische Bild der Krümmungslinien isotherm ist. In der zweiten Schrift werden die Flächen mittels der Ebenenkoordinaten von Bonnet und Darboux untersucht. Dabei stellt sich z.B. heraus: Die Extremalflächen des Variationsproblems \[ \int \int (R_1-R_2)^2 d \omega=\text{Extremum}, \] (\(R_i\) Hauptkrümmungsradien, \(d \omega\) Flächenelement des sphärischen Bildes) lassen sich explizit bestimmen. Sie bilden das Gegenstück zu den Minimalflächen innerhalb der Gruppe Laguerres und werden deshalb ``\(L\)-Minimalflächen'' genannt. Es wird z.B. gezeigt; Die einzigen Flächen, bei denen die Beziehung zwischen den beiden Einhüllenden der zugehörigen Mittenkugeln wechselseitig ist, sind \(L\)-Minimalflächen (entsprechend zu einem Satz Thomsens über ``Konformminimalflächen'').