Reziprozitätsgesetz und Gauß'sche Summen in quadratischen Zahlkörpern. (Q1465332)

Verf. führt hier eine Verallgemeinerung des Begriffes der Gauß'schen Summe für einen beliebigen algebraischen Zahlkörper ein. Im quadratischen Körper sind dies Ausdrücke folgender Art: Es sei \(\omega\) eine nicht-ganze Zahl des Körpers mit dem Idealnenner \(\mathfrak f,\) dann bilde man die Summe \[ \sum_{\mu \text{mod.}{\mathfrak f}} e^{2\pi i \frac {\omega \mu^2- \omega'\mu^{\prime 2}}{\sqrt d}}, \] worin \(d\) die Diskriminante ist und \(\mu\) ein volles Restsystem mod. \(\mathfrak f\) durchläuft. Für diese ``Gauß'sche Summe'' besteht eine Reziprozitätsbeziehung genau analog derjenigen, welche im rationalen Grundkörper lange bekannt ist. Diese Beziehung leitet Verf. aus der Transformationsformel für die Thetafunktion von 2 Variabeln ab: \[ \sum_{\lambda}\exp(-\pi (t\lambda^2 + t'\lambda^{\prime 2})), \] wo \(\lambda\) alle ganzen Körperzahlen durchläuft. Diese Funktion wird in der Nähe gewisser singulärer Werte \(t, t'\) asymptotisch entwickelt. Aus der erhaltenen Beziehung folgt dann leicht das quadratische Reziprozitätsgesetz für \(k (\sqrt d).\) Die Methode ist auf beliebige Zahlkörper anwendbar, und man erhält so einen neuen einfachen Beweis des Reziprozitätsgesetzes.