Introduzione alla analisi matematica. 1. Teorie formali. (Q1470450)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Introduzione alla analisi matematica. 1. Teorie formali.
scientific article

    Statements

    Introduzione alla analisi matematica. 1. Teorie formali. (English)
    0 references
    0 references
    1916
    0 references
    Da sich dieses Werk von den üblichen Lehrbüchern der algebraischen Analysis sowohl dem Stoffe als der Methode nach beträchtlich unterscheidet, so mag es angemessen sein, auf den Inhalt desselben näher einzugehen. Der Band besteht aus acht Paragraphen; jeder derselben zerfällt in zwei Teile, deren erster, mit arabisch numerierten Abschnitten, der Theorie, deren zweiter, mit römisch numerierten Abschnitten, den Ergänzungen gewidmet ist. \S\,1. Zahlbereich. -- Ein ``Zahlbereich'' (``campo di numeri'') ist ein Inbegriff von Dingen (``Zahlen''), für welche zwei Operationen, Addition und Multiplikation genannt, definiert sind, die folgenden Bedingungen unterliegen: a) \(a+b\) und \(ab\) gehören dem Bereiche an; b) die beiden Operationen sind assoziativ und kommutativ; c) es gibt eine solche, mit 0 bezeichnete Zahl, daß\ \(a+0=a\); d) zu jeder Zahl \(a\) gibt es eine entgegengesetzte \(-a\), derart, daß\ \(a+(-a)=0\); e) es gibt eine solche, mit 1 bezeichnete Zahl, daß\ \(a\cdot 1=a\); f) die Multiplikation ist distributiv. Auf dieser Grundlage wird die Arithmetik der Zahlbereiche entwickelt und sowohl die Subtraktion als die Division definiert. Ist diese letzte Operation stets möglich, so ist der Bereich ein ``Rationalitätsbereich'', im entgegengesetzten Falle ist er ein ``Integritätsbereich''. -- Der zweite Teil des Paragraphen bietet als Beispiel der Bereich der in bezug auf einen Modul reduzierten gewöhnlichen ganzen Zahlen dar, was zu einem Exkurs in die unbestimmte Analysis Anlaß\ gibt. \S\,2. Polynome. -- Sind \(p,q,r,\dots\) ganze nicht negative (gewöhnliche) Zahlen, \(a,b,c,\dots\) Zahlen eines vorgegebenen Bereiches \(C\), und ist \(x\) ein ``Symbol'', so heißt \(ax^p+bx^q+cx^r+\cdots\) ein dem Bereiche \(C\) angehörendes ``Polynom'' mit der ``Veränderlichen'' \(x\). Die Polynome mit mehreren Veränderlichen werden analog definiert, und die Begriffe von Homogeneität und Gewicht werden eingeführt. -- Im zweiten Teile treten die symmetrischen Polynome auf, die binomische Formel wird aufgestellt; ferner wird die Irreduktibilität definiert, und die Existenz von irreduktiblen Polynomen nachgewiesen. \S\,3. Funktionen. -- Eine ``Veränderliche'' ist ein beliebiges Zeichen, welches die einzige Bedeutung hat, daß\ es in einem bestimmten Ausdrucke einen bestimmten Platz nimmt. Ersetzt man ein Veränderliche durch ein mit einer bestimmten Bedeutung behaftetes Zeichen (z. B. durch eine Zahl), so sagt man, es werde den Veränderlichen ein ``Wert'' zuerteilt. Enthält ein Ausdruck eine oder mehrere Veränderlichen, bildet die Ersetzung derselben durch Werte eine ausführbare Operation, und ist der Ausdruck fähig, infolge solcher Operationen entsprechende Werte anzunehmen, so sagt man, der Ausdruck sein eine ``Funktion'' der in demselben vorkommenden Veränderlichen. Der ``Variabilitätsbereich'' der Veränderlichen ist der Inbegriff der Wertsysteme derselben, für welche die Funktion Werte annimmt. Eine im Bereiche \(C\) ``ganze rationale Funktion'' wird durch ein Polynom des Bereiches \(C\) dargestellt, vorausgesetzt, daß\ der Variabilitätsbereich jeder Veränderlichen eine den Bereich \(C\) umfassender Bereich \(C_1\) ist. Die ``gebrochene rationale Funktion'' wird analog definiert. Der zweite Teil enthält einige Beispiele von Funktionen, die polynomische Formel und die Hauptsätze der Theorie der symmetrischen rationalen Funktionen. \S\,4. Lineare Kombinationen. -- Ein ``Modul'' des Bereiches \(C\) ist ein Inbegriff von Dingen, für welche die Addition von irgend zwei derselben und die Multiplikation mit einer Zahl von \(C\) definiert sind, vorausgesetzt, daß\ die beiden Operationen die den anfangs angeführten analogen Eigenschaften besitzen. Sind \(A_h\) Elemente eines Moduls \(M, a_h\) Zahlen von \(C\), so ist \(\sum_{h=1}^ma_hA_h\) eine ``lineare Kombination''. Gibt es nicht durchweg verschwindende Werte von \(x_1,\dots,x_m\), für welche \(\sum_{h=0}^mx_hA_h=0\), so sind \(A_1,\dots,A_m\) ``linear abhängig''. Die ``Charakteristik'' von \(A_1,\dots,A_m\) ist die größte Anzahl der linear unabhängigen Elemente \(A_h\). -- Der zweite Teil handelt insbesondere von endlichen Moduln. \S\,5. Lineare Substitutionen. -- Die Gleichungen: \[ (1)\quad x_i=\sum{j=1}^n a_{ij}y_j\;(i=1,\dots,m), \] wo die Veränderlichen \(x_i,y_j\) einem Modul \(M\); die Koeffizienten \(a_{ij}\) einem Zahlbereiche \(C\) angehören, stellen eine ``lineare Substitution'' dar; die Koeffizienten der Substitution bilden eine ``Matrix''. Ist \(m=n\), so darf man sowohl die ursprünglichen als die transformierten Veränderlichen durch die nämlichen Buchstaben bezeichnen; die Substitution läßt sich dann folgendermaßen darstellen: \[ (2)\quad x_i\| \sum_{j=1}^n a_{ij}x_j\;(i=1,\dots,n). \] Die üblichen Definitionen werden auf die hier betrachteten Substitutionen angewandt. Einen besonderen Fall bildet die Vertauschung von \(n\) Elementen: \[ \left(\begin{matrix} \l\;& \\ x_1\;&x_2\dots x_n \\ x_{h_1}\;&x_{h_2}\dots x_{h_n} \end{matrix}\right), \] welche sich wie folgt schreiben läßt: \[ x_i\| x_{h_i}. \] Der zweite Teil liefert die Arithmetik der Matrizes und der Substitutionen und die Untersuchung der symmetrischen, schiefsymmetrischen und orthogonalen Matrizes. \S\,6. Komplexe Zahlen und deren Anwendungen. -- Sind \(X_1,X_2,\dots,X_n\) die Bereiche der Veränderlichen \(x_1,x_2,\dots,x_n\) und betrachtet man das System \((x_1,x_2,\dots,x_n)=\{x_n\}\) als eine Funktion dieser Variabeln, so bezeichnet man den Bereich \(X\) dieser Funktion als den ``komplexen Bereich'' der Veränderlichen \(x_i\); sind \(X_1,X_2,\dots,X_n\) Moduln, so ist auch \(X\) ein Modul. Ist insbesondere \(X_1=X_2=\cdots=X_n=C\), so schreibt man \(X=C^n\), und die Elemente von \(C^n\) werden als ``\(n\)-dimensionale komplexe Zahlen'' bezeichnet. Jede komplexe Zahl kann durch die Einheiten von \(C^n\): \[ E_1=(1,0,0,\dots,0), E_2=(0,1,0,\dots,0),\dots, E_n=(0,0,0,\dots,1) \] linear ausgedrückt werden: \[ \{a_i\}=\sum_{i=1}^n a_iE_i. \] Durch eine als ``Zusammensetzung'' bezeichnete Operation lassen sich aus diesen komplexen Zahlen komplexe Zahlen mit \({n \choose 2}, {n \choose 3},\dots\) Einheiten ableiten; gewisse bei dieser Operation auftretende Koeffizienten werden als ``Determinanten'' definiert. Eine Gleichung der Form: \[ \sum_{i=1}^n x_iA_i=U, \] wo \(A_1,A_2,\dots,A_n,U\) einem Modul des Bereiches \(C\) angehören, ist eine ``lineare Gleichung''; für solche Gleichungen wird der \textit{Rouché - Capelli}sche Satz bewiesen, unter der Bedingung, daß\ \(C\) ein Rationalitätsbereich ist. Die Betrachtung der Systeme von linearen Gleichungen führt zur Bildung der Resultante von zwei Polynomen. -- Im zweiten Teil werden die ``algebraischen Bereiche'', insbesondere die quadratischen Bereiche, in Betracht gezogen, woraus die Theorie der gemeinen komplexen Zahlen fließt; es folgt dann die Erörterung der endlichen Moduln von komplexen Zahlen, welche zu verschiedenartigen Anwendungen Anlaß\ gibt. \S\,7. Determinanten. -- Die übliche Theorie der Determinanten und der Matrizes bildet den Inhalt dieses Paragraphen. \S\,8. Ganze rationale Funktionen. -- Identitätssatz, \textit{Ruffini}sche Formel, Sätze über die Nullstellen einer ganzen retionalen Funktion einer Veränderlichen, ganze rationale Funktionen mehrerer Veränderlichen, Definition der ``algebraischen Gleichung''. -- Im zweiten Teile: Die \textit{Taylor}sche Formel, Zerlegung der gebrochenen rationalen Funktionen in einfache Brüche (unter der Voraussetzung, daß\ der Nennter in einfache Faktoren zerlegbar ist), \textit{Lagrange}sche Interpolationsformel, Erweiterung des Zahlbereiches, Resultate und Diskriminante, Transformation der algebraischen Gleichungen, Einheitswurzeln, rationalen Funktionen mehrerer Veränderlichen, gemeinsame Nullstellen mehrerer Funktionen, Schnittmannigfaltigkeit zwei algebraischer Mannigfaltigkeiten, der verallgemeinerte \textit{Bezout}sche Satz. Wie aus dem obigen Bericht erhellt, bildet das vorliegende Werk einen vom methodologischen Standpunkte beachtenswerten Versuch, die ganze algebraische Analysis aus möglichst allgemeinen Prinzipien abzuleiten. Daß\ ein solcher Versuch in einem didaktischen Werke am richtigen Platz sei, mag dem Referenten mehr als zweifelhaft erscheinen.
    0 references
    0 references