Über trigonometrische Polynome (Q1473152)

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scientific article; zbMATH DE number 2616250
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English
Über trigonometrische Polynome
scientific article; zbMATH DE number 2616250

    Statements

    Über trigonometrische Polynome (English)
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    1915
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    Die Fejérsche Arbeit ist ein besonders schönes Beispiel für die Meisterschaft des Verfassers in der Kunst, zu tief gelegenen Resultaten durch eine sorgfältig verfeinerte Kette allereinfachster Schlüsse zu gelangen. Die Betrachtungen gehören dem hauptsächlich von Carathéodory eröffneten Problemenkreis an, der sich mit Beziehungen zwischen den Koeffizienten einer unendlichen Fourier-Reihe und dem Wertevorrat der dargestellten Funktion befaßt. Doch handelt es sich hier nur um \textit{endliche} trigonometrische Entwicklungen, also Polynome, für die gewisse Sätze über \textit{unendliche} Entwicklungen präzisiert werden können. Vor allem wird ein Überblick über die Gesamtheit aller \textit{nicht negativen} trigonometrischen Polynome \[ \tau_n(t)=\lambda_0+\lambda_1\cos t+\mu_1\sin t+\cdots+\lambda_n\cos nt+\mu_n\sin nt \] einer Ordnung \(\le n\) (wir sagen kurz ``eines \(\tau_n(t)\)'') gegeben, mannigfache Relationen für die Koeffizienten, ihre absoluten Maxima und Minima, ihre Schwankungen usw. hergeleitet und Anwendungen auf ganze rationale Funktionen und harmonische Polynome gemacht. Der Hauptinhalt ist folgender: In \S\ 1 wird gezeigt, daß nicht nur -- was trivial wäre -- jede ganze rationale Funktion \(\gamma(z)= \gamma_0+\gamma_1z+ \cdots+\gamma_nz^n\) ein \(\tau_n(t)\) liefert, indem man \(|\gamma(z)|^2\) längs des Einheitskreises betrachtet, also \(z=e^{it}\) setzt, sondern daß auch umgekehrt \textit{jedes} \(\tau_n(t)\) auf diese Weise erhalten wird. (Der Beweis dieses schönen Satzes rührt der Hauptsache nach von \textit{F. Riesz} her.) Es wird sogar genauer angegeben, durch wieviele verschiedene \(\gamma(z)\) eine bestimmtes \(\tau_n(t)\) geliefert wird und wie alle diese \(\gamma(z)\) gefunden werden. In \S\ 2 wird genauer gezeigt, wie alle \(\tau_n(t)\) mit Hilfe von \(2(n+1)\) \textit{frei} veränderlichen reellen Parametern dargestellt werden können: Der ganze \((2n+2)\)-dimensionale Raum \(R_n\) läßt sich auf die Gesamtheit \(T_n\) aller \(\tau_n(t)\) so abbilden, daß jedem Punkt aus \(R_n\) genau ein Element aus \(T_n\) entspricht, und daß die Gesamtheit aller Punkte aus \(R_n\), die dasselbe Element aus \(T_n\) liefern, übersichtlich abgegeben werden kann. In \S\ 3 werden (meist ältere) Sätze der Verfassers über Maxima und Minima \textit{beliebiger} trigono\-metrischer Polynome auf Grund der Parameterdarstellung aus \S\ 2 einheitlich bewiesen. Ich hebe hervor a) Ein \(\tau_n(t)\) mit dem Absolutglied \(\lambda_0=1\) genügt der Bedingung \(\tau_n(t)\leqq n+1\); und wenn für \(t=t_0\) das Gleichheitszeichen gilt, so muß \textit{notwendigerweise} \[ \tau_n(t)=\frac{1}{n+1}[(n+1)+2n\cos (t-t_0)+\cdots+2 \cos n(t- t_0)] \] sein. b) Die schon in [C. R. 157, 571--574 (1913; JFM 44.0304.03)], genannten Sätze für trigonometrische und harmonische Polynome. In \S\ 4 werden \textit{genaue} Grenzen angegeben, innerhalb deren die Koeffizienten eines \(\tau_n(t)\) liegen müssen. Hier ergibt sich z. B. der Satz: Ist das cos-Polynom \[ 1+\lambda_1\cos t+\cdots+\lambda_n\cos nt \] nicht negativ, so ist für \(s=\left[ \frac{n}{2} \right] +1,\dots,n\) stets \(-1\leqq\lambda_s\leq +1\); und eines der Gleichheitszeichen gilt nur für bestimmte, leicht angebbare Polynome. -- Die genauen Grenzen für \(\lambda_1,\lambda_2,\dots,\lambda_{\left[ \frac{n}{2} \right] }\) sind schwieriger zu bestimmten. Für \(\lambda_1\) ergibt sich \[ -2\cos \frac{\pi}{n+2}\le\lambda_1\le 2\cos\;\frac{\pi}{n+2}; \] und auch hier können die Gleichheitszeichen für spezielle Polynome gültig sein. In einem Anhang wird mit denselben Mitteln ein Satz von Tschebyscheff bewiesen: Unter allen reellen ganzrationalen Funktionen \(n\)-ten Grades mit 1 als höchstem Koeffizienten hat einzig das Polynom \[ \frac{1}{2^{n-1}} \cos (n \arccos x) \] ein kleinstes Maximum des absoluten Betrages in \((-1\dots+1)\).
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    trigonometric polynomials
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