Uber die Anstrengungslinien der Metalle. (Q1478381)

Die bisherigen Erklärungsversuche dieser Erscheinungen beruhen auf dem Gleichgewichte der vorausgesetzten Kräfte und können nur das Auftreten einer ausgezeichneten Richtung, aber nicht das Zustandekommen unterschiedener Linienscharen, geschweige denn solcher von überraschender Regelmäßigkeit erklären. Nach Ansicht des Verf. kann diese Erscheinung nur durch vibrierende und nachher gleitende Bewegung der Materie erklärt werden; wir haben es mit einer Interferenz von Wellenbewegungen zu tun, wie \textit{H. Osmord} bemerkt hat. Der Verf. veröffentlicht einen Versuch zur mathematischen Beschreibung der Erscheinungen in den Grundzügen, der auf den folgenden Voraussetzungen beruht. Bei der Ableitung der Differentialgleichungen der Bewegung der Materie werden ebene Bewegungen angenommen und allgemein zwei Begriffe eingeführt: der einer eigenartigen Polarisation der Materie und der einer Gesellung von Druckkräftepaaren zu den Druckkräften. Die Materie scheide sich nämlich bei großer Anstrengung überall und auf homogene Weise in Teile, die ``relative'' Bewegungen ausführen und aufeinander nicht nur Druckkräfte, sondern auch Druckpaare ausüben. Bei kleinen Kräften sei bloß\ die Bewegung des Grundstoffes maßgebend, bei großer Anstrengung der Materie dagegen erleide ein Teil von ihr eine stufige Polarisation von der beschriebenen Art, und die Umsetzung dieser in Wellen gelagerten Bewegungsenergie in andere Energieformen bewirke bei Schwächung der Stabilität das Auftreten der von \textit{H. Hartmann} beobachteten Anstrengungslinien. Die mathematische Verarbeitung dieser Voraussetzungen zur Erklärung der Anstrengungslinien der Metalle kann hier nicht näher beschrieben werden. Zuerst werden die allgemeinen Gleichungen aufgestellt, und dann werden sie auf besondere Fälle angewandt: gleichmäßiger Zug eines Metallstreifens, Anstrengungslinien bei Durchlöcherung und Zerschneidung von Metallplatten, das Problem des Ringsektors in spezieller Fassung, Beziehung zwischen Druck und Dilatation, Problem des vollen Ringes.