Zur Theorie der \textit{Riccati}schen Differentialegleichungen zweiter Ordnung. (Q1501303)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Zur Theorie der \textit{Riccati}schen Differentialegleichungen zweiter Ordnung. |
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Zur Theorie der \textit{Riccati}schen Differentialegleichungen zweiter Ordnung. (English)
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1905
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Unter der \textit{Riccati}schen Differentialgleichung zweiter Ordnung versteht Verf. die bereits von \textit{Vessiot} (Toulouse Ann. \textit{9}) und ihm selbst (J. für Math. \textit{121}, 210-217) behandelte Differentialgleichung, deren allgemeines Integral die Form hat \[ (A) \quad y=\frac{c_1 \eta_1 +c_2 \eta_2 +\eta_3}{c_1 \zeta_1 +c_2 \zeta_2 +\zeta_3}, \] worin \(c_1\) und \(c_2\) die willkürlichen Konstanten sind. Diese Gleichung hat die Form \[ (B) \quad (a_0 +y) y'' -2y'^2 +(b_0 +b_1 y) y' +d_0 +d_1y +d_2 y^2 + d_3 y^3 =0, \] worin \(d_0\) und \(d_1\) sich rational durch die übrigen Koeffizienten, welche Funktionen der unabhängigen Veränderlichen \(z\) sind, und durch die Ableitungen \(a_0', a_0'' , b_0', b_1'\) ausdrücken. Durch die Substitution \(u=\frac 1{a_0 +y}\) kann sie in eine Differentialgleichung zweiter Ordnung in \(u\) transformiert werden, deren allgemeines Integral bis auf einen Faktor in \(z\) die logarithmische Ableitung des allgemeinen Integrals einer homogenen linearen Differentialgleichung dritter Ordnung ist (a. a. O. 215). I. a. Kennt man drei Partikularintegrale \(y_1, y_2, y_3\) der Gleichung \((B)\), so erfordert ihre Integration nur zwei Quadraturen. Das allgemeine Integral derselben läßt sich nämlich folgendermaßen schreiben: \[ y=\frac{c_1 y_1 +c_2 \lambda y_2 +c_3 \mu y_3}{c_1+c_2 \lambda +c_3 \mu}\,, \] wo \[ \lambda=\frac{a_0 +y_1}{a_0+y_2}\;e^{\frac 13 \int \frac{(b_0 -b_1 a_0+4 a'_0)(y_1-y_2)}{(a_0+y_1)(a_0+y_2)} dz} \,, \] \[ \mu=\frac{a_0+y_1}{a_0+y_3}\;e^{\frac 13 \int \frac{(b_0-b_1 a_0+4a_0')(y_1-y_2)}{(a_0+y_1)(a_0 +y_3)} dz}\,. \] b. Kennt man vier Integrale \(y_1, y_2, y_3, y_4\) der Gleichung \((B)\), so kann ihre Integration ohne jede Quadratur ausgeführt werden; denn in diesem Falle drücken sich \(\lambda\) und \(\mu\) mittels der Koeffizienten von \((B)\) rational durch \(y_1, y_2, y_3, y_4\) und ihre ersten Ableitungen aus. c. Zwischen dem allgemeinen Integral und fünf Partikularintegralen der Gleichung \((B)\) besteht die Relation: \[ \begin{vmatrix}\l\;& \l\;& \l\\ c_1(y-y_1) & c_2(y-y_2) & y-y_3 \\ \gamma_1(y_4-y_1) & \gamma_2 (y_4-y_2) & y_4-y_3 \\ \quad\;y_5-y_1 & \quad\;y_5-y_2 & y_5- y_3 \end{vmatrix} =0, \] worin \(c_1\) und \(c_2\) willkürliche Konstanten, \(\gamma_1\) und \(\gamma_2\) numerische Konstanten sind. Diese Relation kann auf Gleichungen \((B)\) von der Ordnung \(n\) verallgemeinert werden; sie entspricht der Konstanz des anharmonischen Doppelverhältnisses von vier Integralen einer \textit{Riccati}schen Differentialgleichung. II. a. Ein erstes Integral der Gleichung \((B)\) hat die Form \[ (C) \qquad c_1= \alpha_1\;\frac{y'+\alpha_{10}+\alpha_{11} y +\alpha_{12} y^2}{y'+\alpha_{30} +\alpha_{31}y+\alpha_{32}y^2} =\alpha_1\;\frac{R_1}{R_3}, \] wo \(c_1\) die willkürliche Konstante ist und die \(\alpha\) Funktionen der unabhängigen Veränderlichen \(z\) sind, welche folgende zwei Bedingungen erfüllen: 1. Die \textit{Riccati}schen Gleichungen \(R_1=0\) und \(R_3=0\) besitzen ein gemeinsames Integral, welches eine Wurzel der Gleichung \(\delta_{10}+\delta_{11} y+\delta_{12} y^2 =0\) \((\delta_{1k}= \alpha_{3k} -\alpha_{1k}\quad (k=0, 1, 2))\) ist. 2. \(\alpha_1 =c \cdot e^{\int \sqrt{\varDelta_1} dz}\), wo \(\varDelta_1=\delta_{11}^2 -4\delta_{10} \delta_{12}\) ist und \(\sqrt{\varDelta_1}\) dasselbe Vorzeichen wie die Wurzel in 1. hat. Man kann auch sagen: Dafür, daß\ das allgemeine Integral der \textit{Riccati}schen Differentialgleichung \[ y'(\alpha_1-c_1)+(\alpha_1 \alpha_{10}-c_1 \alpha_{30})+(\alpha_1 \alpha_{11}-c_1 \alpha_{31})y+(\alpha_1 \alpha_{12} -c_1 \alpha_{32})y^2 =0 \] eine linear gebrochene Funktion des Parameters \(c_1\) ist, sind die Bedingungen (1) und (2) notwendig und hinreichend. b. Zwischen den elf Koeffizienten der beiden ersten Integrale einer Gleichung \((B)\): \[ (D) \qquad c_1= \alpha_1 \;\frac{R_1}{R_3}\,, \quad c_2=\alpha_2\;\frac{R_2}{R_3} \] bestehen folgende sechs Relationen. Die drei ersten werden durch die Bedingung geliefert, daß\ von den \textit{Riccati}schen Gleichungen \(R_1=0\), \(R_2=0\), \(R_3=0\) je zwei ein gemeinsames Integral besitzen müssen. Ferner ist \[ \alpha_1 =c e^{\int \sqrt{\varDelta_1} dz},\quad \alpha_2=c' e^{\int \sqrt{\varDelta_2} dz} \quad (\varDelta_2=\delta_{21}^2-4\delta_{20} \delta_{22},\;\delta_{2k}=\alpha_{2k}- \alpha_{3k}); \] endlich besteht die rein algebraische Beziehung \[ (\delta_{10} \delta_{22} -\delta_{20} \delta_{12})^2 -(\delta_{10} \delta_{21} -\delta_{20} \delta_{11} )(\delta_{11} \delta_{22}-\delta_{21} \delta_{12})=0, \] welche z. B. ausdrückt, daß\ das Integral \((A)\) eine Folge der Gleichungen \((D)\) ist. Man erhält bemerkenswerte Speziallfälle für \(\varDelta_1=0\) und für \(\alpha_{12}=\alpha_{32}=0\). Ein Auszug der vorliegenden Arbeit erschien in den C. R. \textit{137} (F. d. M. \textit{34}, 368, 1903, JFM 34.0368.02).
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