Über das d'Alembertsche Prinzip. (Q1502209)

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Über das d'Alembertsche Prinzip.
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    Über das d'Alembertsche Prinzip. (English)
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    1904
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    In der analytischen Mechanik gebt man entweder von dein Prinzip der Gleichheit der Aktion und der Reaktion aus und setzt die Komponenten der wirkenden Kräfte gleich den Komponenten der Beschleunigungen, multipliziert in die betreffenden Massen, um so zu den Lagrangeschen Differentialgleichungen zu gelangen; oder man stellt das d'Alembertsche Prinzip an die Spitze, nach welchem die virtuelle Arbeit der ``verlorenen'' Kräfte in jedem Momente Null sein muß. Beide Ansätze erweisen sich bei einer freien Bewegung als absolut identisch. Bei einer ``bedingten'' Bewegung ist diese Identität aber bisher nur an einzelnen einfachen Fällen nachgewiesen; bei komplizierteren Bedingungen stellt man entweder das d'Alembertsche Prinzip axiomatisch, als durch Erfahrung erprobt, an die Spitze, oder man geht ebenso axiomatisch von der Lagrangeschen Methode der Multiplikatoren aus und stellt dem entsprechend die den Bedingungen ``äquivalenten Kräfte'' nach Analogie mit jenen einfachsten Fällen analytisch dar. Will man beide Ausgangspunkte miteinander vereinigen, so handelt es sich darum, den analytischen Ausdruck für diese äquivalenten Kräfte oder Reaktionskräfte als notwendig zu erweisen. Es erhebt sich also die Frage: durch welche Eigenschaften werden diese äquivalenten Kräfte definiert? Wählt man die Definition so, daß durch dieselben, wenn sie allein zur Wirkung kommen, die Ruhelage aller Punkte nicht gestört wird, daß also alle von ihnen erzeugten Beschleunigungen sich gegenseitig zerstören, so läßt sich, wie der Verf. durch eingehende Betrachtungen zeigt, in der Tat eine Ableitung des d'Alembertschen Prinzips aus den Newtonschen Bewegungsgesetzen rein analytisch gewinnen, und zwar für die verschiedenen Fälle, wo entweder nur die Koordinaten der bewegten Punkte, oder auch die Zeit, oder auch die Komponenten der Geschwindigkeiten in den Bedingungen vorkommen.
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