Ueber die Gleichungen fünften Grades mit ganzen Coefficienten. (Q1534777)

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Ueber die Gleichungen fünften Grades mit ganzen Coefficienten.
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    Ueber die Gleichungen fünften Grades mit ganzen Coefficienten. (English)
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    1889
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    Die Arbeit ist dazu bestimmt, die allgemeinen Sätze und Methoden der Theorie der algebraischen Auflösung der Gleichungen ausführlich auf die Gleichungen fünften Grades anzuwenden. Demzufolge ist sie in vier Capitel geteilt. Das erste Capitel handelt von der Irreductibilität. Die allgemeinen Methoden zur Auffindung der Teiler der ganzen Functionen mit Hülfe der Functionalcongruenzen werden hier auf die Gleichungen fünften Grades angewandt. Es wird besonders die Form \(x^5 + ux + v = 0\) berücksichtigt, und es werden folgende Resultate erhalten: 1) Die Function \(x^5 + x - v\) ist reductibel nur für \(v = 1,2, 6, 34, 246, 1028, 3130\), wenn \(0< v < 7770\). 2) Die Function \(x^5 - x - v\) ist absolut irreductibel für alle ganzen und positiven Werte von \(v\) unterhalb 7770, mit Ausnahme von \(v = 15, 30, 240, 1020, 3120\). Im zweiten Capitel untersucht der Verfasser, indem er grösstenteils Abel folgt, die Eigenschaften der algebraischen Ausdrücke, welche die Wurzeln einer irreductiblen Gleichung \(n^{\text{ten}}\) Grades darstellen können. Das Capitel endet mit dem Beweise des Theorems, dass die Irrationalitäten, welche in den algebraischen Ausdrücken der Wurzeln einer irreductiblen Gleichung vorkommen, ganze Functionen der Wurzeln dieser Gleichung und von Wurzeln aus der Einheit sind. Auf die Gleichung fünften Grades angewandt, führt dieser Satz also zur Untersuchung der Eigenschaften der Functionen der Wurzeln einer Gleichung fünften Grades. Diese Untersuchung bildet den Gegenstand des dritten Capitels, wo nach einander die Methoden zur Berechnung der symmetrischen, der alternirenden Functionen und der Discriminante gezeigt werden. Auch die allgemeinen Lehrsätze der Theorie der Substitutionsgruppen und ähnlicher Functionen werden hier bewiesen. Dann folgt die Erklärung des Begriffs der Gruppe einer Gleichung und der Nachweis, dass für eine irreductible Gleichung die Gruppe transitiv sein muss. Das Studium der transitiven Gruppen führt zur Einführung der cyklischen, halbmetacyklischen und der metacyklischen Gruppen und der entsprechenden Gattungen der Functionen von fünf Buchstaben. Am Ende des Capitels zeigt der Verfasser, wie man durch eine endliche Anzahl von Operationen die Gruppe einer Gleichung bestimmen kann. Im vierten und letzten Capitel wird die algebraische Auflösbarkeit der Gleichungen fünften Grades behandelt. Nach einigen Bemerkungen über die Abel'schen Gleichungen fünften Grades wird gezeigt, dass die Lösung der Frage, ob eine Gleichung fünften Grades mit ganzen Coefficienten auflösbar ist, auf die Frage zurückkommt, ob eine gewisse Gleichung sechsten Grades (Resolvente von Lagrange) eine ganze Wurzel hat. Der Bildung der Coefficienten dieser Resolvente mit Hülfe der Jacobi'schen metacyklischen Function sind die vorletzten Paragraphen der Arbeit gewidmet. Am Ende giebt der Verfasser die Runge'sche Form der Resolvente für die Gleichung \(x^5 + ux + v = 0\) und unter Erweiterung eines Resultates, welches vo Hrn. Runge (Acta Math. VII. 173-186) gefunden ist, das Theorem: ``Die Gleichung \(x^5 \pm x - v = 0\) ist bei ganzen Werten von \(v\) unauflösbar, wenn sie irreductibel ist''. Daraus folgt mit Bezug auf die früher gefundenen Resultate, dass, wenn \(v\) eine ganze positive Zahl unterhalb 7770 ist, die Gleichung \(x^5 + x - v = 0\) auflösbar ist, nur wenn \(v = 1,2,6,34,246, 1028, 3130\), und die Gleichung \(x^5 - x - v = 0\), nur wenn \(v = 15, 30, 240, 1020, 3120\).
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