Ueber die elektromagnetische Rotation einer Flüssigkeit. (Q1544663)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber die elektromagnetische Rotation einer Flüssigkeit. |
scientific article |
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Ueber die elektromagnetische Rotation einer Flüssigkeit. (English)
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1884
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Zwischen zwei Glasplatten befinde sich eine kreisförmige Zinkplatte und ein sie umgebender Zinkring, sodass zwischen beiden ein ringförmiger Raum entsteht, welcher vollständig mit Zinkvitriol gefüllt ist; das Gefäss ist auf den einen Pol eines vertical stehenden Elektromagneten aufgesetzt, und die Platte und der Ring dienen als Elektroden für einen durch die Flüssigkeit gehenden Strom; bei Erregung des Magneten gerät die Flüssigkeit bekanntlich in Rotation. Durch Beobachtung der Punkte, an denen in der Flüssigkeit suspendirte Schellackteilchen einen auf der oberen Glasplatte gezogenen, eingeteilten Durchmesser passirten, wurde nachgewiesen, dass die Bewegung eine kreisförmige war, und ihre Winkelgeschwindigkeit in einer bestimmten Entfernung von der Drehungsaxe ergab sich durch Beobachtung der Zwischenzeit zwischen zwei successiven Durchgängen eines bestimmten Schellackteilchens. Diese Beobachtungen werden mit der Theorie verglichen, deren Grundzüge folgende sind. Die Mittelebene der Flüssigkeitsplatte werde zur \(xy\)-Ebene, ihr Mittelpunkt zum Coordinatenanfang genommen; sind dann \(J\) die als constant betrachtete Intensität des Magnetfeldes, \(U\) und \(V\) die Componenten der Stromdichtigkeit (sämtlich in elektrostatischem Mass), so sind bekanntlich die Componenten der ponderomotorischen Kraft des Magneten auf die Volumeinheit der Flüssigkeit \(X = JV,\; Y = - JU\). Ist \(\varphi\) das elektrostatische Potential, \(\lambda\) die Leitungsfähigkeit der Flüssigkeit, so ist \(U = -\lambda\frac{d\varphi}{dx},\quad V=-\lambda\frac{d\varphi}{dy};\) bezeichnet ferner \(i\) die Stromstärke, \(\delta\) die Dicke der Flüssigkeitsplatte, und setzt man \(r = \sqrt{x^2+y^2}\), so ist hier, wo die Elektroden zwei concentrische Cylinderflächen sind, \[ \varphi=-\frac{i}{2\pi\lambda\delta} \text{ log } r, \] also \[ X=\frac{Ji}{2\pi \delta}\frac{ d\text{ log }r}{dy},\quad Y=-\frac{Ji}{2\pi \delta}\frac{ d\text{ log }r}{dx},\cdot \] Führt man diese Werte in die Bewegungsgleichungen einer reibenden Flüssigkeit ein (Kirchhoff Mech. p. 371), worin \(u\) und \(v\), die Geschwindigkeitscomponenten bezeichnen, und worin man, da die Bewegung stationär ist, \(\frac{du}{dt}\) und \(\frac{dv}{dt}=0\) zu setzen hat und den Druck als constant ansehen und \(u\frac{du}{dx}\) u.s.w. vernachlässigen kann, so ergiebt sich, wenn man \(\frac{Ji}{2\pi\delta k}=A\) setzt, \[ \varDelta u=-A \frac{d\text{ log } r}{dy}, \quad \varDelta v=A \frac{d\text{ log } r}{dx}, \quad \frac{du}{dx}+\frac{dv}{dy}=0; \] oder, wenn man \[ u=-\frac{dW}{dy},\quad v=\frac{dW}{dx} \] setzt, \[ \varDelta W=\frac{d^2W}{dr^2} + \frac 1r \frac{dW}{dr} + \frac{d^2W}{dz^2} = A\text{ log } r. \] Hieraus ergiebt sich für die resultirende Geschwindigkeit \(q = \frac{dW}{dr}\) die Gleichung \[ (1)\quad \frac{d^2q}{dr^2} + \frac 1r\frac{dq}{dr} - \frac{1}{r^2} q+\frac{d^2q}{dz^2} = \frac Ar\cdot \] Um diese Gleichung aufzulösen, nimmt der Verfasser an, dass die Flüssigkeit an den zwei begrenzenden Glasflächen haftet, also für \(z = \mp\frac{\delta}{2} \;\; q = 0\) ist, (ob diese Annahme durch die Beobachtung bestätigt wurde, wird nicht gesagt); und setzt \[ (2)\quad \begin{cases} q=_n\varSigma q_{2n+1} \cos(2n+1) \frac{\pi z}{\delta}, \\ q_{2n+1} = \frac{4}{\pi} \frac{(-1)^n}{2n+1} Ar+q'_{2n+1}. \end{cases} \] Für einigermassen grosse Werte von \(\frac{r}{\delta}\) (dasselbe lag zwischen den Grenzen 2 und 10) ergiebt sich dann \[ (3)\quad q'_{2n+1}=\frac{1}{\sqrt{r}} (A_ne^{(2n+1)\frac{\pi r}{\delta}} + B_ne^{-(2n+1)\frac{\pi r}{\delta}} ). \] Die Constanten \(A_n\) und \(B_n\) bestimmt der Verfasser durch die Annahme, dass an den Elektroden \(q = 0\) ist. Beim Vergleich der Beobachtung mit der Rechnung macht der Verfasser die Annahme, dass die beobachteten Schellackteilchen sich in der Mitte der Flussigkeitsplatte befunden haben, setzt also \(z = 0\). Die Uebereinstimmung war eine derartige, wie sie in Anbetracht der verschiedenen nicht genau zutreffenden Annahmen erwartet werden konnte.
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