On the propagation of light rays considering their dispersion (Q1548533)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | On the propagation of light rays considering their dispersion |
scientific article |
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On the propagation of light rays considering their dispersion (English)
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1882
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Das Hauptresultat der vorliegenden Arbeit war vom Verfasser bereits im Jahre 1880 in den C. R. ohne Beweis veröffentlicht und von Herrn Cornu bekämpft (cf. F. d. M. XII. 1880. p. 749, JFM 12.0749.02). Hier tritt nun deutlicher hervor, was der Verfasser meint; er unterscheidet nämlich in Bezug auf die Fortpflanzungsgeschwindigkeit zwei verschiedene Begriffe, 1) die individuelle Geschwindigkeit einer einzelnen Welle, die \(= \frac{\lambda}{T}\) ist, wenn \(\lambda\) die Wellenlänge, \(T\) die Vibrationsdauer; 2) die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Lichtintensität bei dem Zusammenwirken einer Zahl von Wellen, die zusammen nahezu homogenes Licht ergeben. Diese soll \[ =\;\frac{\lambda}{T}-\frac{d\left( \frac{\lambda}{T}\right)}{d\lambda} \] sein. Es wird dies folgendermassen begründet. Die Bewegung, welche eine einzelne ebene Welle von der Fortpflanzungsrichtung \(x\) hervorbringt, sei dargestellt durch die Gleichung \[ \text{(1)}\quad\eta\;=\;A\sin{}(Kx-St)+B\cos{}(Kx-St), \] wobei zwischen den Constanten \(S\) und \(K\) eine Gleichung von der Form \[ \text{(2)}\quad S\;=\;F(K) \] stattfindet. Wirken unzählig viele ebene Wellen mit verschiedenem \(K\) zu gleicher Zeit, so ist die Verrückung eines Punktes \[ \text{(3)}\quad\eta\;=\;\int^{\infty}_0\{\varphi_1(K)\sin{}(Kx-St)+\varphi_2(K)\cos{}(Kx-St\} dK; \] die Functionen \(\varphi_1\) und \(\varphi_2\) sind durch den Anfangszustand des Mediums bestimmt. Die durch (3) dargestellte Lichtbewegung erzeugt nahezu homogenes Licht, wenn die Functionen \(\varphi_1\), und \(\varphi_2\), für alle Werte von \(K\) verschwinden, ausser für solche \(K\), die zwischen \(K-\varepsilon\) und \(K_0 + \varepsilon\) liegen, unter \(\varepsilon\) eine kleine Grösse verstanden. Unter der Voraussetzung, dass diese Bedingung erfüllt ist, wird die Gleichung (3) in die Form gebracht \[ \text{(4)}\quad\eta\;=\;{\mathfrak F}(x,t)\sin{}[K_0x-S_0t+\chi (x,t)]. \] Die hierdurch repräsentirte Bewegung, deren Intensität \[ \text{(5)}\quad I\;=\;\frac{1}{2\varDelta t}\int^{t+\varDelta t}_{t-\varDelta t}\left(\frac{d\eta}{dt}\right)^2dt \] ist, wird gedeutet als eine Wellenbewegung mit veränderlicher Wellenlänge, Amplitude und Phase; und zwar sind die Aenderungen dieser Grössen langsame. Denkt man nun die rechte Seite von (2) nach dem Taylor'schen Satze nach Potenzen von \(K-K_0\) entwickelt und bricht schon nach der ersten Potenz von \(K-K_0\) ab, so enthalten die in (4) vorkommenden Functionen \(F\) und \(\chi\) die Variabeln \(x\) und \(t\) nur in der Verbindung \(x-tF'(K_0)\), und auch die Intensität \(I\) wird ein Ausdruck der Form \[ I\;=\;f[x-tF'(K_0)]. \] Die Gleichung (4) stellt dann eine Wellenbewegung dar, die sich mit der Geschwindigkeit \(v\;= F'(K_0)\) fortpflanzt. Diese Näherung genügt indessen nur, wenn das Licht sehr nahe homogen ist; in den meisten Fällen wird eine weitere Näherung nötig. Behält man daher in der obigen Entwickelung von \(S\) noch das Glied \((K-K_0)^2\) bei, so erhält man für die Functionen \(F(x,t) \cos{}\chi (x,t)\) und \(F(x,t) \sin{} (\chi (x,t))\) Reihen, die nach Potenzen von \(t\) fortschreiten, während ihre Coefficienten Functionen des Arguments \(x-tF'(K_0)\) sind. Vernachlässigt man hier die zweiten und höheren Potenzen von \(t\), so folgt für die Fortpflanzungeschwindigkeit, die vorher \(F'(K_0)\) war, der Wert: \[ \begin{aligned} V & =\;F'(K_0)+F''(K_0)\frac{d\chi (x-tF'(K_0))}{dx} \\ & =\;F'(K_0)+\left(\frac{2\pi}{\lambda}-K_0\right) F''(K_0)\;=\;F'\left(\frac{2\pi}{\lambda}\right), \end{aligned} \] falls \(\lambda\) die Wellenlänge der durch (4) repräsentirten Bewegung ist. Vermöge der Bedeutung von \(F\) kann man schreiben \[ V\;=\;\frac{dS}{dK}\;=\;\frac{d\left(\frac 1T\right)}{d\left(\frac{1}{\lambda}\right)}\;=\;\frac{\lambda}{T}-\lambda\frac{d\left(\frac{\lambda}{T}\right)}{d\lambda}. \] Ist \(n\;=\;\frac{\lambda}{\lambda'}\) der Brechungsexponent beim Uebergang von einem Medium in ein andres, so ist das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeiten in beiden Medien \[ \frac{V}{V'}\;=\;n-\lambda\frac{dn}{d\lambda}. \] Referent hält die Resultate der Arbeit noch immer für unannehmbar, die oben skizzierte Begründung für nicht stichhaltig.
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wave optics
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