Memoir on the rotational motions of the Earth. (Q1556953)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Memoir on the rotational motions of the Earth. |
scientific article |
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Memoir on the rotational motions of the Earth. (English)
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1876
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Die Bewegung der Erdaxe im Raume oder die Präcession und Nutation hat seither von verschiedenen Seiten eine für die Bedürfnisse der Astronomie ausreichende theoretische Bearbeitung erfahren, deshalb beschränkt sich die vorliegende Abhandlung auf die Bewegung der Rotationsaxe im Erdkörper, d. h. also auf die Veränderungen, welche die geographischen Längen und Breiten durch die Rotation erfahren. Da die nicht grade einfachen Entwicklungen eine auszugsweise Wiedergabe nicht zulassen, so soll hier nur Folgendes bemerkt werden. Die Arbeit enthält in mehreren wichtigen Punkten eine wesentliche Vervollständigung der bekannten Abhandlung von Poisson über denselben Gegenstand. Den Ausgangspunkt bilden die Störungsformeln für die Rotation eines starren Körpers, und zwar in derjenigen kanonischen Gestalt, welche von dem Verfasser bei einer früheren Gelegenheit mitgetheilt worden ist (siche F. d. M. VII. 710, JFM 07.0710.02). Die Grundlage für die Schlüsse besteht in der Ermittelung der Variationen, welche die lebendige Kraft \(2h\) und die Grösse der Axe \(k\) der invariablen Ebene erfahren. Hierbei wird die Entwickelung der Störungsfunction bis zu den Gliedern niedrigster Ordnung durchgeführt, welche von der Unsymmetrie des Erdkörpers in Bezug auf den Aequator herrühren. Es ergiebt sich als Resultat dass die Grössen \(k\) und \(h\) keine säcularen Terme enthalten, sondern nur periodische Glieder, deren Argument bei \(k\) sehr nahe gleich der Sternzeit ist, bei \(h\) jedoch ausser der Sternzeit, von einer nahe fünfmonatlichcn Periode und von den mittleren Bewegungen der Sonne und des Mondes abhängt. Weiter folgt dann, dass die Abweichung der Rotationsaxe von der Axe des grössten Hauptträgheitsmoments stets nur eine unmerkliche Grösse besitzt, dass die mittlere Rotationsdauer der Erde constant ist, und die Länge der Sterntage bis auf unmerkliche periodische Ungleichheiten unveränderlich ist, so dass in der That der Sterntag als Masseinheit für die Zeit dienen kann. Den Schluss bildet ein Abschnitt, den man wohl als den interessantesten der ganzen Arbeit bezeichnen kann. Unter den Störungsgliedern befinden sich nämlich solche von zehnmonatlicher Periode, die mit \((B-A):B\) als Factor multiplicirt sind, wo \(A\) und \(B\) die beiden kleinsten Trägheitsmomente bedeuten. Diese Glieder erreichen einen merklichen Betrag, sobald jener Quotient nicht verschwindend klein ist. Umgekehrt beweist nun der Verfasser aus dem factischen Nichtvorhandensein einer merklichen periodischen Ungleichheit in den Polhöhen, dass jener Quotient sicher kleiner ist als der zehntausendste Theil der Erdabplattung. Das beigefügte Supplement enthält Betrachtungen über die möglichen Ursachen dieser ausserordentlichen Kleinheit der Differenz \(B-A\).
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earth rotation
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nutation
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