Theory of twisted curves. (Q1561339)

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Theory of twisted curves.
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    Theory of twisted curves. (English)
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    1872
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    Der Verfasser schliesst sich mit seiner Arbeit der noch geringen Zahl derjenigen Mathematiker an, welche in neuester Zeit wieder begonnen haben, die Curventheorie auf dem natürlichen Wege fortzubilden, auf dem sie seit Monge länger als 60 Jahre fast unbeweglich stehen geblieben war. Serret gebührt das Verdienst durch sein Beispiel die correcte Methode (Untersuchung der allgemeinen Natur der Curven vor jeder Synthese), wenigstens bei den französischen Mathematikern, wieder zu Ehren gebracht zu haben; dieses wird eher verringert als erhöht, wenn man ihn unrichtigerweise zum Autor einer neu erfundenen Theorie macht. Nicht die Originalität -- er ist wohl kaum in einem Stücke der Erste gewesen, -- sondern die Nothwendigkeit für den Erfolg bildet den Vorzug seiner Aufstellungen, welcher wohl gegenüber solchen künstlichen Einführungen wie der der tangentiellen Coordinaten durch die Einfachheit auf den ersten Blick einleuchtet. Laurent entwickelt zuerst, ausgehend von Serret's Formeln, die hauptsächlichsten Relationen zwischen den Bestimmungsstücken einer Curve und beschäftigt sich demnächst mit der osculirenden Spirale. Hierbei ist ihm jedoch entgangen, dass das Bogenelement im Anfang überflüssig, weiterhin hinderlich in die Rechnung gezogen worden ist, ein Mangel, der auch bei Serret hervortritt. Er fragt, welche Parallele mit der Axe der Spirale eine abwickelbare Fläche erzeugt. Es ergiebt sich, dass 1) bei jeder Urcurve ein Punkt auf der Hauptnormale in constantem Abstand von der Curve als Ausgangspunkt der Parallele genügt, und 2) der Abstand nicht constant zu sein braucht, wenn das Krümmungsverhältniss der Urcurve constant ist. Die Axe der Spirale selbst erzeugt eine abwickelbare Fläche, wenn die Urcurve der Bedingung genügt \[ \frac{RT^2}{ R^2 + T^2 } = \,\text{const.,} \] wo \(R\), \(T\) den Krümmungs- und Torsionsradius bezeichnen, eine Gleichung, die sich sofort als fertig zur Construction gelöst darstellen würde, wenn man das in \(R\) und \(T\) steckende Bogenelement heben wollte. Ferner wird die Einhüllende der die Urcurve schneidenden Parallele bestimmt, welche bekannt, hier jedoch viel zu complicirt dargestellt ist. Die von ihr erzeugte abwickelbare Fläche ist die Einhüllende der rectificirenden Ebenen; die Urcurve ist geodätische Linie auf ihr. Ferner wird der kürzeste Abstand der Hauptnormalen ermittelt als Projection des Bogenelements auf die Axe der osculirenden Spirale, in welcher er auch stattfindet. Die Projectionen der Krümmung und Torsion bezw. von der Tangente und Binormale auf den Radiusvector jenes kürzesten Abstands sind einander gleich. Ferner zeigt sich die Axe der osculirenden Spirale als Linie des kürzesten Abstands der consecutiven Hauptnormalen. Endlich wird eine die Binormale schneidende Parallele gesucht, welche eine abwickelbare Fläche erzeugt. Ihr Abstand längs der Binormale ist ausgedrückt durch \[ \int \frac{R}{T}\, ds. \] Die Durchschnitte der hierin begriffenen Geraden mit der Binormale beschreiben auf der Binormalenfläche eine Schaar paralleler Curven, deren Tangenten normal zur Axe der osculirenden Spirale sind. Ihnen entspricht eine Schaar abwickelbarer Flächen, erzeugt von den Parallelen mit der Hauptnormale, und deren Gratlinien bilden die Polarfläche der Urcurve.
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    differential geometry
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    twisted curve
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    Serret-Frenet's formulas
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    developable surface
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    Identifiers