On the mapping of a simply connected surface of \(n\) sheets on a circle (Q1563492)

Riemann hat in seiner Doctor-Dissertation (S.21) gezeigt, dass jede einfach zusammenhängende Fläche eindeutig und in den kleinsten Theilen ähnlich auf das Innere eines Kreises abgebildet werden kann; die Form der Function zu bestimmen, welche für eine gegebene Begrenzung der Fläche diese Abbildung vermittelt, unternimmt Herr Chr. In einer Reihe von Abhandlungen. In einer früheren Arbeit (Brischi Ann. (2) I, 89) handelt es sich um das Innere eines einblättrigen \(n\) seitigen Polygons, die obengenannten betreffen die Ergänzungsfläche, welche nach Ausschnitt eines \(n\) seitigen Polygons von einer unbegrenzten einblättrigen Fläche bleibt, ferner die krummlinig begrenzte einblättrige und schliesslich die \(n\)-blättrige, einfach zusammenhängende Fläche. In allen Fällen wird das Innere einer Halbebene (dieselbe ist leicht auf dem Kreise abbildbar) auf die betreffende Fläche abgebildet; die ungekehrte Abbildung verlangt die Inversion eines Integrals aus einer Funktion, die im Allgemeinen nicht algebraisch ist. Als Beispiel für die Methode der Untersuchung soll hier der Gang der ersten Abhandlung (Br. Ann. (2) I, 89) kurz angedeutet werden. Die unabhängige, auf das Innere der Halb-Ebene beschränkte Variable sei \(Z\), die zu bestimmende Function, welche die Halb-Ebene auf das Innere eines \(n\)-seitigen Polygons abbildet , sei \(z;\lambda_1,\lambda_2, . . . \lambda_n\) seien die Polygonwinkel, \(a_1,a_2, . . . a_n\) die auf dem Rande (der \(X\)-Axe) der Halb-Ebene gelegenen Bilder der Polygon-Ecken. Der Verfasser betrachtet die Grösse \[ X=(a_1-Z)^{\frac{\pi-\lambda_1}{\pi}} (a_2-Z)^{\frac{\pi-\lambda_2}{\pi}} \dotsm (a_n-Z)^{\frac{\pi-\lambda_n}{\pi}}\frac{dz}{dZ} \] und zeigt, dass dieselbe in der ganzen Halb-Ebene von Null verschieden, eindeutig, steig und endlich ist. Da nun log\(X\) dem imaginären Theil nach längs der \(X\)-Axe constant bleibt, so folgt, dass log\(X\), also auch \(X\) in der Halb-Ebene überall constant ist. Daher ergiebt sich: \[ (a_1-Z)^{\frac{\pi-\lambda_1}{\pi}} (a_2-Z)^{\frac{\pi-\lambda_2}{\pi}} \dotsm (a_n-Z)^{\frac{\pi-\lambda_n}{\pi}}\frac{dz}{dZ} = \text{constant}. \] Selbsverständlich ist wegen der Verzweigungspunkte \(a_1,a_2, . . . a_n\) \(Z\) durch diese Gleichung allein noch nicht \textit{eindeutig definirt}; sie wird es erst, wenn man, wie Herr Chr. an. Dem Beispiel der Rechtecksabbildung zeigt, den Zweig von \(Z\) bezeichnet, welcher die Abbildung leisten soll. Die Grössen \(a_1,a_2, . . . a_n\) gelten als bekannte Constanten, jedem Wertsystem derselben entspricht für gegebene \(\lambda\) ein bestimmtes Polygon; ist aber das Polygon gegeben, so sind diese Quantitäten aus einer Anzahl transcendenter Gleichungen zu bestimmen. - Dass diese Bestimmung immer möglich ist, hat der Herr Verf. nicht a posteriori bewiesen. Dieser Nachweis freilich entbehrlich, wenn der Riemann'sche Satz, dass für jede beliebige Begrenzung der einfach zusammenhängenden Fläche wirklich eine, die verlangte Abbildung vermittelnde, Function existirt, ohne Einschränkung wahr ist; - am Schlusse seiner Abhandlung Gött. Nachr. 369 verweist jedoch der Herr Verf. selbst auf die Zweifel, dei gegen den genannten Satz erhoben worden sind. Für das Rechteck, auch für die Ergänzungsfläche desselben, ist die Abbildungsfrage vollständig gelöst, damit auch die darauf hinauslaufenden Wärmeprobleme. Im Falle krummunliniger Begrenzung der einfach zusammenhängeden Fläche fasst Herr Chr. die Curve als Grenze eines eingeschriebenen Polygons auf und wendet die früher entwickelten Formeln an. Diese setzten die Blider der Polygon-Ecken als gegeben voraus, deshalb scheint die allgemeine Abbildungsaufgabe nur lösbar, wenn bekannt ist, wie sich die Grenz-Curve auf der reellen Axe der Halb-Ebene abbildet; der Herr Verf. zeigt aber, wie die Abbildung auch ohne diese Kenntniss in manchen Fällen gelingen kann; im Allgemeinen (z. B. wenn die Grenzkurve aus Stücken verschiedener Curven zusammengesetzt ist) scheint die Schwierigkeit unüberwindlich; zur völligen Lösung der Frage ist daher noch ein bedeutender Schritt erforderlich.