Sur une propriété des systèmes qui ont un plan invariable. (Q1563609)

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Sur une propriété des systèmes qui ont un plan invariable.
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    Sur une propriété des systèmes qui ont un plan invariable. (English)
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    1869
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    Wenn bei einem mechanischen Problem die Kräfte und Verbindungen innerhalb des Massensystems durch eine Drehung desselben um eine feste Gerade (Polaraxe) keine Veränderung erleiden, so existirt stets ein Flächensatz, d. h. die Summe der Flächengeschwindigkeiten um die Polaraxe ist constant. Dieses Integral erlaubt eine Variable aus den Bewegungsgleichungen zu eliminiren. Gilt aber gleichzeitig noch der Satz von der lebendigen Kraft, so kann man durch einen Flächensatz zwei, durch alle drei Flächensätze dagegen vier Variable fortschaffen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Wesentlichen mit der näheren Erläuterung dieses Satzes und mit der Anwendung desselben bei der Aufstellung kanonischer Bewegungsgleichungen für das Vielkörperproblem. Gilt zunächst nur ein Flächensatz, so nehme man die Polaraxe zur \(z\)-axe und lege durch dieselbe einen mit den System beweglichen Meridian, der mit einem gegebenen Anfangsmeridian den Winkel \(\Omega\) bildet. Die Componenten der Geschwindigkeit in Bezug auf dieses Axensystem sind dann resp. \[ x'-y\Omega ', \quad y'+x\Omega ', \quad z', \] wo \(x'=\frac{dx}{dt}\), etc. Für die lebendige Kraft erhält man hiernach die Gleichung \[ 2T=\sum m\{(x'-y\Omega ')^2+(y'+x\Omega ')^2+z^{\prime 2}\}. \] Die Lage des beweglichen Meridians wird durch eine Gleichung \(f=0\) zwischen den \(x, y, z\) bestimmt. Eliminirt man mit Hülfe der Gleichungen \[ f=0, \quad \sum \left(\frac{\partial f}{\partial x}x' + \frac{\partial f}{\partial y}y'+ \frac{\partial f}{\partial z}z' \right) =0 \] aus \(2T\) eine Coordinate und eine Geschwindigkeit, so erhält man für \(T-U=H\) und für \[ \frac{\partial T}{\partial x'}=p, \quad \frac{\partial T}{\partial y'}=q, \quad \frac{\partial T}{\partial z'}=r, \quad \cdots \quad \frac{\partial T}{\partial \Omega '}=K, \] das kanonische System \[ \frac{dx}{dt}=\frac{\partial H}{\partial p}, \quad \frac{dp}{dt}=-\frac{\partial H}{\partial x}, \quad \cdots \quad \frac{d \Omega}{dt}=\frac{\partial H}{\partial K}, \quad \frac{dK}{dt}=-\frac{\partial H}{\partial \Omega} \cdot \] Da in \(H\) den gemachten Voraussetzungen zufolge \(\Omega\) nicht eingeht, so wird \(K=\)const; die vorletzte Gleichung sondert sich ebenfalls ab und hat nur noch die Bedeutung einer blossen Quadratur. Das zu integrirende System enthält jetzt zwei Variable weniger als vorher. Wenn drei Flächenintegrale existiren, so denke man sich die Massen auf ein bewegliches Axensystem bezogen. Sind \(x^0y^0z^0\) die Componenten der Rotation dieses Axensystems, so wird \[ 2T=\sum m\{(x'+y^0z-z^0y)^2+(y'+z^0x-x^0z)^2+(z'+x^0y-y^0x)^2\}. \] Die Axen sind diesmal durch drei Gleichungen zwischen den \(xyz\) bestimmt. Dieselben gestatten drei Coordinaten und drei Geschwindigkeiten zu eliminiren. Andererseits repräsentiren die Grössen \[ \frac{\partial T}{\partial x^0}, \quad \frac{\partial T}{\partial y^0}, \quad \frac{\partial T}{\partial z^0} \] die Summen der Flächengeschwindigkeiten um die drei beweglichen Axen. Man kann mit Hülfe derselben die Rotationen eleminiren, wenn man zwei neue Variable \(c\) und \(\varphi\), nämlich den sinus der Breite und die Länge des Pols der invariablen Ebene in Bezug auf das bewegliche Axensystem einführt. Die Bewegungsgleichungen werden dann \[ \frac{dx}{dt}=\frac{\partial H}{\partial p}, \quad \frac{dp}{dt}=-\frac{\partial H}{\partial x}, \quad \cdots \quad \frac{Kd\varphi}{dt}=\frac{\partial H}{\partial c}, \] \[ \frac{Kdx}{dt}=-\frac{\partial H}{\partial \varphi}, \] wo \(K\) die Flächenconstante bedeutet. Die Anzahl der Variablen ist um vier vermindert, und die vollständige Bestimmung der Lage des Axensystems erfordert am Schlusse noch eine blosse Quadratur. Die vorzunehmenden Eliminationen lassen sich durch folgendes Verfahren erleichtern. Wenn \(f_1=0\) etc. die gegebenen Bedingungsgleichungen zwischen den Coordinaten sind, so füge man zu \(2T\) den Ausdruck \[ \sum \alpha \frac{df}{dt} \] hinzu, wo die \(\alpha\) noch zu bestimmende Multiplicatoren bedeuten, und setze die partiellen Ableitungen dieses Aggregats nach \(x'y'z'\)... resp. gleich \(pqr\)... Die Multiplicatoren ergeben sich dann vermittelst der Flächensätze und der sonstigen Bedingungen als lineare Functionen der \(pqr\)..., und man hat in dem transformirten Ausdruck für \(2T\) nur nöthig, diejenigen \(pqr\dots=0\) zu setzen, deren Elimination beabsichtigt ist. Die hier angedeuteten allgemeinen Methoden werden in der zweiten Hälfte der Abhandlung dazu benutzt, um verschiedene kanonische Systeme von Differentialgleichungen für das Dreikörperproblem aufzustellen. Neu unter diesen möchte vielleicht das System sein, in welchem die gegenseitigen Abstände der drei Körper, ferner der Winkel zwischen einer Hauptträgheitsaxe und der Knotenlinie der Ebene der drei Körper in der invariablen Ebene und ausserdem noch die conjugirten Veränderlichen auftreten. In allen diesen Fällen bleibt schliesslich ein System von sechs Differentialgleichungen erster Ordnung zu integriren übrig, sobald man das Integral der lebendigen Kraft benutzt und die Zeit fortschafft. Dasselbe gilt, wie der Verfasser zeigt, wenn man die Bahnen zweier Körper um den dritten betrachtet. In diesem Falle hat man zunächst neun Bestimmungsstücke, die nämlich die zwei Radii-vectores, die zwei Geschwindigkeiten, die vier Winkel, welche diese Linien mit dem Durchschnitt der augenblicklichen Bahnebenen bilden und endlich die gegenseitige Neigung dieser beiden Ebenen. Auch hier bleibt nur ein System sechster Ordnung übrig, indem man entweder die vorhandenen Integrale benutzt, oder aber die Längeneinheit eliminirt, d. h. nur Winkel und Quotienten von Lineargrössen einführt. Zum Schluss wird dann noch eine etwas directere Herleitung für die Reduction der Differentialgleichungen auf ihre kleinste Anzahl für den Fall dreier Massen mitgetheilt.
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