On the manuscript R. \(4^\circ - 2\). ``Problematum Euclidis explicatio'' of the library of the Royal [Prussian] Gymnasium in Torun. (Q1563922)
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English | On the manuscript R. \(4^\circ - 2\). ``Problematum Euclidis explicatio'' of the library of the Royal [Prussian] Gymnasium in Torun. |
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On the manuscript R. \(4^\circ - 2\). ``Problematum Euclidis explicatio'' of the library of the Royal [Prussian] Gymnasium in Torun. (English)
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1868
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Genauere Analyse des Inhalts der schon in einer Provincial-Zeitschrift, dann in Grunert Arch. XLIV. angezeigten Handschrift aus dem XIV. Jahrhundert. Die Handschrift enthält 13 Stücke: 1) Euclidis liber de visu (lat. Uebers. der Optik des Euklid.) von Herrn Curtze zuerst fälschlich für eine bisher unbekannte Perspective Bradwardins gehalten. 2) Utrum visio corporis que fit per radiorum reflexionem et refractionem possit esse equalis visioni que fit per rectam radiorum radiationem. Verf. unbekannt. 3) Joannis Peckkami Archiepiscopi Cantuariensis Perspective communis libri tres. 4) Postrema duo Thheoremata libri de Speculis Euclidis. 5) Carastonis liber editus a Thebith filio Thore. 6) Verba filiorum Moysi filii Schyr. i Marmeti. Hameti. Hasen. (Behandelt di Messung von Flächen und Körpern, namentlich des Kreises und der Kugel. 7) Demonstratio magistri Campani de figura sectore. 8) Algorismus proportionum magistri Nicolay Orem (i.e. Orême). 9) Theorica motus longitudinum septem planetarum. 10) Geometria Bradwardini. 11) Tractatus de continuo Bradwardini. 12) Liber de ponderibus Jordani Nemorarii. 13) De latitudine formarum magistri Nicholai Horen (i.e. Orême). Von diesen Stücken waren schon früher, theilweise bereits im 15. und 16. Jahrhundert, gedruckt No. 1, 3, 4, 7, 12, 13; 1, 4, und 12 weichen jedoch in eigenthümlicher Weise von bekannten Drucken ab, während die andern im wesentlichen mit bekannten Ausgaben übereinstimmen. Der Druck von No. 13 (aus dem Jahre 1505) ist sehr selten, und da es wichtig ist, weil es die Anfänge eines Coordinatensystems enthält und die Veränderung der Form als eine Function von Länge und Breite (so nennt er Abcisse und Ordinate) auffasst, wird der der Inhalt von Herrn Curtze ausführlich besprochen. Resultate dieser Idee treten hier aber nicht weiter hervor. No. 8 ist erst von Herrn Curtze zum 300jährigen Jubiläum des Thorner Gymnasiums gedruckt worden (Berlin 1868, bei Calvary). Geschichtsschreibern der Mathematik war es in den Handschriften bekannt; es ist neben den oben besprochenen No. 13 das wichtigste Stück der Ganzen Handschriften. Es enthält nämlich die Lehre von der Rechnung mit Potenzen mit gebrochenen Exponenten, deren erste Anwendung bisher auf den späteren Viet zurückgeführt wurde (Orême \(\dagger\) 1382.Juli11). Nur in Bruchstücken waren bekannt 5 und 6. Ersteres Werkchen von Steinschneider in Tortolini Ann. V. ausführlich behandelt, wird vollständig mitgetheilt. Caraston ist eine arabische Ableitung von \(\chi\varepsilon\iota\varrho\) und heist Handwage; das Buch handelt von der Art Handwage, die wir schwedische Schnellwage nennen. Von No. 6 (auch verba trium fratrum genannt und in der Geschichte der Geometrie von Bedeutung) finden sich die bisher veröffentlichten Stückenicht in der Handschrift was wohl darauf beruht, dass, wie die Vergleichung mit einem Basler Codex ergiebt (F.II.33), die Handschrift nur 6 von den 19 Sätzen enthält, aus denen das ganze Werk besteht. Noch nicht gedruckt waren No. 2, 9 und 11. No. 2 ist eine eigenthümlicheDiscussion katoptrischer und dioptrischer Sätze in der Art, dass die letzte Abtheilung die Austellungen der vorhergehenden vier umstösst. -- Der Verfasser ist unbekant; es ist frühstens aus dem Anfang des XIII. Jahrhunderts, wie sich aus einigen Citaten ergiebt. No. 9 ist nicht vom besonderem Werth aber nicht ohne Interesse dadurch, dass es nach den (alledrings kaum verständlichen) Anfangs- und Schlussworten scheint, als ob 1--9 der Handschrift ein systematisch geordnetes Ganzes bilden sollten, so dass die optischen, geometrischen und arithmetischen Lehrsätze von 1--8 nur vorbereitung zu 9 wären. -- Herr Curtze hat hieraus geschlossen, dass der Verfasser von 9 überhaupt der Schreiber der Handschrift sei, was aber nur richtig ist, wenn der Codex Original ist. No. 11 war bisher gänzlich unbekannt, hat aber keine hervorragende Bedeutung. Es handelt über die Zusammensetzung des Stetigen und gipfelt in dem Satze: omnes scientias veras esse, ubi non supponitur, continuum ex indivisibilibus componi. Zum Schluss folgen noch Notitzen über eine andere Handschrift derselben Bibliothek R. fol.23, welche 1) eine Darstellung des decadischen Zahlensystem ohne Adwendug der 0 hält, 2) Prognostica für die Zeichen des Zodiaker, und 3) ein Calendarium für 1328, darin quatuor cicli premacionis lune, goldene Zahl, Wochenbuchstaben, Tageslänge und Sonnenhöhe, -- endlich ein Verzeichniss der mathematischen Handschriften, welche die Torner Gymnasialbibliothek (gegründet 1594) ehemals besass, bis sie ihr 1724 bei den so blutig endenden Unruhen abhanden kamen.
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mathematical manuscripts about geometry and arithmetics
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