Methodology in physics and psychology with philosophic implications. (Q1828997)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Methodology in physics and psychology with philosophic implications.
scientific article

    Statements

    Methodology in physics and psychology with philosophic implications. (English)
    0 references
    0 references
    1930
    0 references
    Verf. zeigt, wie sich auf \textit{Ostwald}s Meinung von der Unabhängigkeit der einzelnen physikalischen Disziplinen, die auf seinem Verzicht auf physikalische Hypothesen beruht, das Fachspezialistentum gründet. An dem Beispiel des Stromkreises wird die \textit{Lunn-Ostwald-Gibbs}sche Methodik entwickelt: Bei Messungen hat man von den sekundären Sinnesqualitäten auszugehen, die durch objektive Unterlagen (Instrumente) gestützt werden. Die Messung steht in enger Abhängigkeit von der Definition der zu messenden Größen, die durch das Experiment selbst nahe gelegt wird, aber keine Gewähr dafür bietet, etwas objektiv in der Natur Vorhandenes zu erfassen. Das Naturgesetz stellt dann eine nachträglich empirisch gefundene Relation zwischen den definierten Begriffen dar. -- Diese Meinung tritt der realistischen Auffassung entgegen, daß man die Dimensionen von physikalischen Wirklichkeiten messe, und daß Atome, Elektronen usw. ebenso wirklich seien wie unsere handgreifliche Umgebung. Verf. sucht an Hand von \textit{Eddington}s ``Nature of the physical world'' (1928; F. d. M. 54, 60 (JFM 54.0060.*)) zu zeigen, daß diese realistische physikalische Auffassung der Welt in unversöhnlichem Gegensatz zu der des ``gesunden Menschenverstandes'' stehe und einen unhaltbaren Dualismus zwischen metrischer und nicht-metrischer Welt enthalte. Verf. wendet sich darauf \textit{Galilei}s Lehre von den sekundären Sinnesqualitäten zu, die mit einigen Folgerungen ad absurdum geführt wird. Dieser Konsequenz will Verf. durch die oben beschriebene \textit{Lunn-Oslwald-Gibbs}sche Methodik entgehen. Die vom Verf. versuchte Widerlegung des physikalischen Realismus trifft nicht den geläuterten Realismus, wie ihn etwa \textit{Bavink} vertritt. Vgl. auch dessen Kritik an dem hypothesenfeindlichen \textit{Ostwald-Mach}schen Positivismus in dem Buch ``Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften'' (1930; F. d. M. \(56_{\text{I}}\), 51) und zu dem Verhältnis der sekundären zu den primären Sinnesqualitäten sowie zu ihrer Wirklichkeitsbedeutung das Buch von \textit{Cassirer} ``Substanzbegriff und Funktionsbegriff''.
    0 references

    Identifiers