Sur la différentielle totale. (Q2580045)

Von \textit{P. Montel} stammt folgender Satz (Ann. sci. École norm. sup. (3) 24 (1907), 233-334; F. d. M. 38, 440 (JFM 38.0440.*)): \(P (x, y)\) und \(Q (x, y)\) seien stetig in einem Gebiet \(G\) der \((x; y)\)-Ebene, außerdem seien \(\dfrac{\partial P}{\partial y}\) und \(\dfrac{\partial Q}{\partial x}\) in \(\mathfrak G\) vorhanden und \textit{beschränkt}; dann lautet die notwendige und hinreichende Bedingung dafür, daß der Ausdruck \(Pdx + Qdy\) in \(G\) ein vollständiges Differential darstellt: Die Menge der Punkte von \(G\), für die \(\dfrac{\partial P}{\partial y} \neq \dfrac{\partial Q}{\partial X}\) ist, muß vom Maß Null sein. Darüber hinaus behauptet \textit{P. Montel} ohne Beweis (C. R. Acad. Sci., Paris, 156 (1913), 1820-1822; F. d. M. 44, 496 (JFM 44.0496.*)), daß in den Voraussetzungen des vorigen Satzes ``\textit{beschränkt}'' durch ``\textit{endlich}'' ersetzt werden kann. Verf. zeigt nun an einem Beispiel, daß diese Behauptung nicht zutrifft. Er konstruiert zwei stetige Funktionen \(P(x,y)\) und \(Q(x,y)\), für die \(\dfrac{\partial P}{\partial y}\) und \(\dfrac{\partial Q}{\partial x}\) überall im Quadrat (\(0 \leqq x \leqq1\); \(0\leqq y\leqq 1\)) vorhanden, endlich, und sogar nach jeder der beiden Veränderlichen für sich genommen stetig sind, ohne daß \(P\,dx + Q\,dy\) ein vollständiges Differential darstellt.