Beiträge zur Graeffeschen Methode zur Lösung algebraischer Gleichungen. (Q2594602)

Das Prinzip des Verfahrens von Graeffe für die Berechnung sämtlicher Wurzeln einer Gleichung besteht darin, aus der gegebenen Gleichung eine andere abzuleiten, deren Wurzeln die \(\mu\)-ten Potenzen der Wurzeln der gegebenen sind, wobei \(\mu\) (Ordnung der abgeleiteten Gleichung) so hoch gewählt wird, daß die \(\mu\)-te Potenz der absolut kleineren Wurzeln klein ist gegenüber der \(\mu\)-ten Potenz der größeren. Wenn die Wurzeln \(x_1,\ldots, x_\nu\) der Gleichung \(a_0x^n +\cdots +a_n =0\) absolut groß im Vergleich zu den übrigen Wurzeln \(x_{\nu+1},\ldots, x_n\) sind, dann unterscheiden sich die Wurzeln \(x_1,\ldots, x_\nu\) nur um kleine Bruchteile ihrer Beträge von den Wurzeln der Gleichung \(a_0x^\nu +\cdots +a_\nu=0,\) während die Wurzeln \(x_{\nu+1},\ldots,x_n\) bis auf kleine Bruchteile ihrer Beträge mit den Wurzeln der Gleichung \(a_\nu x^{n-\nu} +\cdots +a_n = 0\) übereinstimmen. Verf. gibt folgende nützliche Bedingung an, um diese Tatsache zu erkennen: Notwendig und hinreichend, damit \(m\) Wurzeln einer Gleichung absolut größer als die übrigen seien, ist, daß in einer abgeleiteten Gleichung, \[ A_0x^n + \cdots + A_n = 0, \;\;10^{rs}|A_{m+r}|^s |A_{m-s}|^r<|A_m|, \quad (r\leqq n-m,\;s\leqq n), \;\;\text{sei.} \] Wenn diese Bedingung erfüllt ist und \(\delta=9M:N<1\) gesetzt wird (wo \(M\) die größte der Zahlen \(\biggl| \dfrac{A_{m+r}}{A_m}\biggr|^{\tfrac1r}\), \(r\leqq n-m,\) und \(N\) die kleinste der Zahlen \(\biggl| \dfrac{A_m}{A_{m-s}}\biggr|^{\tfrac1s}\), \(s\leqq m,\) ist), dann sind die Abweichungen der \(m\) absolut größeren Wurzeln der vollständigen Gleichung von den entsprechenden Wurzeln des Abschnittes \(m\)-ten Grades kleiner als \(\root m\of{\dfrac{\delta}{3-\delta }}\) für die abgeleitete Gleichung und kleiner als \(1-\biggl(1-\root m\of{\dfrac{\delta}{3-\delta}}\biggr )^{2^{-\mu}}\) in der ursprünglichen, wenn \(\mu\) die Ordnung der abgeleiteten ist. Wenn alle Wurzeln der Gleichung absolut fast gleich groß sind, läßt sich zeigen: Dafür, daß \(\root n\of{\biggl|\dfrac{a_n}{a_0}\biggr|}\) um weniger als \(10^{-i}(i\geqq 1)\) vom Betrages ämtlicher Wurzeln der Gleichung abweiche, ist hinreichend, daß die Anzahl \(\mu\) der abgeleiteten Gleichungen, für welche die früher angegebene Zerlegungsbedingung nicht erfüllt ist, die Ungleichung befriedigt: \[ \mu>\dfrac{(i + 1) +\log (n -1) + \log \log (12 H^2)}{\log 2}-3. \] Dabei ist \(H^2\) die größte der Zahlen \(\bigl(\binom{n}{m}- 1\bigr)^{\tfrac{2}{rs}} r^{\tfrac1r}+s^{\tfrac1s} \quad (r\leqq n - m,\;s \leqq m).\)