Über die Torsion einer Überdeckung. (Q2615482)
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scientific article; zbMATH DE number 2535820
| Language | Label | Description | Also known as |
|---|---|---|---|
| English | Über die Torsion einer Überdeckung. |
scientific article; zbMATH DE number 2535820 |
Statements
Über die Torsion einer Überdeckung. (English)
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1935
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\(\mathfrak U\) sei eine Überdeckung (vgl. die vorangehenden Referate) eines \(n\)-dimensionalen Komplexes \(\mathfrak K\) mit einem Körper \(K\). \(R_k\) sei die Berandungsmatrix vom Typus \((\alpha_{k+1},\alpha_k)\) der \((k+1)\)-dimensionalen durch \(k\)-dimensionale Zellen, vom Range \(r_k\) (\(r_n=r_{-1}=0\)); dabei kann \(r_k>0\) für \(k\neq -1\), \(n\) angenommen werden (was sich durch Unterteilung erreichen läßt). Die \textit{Betti}schen Zahlen von \(\mathfrak U\) seien alle null, also \(\alpha_k=r_k+r_{k-1}\). Unter diesen Voraussetzungen ordnet Verf. der Überdeckung \(\mathfrak U\) eine Invariante gegenüber Basistransformation der \(k\)-dimensionalen Zellen mit \(\alpha_k\)-reinigen quadratischen Matrizen \(P_k\), \(|P_k|\neq 0\), zu, deren Determinanten \(|P_k|\) einer gegebenen multiplikativen Gruppe \(\mathfrak C\) von Elementen (\(\neq 0\)) von \(K\) angehören: Es bezeichne für eine rechteckige Matrix \(A\) \(A^{(\nu)}\) die Matrix der \(\nu\)-reihigen Unterdeterminanten in lexikographischer Anordnung, \(A^{\langle\nu\rangle}\) die Matrix, die daraus durch Berücksichtigung des Vorzeichens der \(\nu\)-reihigen Minoren von \(A\) und Spiegelung an der Nebendiagonale entsteht. Verf. bildet nun \[ R_{n-1}^{(r_{n-1})},R_{n-1}^{\langle r_{n-1}\rangle},\dots, \left\{ \begin{alignedat}{3} &R_1^{(r_1)},&\;&R_0^{\langle r_0\rangle}&&\text{ für gerades \(n\),}\\ &R_1^{\langle r_1\rangle},&\;&R_0^{(r_0)}&&\text{ für ungerades \(n\).} \end{alignedat} \right. \] Alle diese Matrizen sind vom Range 1 und lassen sich daher als Matrizenprodukt einer Spalte und einer Zeile schreiben: Es sei \(R_k^{(r_k)}\) bzw. \(R_k^{\langle r_k\rangle}=\mathfrak s_k\mathfrak z_k\), wobei \(\mathfrak s_k\) und \(\mathfrak z_k\) bis auf eine Konstante, die gleichzeitig zu \(\mathfrak s_k\) als Faktor, zu \(\mathfrak z_k\) als Divisor hinzugefügt werden darf, bestimmt sind. \(\mathfrak s_{n-1}\) ist ein von 0 verschiedenes Element von \(K\), ebenso \(\mathfrak s_0\) bei geradem \(n\), \(\mathfrak z_0\) bei ungeradem \(n\). Nun sind, wie sich zeigen läßt, \(\mathfrak z_{n-1}\) und \(\mathfrak z_{n-2}\), \(\mathfrak s_{n-2}\) und \(\mathfrak s_{n-3}\), \(\mathfrak z_{n-3}\) und \(\mathfrak z_{n-4}\) usw. proportional; aus den Proportionalitätsfaktoren wird die \textit{Torsion} \[ T=\mathfrak s_{n-1}\cdot\frac{\mathfrak z_{n-1}}{\mathfrak z_{n-2}}\cdot \frac{\mathfrak s_{n-3}}{\mathfrak s_{n-2}}\cdot\dots\cdot \left\{ \begin{alignedat}{2} &\frac{\mathfrak s_1}{\mathfrak s_2}\cdot\frac{\mathfrak z_1}{\mathfrak z_0}\cdot\frac1{\mathfrak s_0} &\;&\text{bei geradem \(n\),}\\ &\frac{\mathfrak z_2}{\mathfrak z_1}\cdot\frac{\mathfrak s_0}{\mathfrak s_1}\cdot{\mathfrak z_0} &\;&\text{bei ungeradem \(n\)} \end{alignedat} \right. \] gebildet, deren Restklasse nach der Gruppe \(\mathfrak C\) gegen Transformationen der oben genannten Art invariant ist. Übrigens ist, wie Transformation auf eine Normalform zeigt, diese Restklasse neben den \textit{Betti}schen Zahlen im wesentlichen die einzige Invariante der Überdeckung; sie ist auch gegen Unterteilung von \(\mathfrak K\) invariant. Anwendung: \((2n+1)\)-dimensionale Linsenräume \(L\) erhält man, wenn man auf der Einheitskugel \(\sum\limits_{k=0}^n z_k\bar z_k=1\) (\(z_k\) komplex) Punkte identifiziert, die einander bei der durch \(z_k'=\zeta^{l_k^{-1}}z_k\) erzeugten Gruppe entsprechen; dabei ist \(\zeta=e^{\frac{2\pi i}m}\), \(m\geqq 2\) ganz, die \(l_k\) sind ganz und zu \(m\) teilerfremd, \(l_k^{-1}\) ganz und durch \(l_k^{-1}l_k\equiv 1\pmod m\) bestimmt (vgl. \textit{de Rham}, Sur l'analysis situs des variétés à \(n\) dimensions, Journ. de Math. (9) 10 (1931), 115-200; F.~d.~M. 57\(_{\text{II}}\)). Hält man \(m\) fest (Linsenräume mit verschiedenem \(m\) sind offenbar verschieden), so kann man, ohne \(L\) zu ändern, (1) alle \(l_k\) durch \(ll_k\), \((l,m)=1\), ersetzen, (2) die \(l_k\) permutieren, (3) ein \(l_k\) durch \(-l_k\) ersetzen, wobei wenn eine gegebene Orientierung erhalten bleiben soll, (3) in gerader Anzahl anzuwenden ist. Verf. zeigt, daß Zahlen \(l_k\) und \(\bar l_k\) nur dann homöomorphe Linsenräume bestimmen, wenn sie durch (l)-(3) ineinander übergehen. Dazu betrachtet er die zu den überdeckungen von \(L\) mit Kreiskörpern \(K_{m_0}\) (\(m_0\mid m\)) gehörenden Torsionen (der Homotopiekettenring von \(L\) ist direktes Produkt der \(K_{m_0}\)). Der Beweis kommt darauf hinaus, zu zeigen: Wenn für jedes \(m_0\mid m\) \[ \prod_{\substack{\nu\text{ mod }m\\(\nu,m)=1}}(1-\zeta_{m_0}^\nu)^{a_\nu}=1 \text{\quad mit\quad \(a_\nu=a_{-\nu}\), \(\sum a_\nu=0\)} \] (\(\zeta_{m_0}\) primitive \(m_0\)-te Einheitswurzel), so gilt für jedes \(\nu\): \(a_\nu=0\). Falls \(m\) eine Primzahl ist, folgt das aus der multiplikativen Unabhängigkeit der Einheiten \[ \varepsilon_\nu= \frac{(1-\zeta_p^\nu)(1-\zeta_p^{-\nu})}{(1-\zeta_p)(1-\zeta_p^{-1})}, \] die sich aus dem Nichtverschwinden des Regulators in der Formel für die Idealklassenzahl von \(K_p\) ergibt. Für beliebiges \(m\) wird \(\sum\limits_\nu\chi(\nu)a_\nu=0\) für jeden Charakter \(\chi\)~mod~\(m\) aus \(L(1,\chi)\neq 0\) für eigentliche vom Hauptcharakter verschiedene Charaktere geschlossen. (Vgl auch \textit{de Rham}, Rec. math. Moscou (2) l (1936), 737-743; F.~d.~M. 62\(_{\text{I}}\), 662-663.)
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