Versuch einer Theorie der \(\beta \)-Strahlen. I. (Q2618769)
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scientific article; zbMATH DE number 2539441
| Language | Label | Description | Also known as |
|---|---|---|---|
| English | Versuch einer Theorie der \(\beta \)-Strahlen. I. |
scientific article; zbMATH DE number 2539441 |
Statements
Versuch einer Theorie der \(\beta \)-Strahlen. I. (English)
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1934
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Verf. behandelt die Aussendung eines Elektrons aus dem Atomkern ganz analog zur Emission eines Lichtquants aus der Atomhülle. Demnach ist der mathematische Formalismus ganz derselbe, wie der der \textit{Dirac}\,schen Strahlungstheorie; der physikalische Inhalt jedoch ist ein sehr verschiedener. Während nämlich - in der Strahlungstheorie - beim Übergang eines Elektrons der Atomhülle von einem zum anderen Energiezustand ein Lichtquant emittiert bzw. absorbiert wird, also Lichtquanten als Individuen erzeugt oder vernichtet werden, wird im Atomkern beim Übergang eines schweren Teilchens von einem Neutronen- in einen Protonenzustand bzw. umgekehrt ein Elektron und ein Neutrino zusammen emittiert bzw. absorbiert; es werden also insbesondere Elektronen als Individuen erzeugt bzw vernichtet. Verf. schließt sich also bei seiner Behandlung des \(\beta \)-Zerfalls der \textit{Heisenberg}\,schen Anschauung an, wonach Neutron und Proton nur zwei Namen für zwei - relativ weit getrennte - Gruppen von Energiezuständen desselben schweren Teilchens sind. Das bei solchen Prozessen das Elektron immer begleitende ungeladene Teilchen, das Neutrino, trägt der experimentellen Erfahrung Rechnung, daß der Energiesatz bei der kontinuierlichen \(\beta \)-Strahlung für das emittierte Elektron und den Kernrest allein noch nicht erfüllt ist; zur Erfüllung des Energiesatzes im Einzelprozeß übernimmt das hypothetische Neutrino den Energierestbetrag. Verf. berechnet die Energieverteilung des kontinuierlichen \(\beta \)-Spektrums in der Nähe seiner oberen Grenze in Abhängigkeit von der Ruhmasse des Neutrinos und findet die größte Ähnlichkeit des theoretischen Gesetzes mit empirischen \(\beta \)-Spektren bei der Annahme, daß die Ruhmasse des Neutrinos null bzw. sehr klein gegen die des Elektron ist. Schließlich ergibt sich nach Berücksichtigung der \textit{Coulomb}\,schen Anziehung zwischen Kern und emittiertem Elektron (von der Oberfläche des Kerns ab) eine Beziehung zwischen Lebensdauer des Kerns und oberer Energiegrenze des \(\beta \)-Spektrums, in welcher noch als hauptsächlichste Unbekannte das Matrixelement des betreffenden Übergangs ``Neutron-Proton'', der der Anlaß zum Aussenden des Elektrons war, stehen bleibt. Auf dieses Matrixelement wird aus experimentellen Daten zurückgeschlossen, welche im wesentlichen zwei Gruppen von radioaktiven Kernen erkennen lassen, von denen die eine Gruppe erlaubten, die andere verbotenen, d. h. erschwerten Übergängen vom Neutron zum Proton entspricht.
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