Robert Boyle and his influence on thought in the seventeenth century. (Q562596)

Verf. legt hier die Ausarbeitung eines Vortrags vor, den er am 30. 12. 1931 in Minneapolis bei der Tagung der History of Science Society und der American Historical Association gehalten hat. Er gibt einen ausgezeichneten allgemeinen Überblick über das wissenschaftliche Werk von \textit{R. Boyle} (1627-1691), der sich als vermögender Privatmann ganz seinen Neigungen widmen konnte, niemals an einer Universität studierte oder lehrte und seine Bildung größtenteils weiten Reisen und eigener Lektüre verdankt. Der politischen Tätigkeit abgeneigt, beschäftigte er sich mit religiösen, physikalischen, medizinischen und chemischen Gegenständen, dem Aberglauben seiner Zeit gelegentlich recht nahe stehend. Seine englisch und nicht im Gelehrtenstil geschriebenen Bücher (42) werden gern gelesen, müssen oft aufgelegt werden und dringen in alle Volksschichten ein; auf dem Festland werden sie in lateinischen Übersetzungen verbreitet. Sein Einfluß auf die unmittelbaren Zeitgenossen und das nachfolgende Jahrhundert ist bedeutend. Außer dem Gasgesetz (1660) hat er auch über Atmung und Verbrennung gearbeitet (\textit{J. Mayow}, dem die entscheidenden Versuche zugeschrieben zu werden pflegen, hat sie den Schriften \textit{Boyle}s und anderer ohne Namensnennung entnommen und gelegentlich durch eigene Zusätze verschlechtert), ist der Entdeckung des Sauerstoffs und dem Begriff des mechanischen Wärmeäquivalents nahe gekommen, hält den atomistischen Aufbau der Gase für eine unbewiesene, aber nutzbringende Annahme und gibt mit seinen Betrachtungen über den Zusammenhang zwischen Beweg ung und Wärme (die er sich wohl noch korpuskular vorstellte) eine begriffliche kinetische Gastheorie.