On astronomical refraction. (Q5893683)

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scientific article; zbMATH DE number 2560193
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English
On astronomical refraction.
scientific article; zbMATH DE number 2560193

    Statements

    On astronomical refraction. (English)
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    1931
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    Die Theorie der astronomischen Refraktion stößt auf die Schwierigkeit, daß Näherungsformeln für das Refraktionsintegral, die bei einer Zenitdistanz bis zu \(\zeta =70^{\circ }\) voll befriedigen, später ungenau werden und am Horizont schließlich ganz versagen. Die Auswertung des Integrals ist erst dann möglich, wenn man eine Hypothese einführt, wie der Brechungsindex \(\mu \) von der Entfernung \(r\) vom Erdmittelpunkt abhängt. Nach \textit{Bouguer-Simpson} setzt man: \[ \frac {\mu r}{\mu }\,\frac {d\mu }{d(\mu r)} = \text{const} = -\frac {1}{n}.\tag{1} \] Als Refraktion im Horizont ergibt sich \(C=28',7\) statt \(36'29''\). Der Ansatz krankt außerdem daran, daß der in (1) links stehende Ausdruck mit wachsendem \(r\) gegen Null geht, während er doch konstant sein soll. Diesen Fehler beseitigt der Verf. durch den Ansatz \[ \frac {\mu r}{\mu }\,\frac {d\mu }{d(\mu r)} = -\frac {c}{\mu r}.\tag{2} \] Aber auch hier ergibt sich die horizontale Refraktion zu \(C=28',7\). Ebenso versagt ein weiterer Versuch. Das deutet der Verf. dahin, daß die Dicke der Atmosphäre so gering ist im Verhältnis zum Erdradius, daß der ganze Strahlengang durch die Atmosphäre praktisch einem einzigen Linienelement gleichzusetzen ist. Er verfällt auf den Ausweg, die Atmosphäre aus zwei Kugelschalen zusammenzusetzen, in denen je das Gesetz (2) gilt, aber mit verschiedenen Konstanten. Demnach schreibt er: \[ A_1 + A_2 = A= 58'', 294, \quad B_1 + B_2 = B= 0'', 0668,\tag{3} \] \[ A_1\,\sqrt {\dfrac {A_1}{B_1}} + A_2\,\sqrt {\dfrac {A_2}{B_2}} =C_1+C_2=2189''. \] Es fehlt eine vierte Gleichung. Um diese zu erhalten, ordnet er die Größen mit dem Index 1 dem Sauerstoff zu, die mit dem Index 2 dem Stickstoff. Durch die Werte der Brechungsindices dieser Elemente und den Brechungsindex für Luft wird er darauf geführt, \(A_1 : A_2 = \dfrac {2}{7}\) anzusetzen. Jetzt läßt sich das System (3) auflösen. Von den zwei Lösungen erweist sich nur eine brauchbar. Die Abweichungen für \(\zeta = 0^{\circ }\) bis \(86^{\circ }\) sind kleiner als \(0'',4\); die größte Abweichung liegt bei \(\zeta = 89^{\circ }\) mit \(11''\). Das Resultat ist erstaunlich, weil die zusätzliche Konstante den Beobachtungen nicht angepaßt worden ist, sondern theoretischen Überlegungen entstammt, die sich nicht voll aufrecht erhalten lassen. Die effektive Höhe der beiden Atmosphären erweist sich nämlich zu \(2,6\) bzw. \(19,7\) km; der Wert der ``Sauerstoffatmosphäre'' ist natürlich zu gering. Der Verf. behält sein Formelsystem bei, gleicht es nur den Beobachtungen an. Die größte Abweichung geht dann auf \(3''\) bei \(\zeta = 88^{\circ }\) zurück. Die endgültigen Formeln lauten: \[ \begin{matrix} \l&\;\;\;\l\\ A_1 = 15'',898, &A_2 = 42'',395, \\ B_1 = \;0'',00336, &B_2 = \;0'',06344, \end{matrix} \] \[ R= \frac {31'',796} {(\text{ctg}^2\zeta +0,000846)^{\frac {1}{2}} + \text{ctg\,}\zeta} + \frac {84'',790} {(\text{ctg}^2\zeta +0,005985)^{\frac {1}{2}} + \text{ctg\,}\zeta }. \] Für \(\text{tg}^2\zeta < \dfrac {A_1}{4B_1} < \dfrac {A_2}{4B_2}\) genügt \[ R= A\,\text{tg\,}\zeta -B\,\text{tg}^3\zeta + 2\Bigl(\frac {B_1^2}{A_1} + \frac {B_2^2}{A_2}\Bigr)\,\text{tg}^5\zeta -5\Bigl(\frac {B_1^3}{A_1^2} + \frac {B_2^3}{A_2^2}\Bigr)\,\text{tg}^7\zeta +\cdots . \]
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