On the influence of astronomical motions on optical phenomena (Q5970091)
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scientific article; zbMATH DE number 2720785
Language | Label | Description | Also known as |
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English | On the influence of astronomical motions on optical phenomena |
scientific article; zbMATH DE number 2720785 |
Statements
On the influence of astronomical motions on optical phenomena (English)
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1871
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\textit{I. Zum Doppler'schen Princip.} Aus den Elementen der Wellentheorie beweist der Verfasser, indem er die primitive Erschütterung als einzelne, in beliebigen Intervallen folgende Stösse ansieht, dass bei einer Bewegung der Lichtquelle nach dem Beobachter zu, oder von demselben fort, Schwingungsdauer und Wellenlänge in gleichem Verhältniss geändert werden, falls die Geschwindigkeit \(g\) der Bewegung der Lichtquelle klein ist gegen die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(v\) des Lichts. Es ist \[ T_{1} = \frac{v - g}{v}\;T, \] wo \(T\), die geänderte Schwingungsdauer, \(T\) die bei ruhender Lichtquelle bezeichnet. Der Verfasser wendet sich dabei vielfach gegen einige Arbeiten von Klinkerfuess, der durch unrichtige Schlüsse zu einem abweichenden Resultate gelangt war. Bemerkt mag noch werden, dass der Beweis sich noch bedeutend einfacher darstellen lässt. \textit{II. Die Aberration der Lichtbrechung.} Die Bewegungsrichtung der Erde möge mit der scheinbaren Richtung eines Sternes den beliebigen Winkel \(\varphi\) bilden, und die Strahlen mögen die Vorderfläche eines Prismas unter einem beliebigen Winkel treffen. Die von der Aberration herrührenden Richtungsänderungen sind dann dreifach: 1) Der Aberrationsfehler bei der Aufstellung des Prismas; um diesen ist der scheinbare Einfallswinkel zu vergrössern, um den wirklichen zu erhalten. 2) Die durch die Bewegung modificirte Brechung. Um diese zu entwickeln wird das Brechungsgesetz in folgender Weise verallgemeinert: \[ \frac{\sin \varepsilon}{\sin \varrho} = \frac{v}{v'} = n, \] unter \(v\) resp. \(v'\) die relative Geschwindigkeit verstanden, mit der die Welle in einem bewegten Medium sich einem Punkte der Scheidewand beider Medien nähert, resp. von derselben entfernt. 3) Dazu tritt nochmals die physiologische Aberration, wenn der aus dem Prisma austretende Strahl durch ein Fernrohr beobachtet wird. Jeder dieser Umstände, die einzeln in Rechnung gezogen werden, ändert die Ablenkung, welche der Strahl durch das Prisma erfährt. Nach einem Versuch von Arago soll nun die Bewegung auf jene Ablenkung keinen Einfluss haben, die Summe der vorher entwickelten Aenderungen soll also = 0 sein. Daraus folgt, dass die absolute Geschwindigkeit des Lichts in einem mit der Translationsgeschwindigkeit \(g\) bewegten Ponderablen Medium nach einer Richtung, die mit der Richtung der Bewegung den Winkel \(\varphi\) einschliesst, durch die Formel gegeben ist: \[ v'_{1} = v' + g \; \frac{n^2 - 1}{n^2} \; \cos \varphi, \] [\(v'\) die Fortpflanzungsgeschwindigkeit für die Ruhe, \(n\) der Brechungsexponent], d. h. der Aether im Prisma nimmt an der Bewegung, deren Geschwindigkeit \(g\) ist, mit der Geschwindigkeit \(\frac{n^2 - 1}{n^2}\;g\) Theil. So ist aus dem Arago'schen Versuch die Fresnel'sche Hypothese als nothwendig abgeleitet. Vor dem allgemeinen Fall behandelt der Verfasser die besonderen Fälle \(\varphi = 90\) und \(\varphi = 0\). \textit{III. Zur Theorie der einfach brechenden Medien mit extraordinärem Strahle.} Wie vorher die Ablenkung der Strahlen durch ein Prisma, so wird hier die scheinbare Ablenkung betrachtet, die die Lichtstrahlen beim Durchgang durch ein ponderables Medium erfahren, wenn im Inneren desselben zugleich Spiegelungen stattfinden. Es wird ferner die Richtung bestimmt, in der ein durch eine planparallele Platte betrachteter leuchtender Punkt dem Auge erscheint. Endlich wird die Verschiebung der Interferenzstreifen durch Bewegung behandelt, diese Verschiebung auf die Streifenbreite als Einheit bezogen. Der Umstand, dass in allen Fällen die Ablenkung von der Bewegung unabhängig ist, führt auch hier, wie bei der Brechung, auf die Fresnel'sche Hypothese. Bei der Behandlung dieser Fälle wird unterschieden zwischen Strahl und Wellennormale, da die Geschwindigkeitsfläche der bewegten Medien von der Kugelgestalt abweicht. Innerhalb der hier beibehaltenen Näherung kann man allerdings Wellenfläche und Geschwindigkeitsfläche als zusammenfallend annehmen, dasselbe gilt jedoch nicht von Strahl und Wellennormale, der Winkel zwischen beiden ist nicht eine kleine Grösse höher Ordnung; der Strahl bildet mit der Bewegungsrichtung stets einen kleineren Winkel als die Wellennormale. \textit{IV. Erweiterung des Doppler'schen Princips.} Es wird zunächst für Brechung und Spiegelung gezeigt, dass jede durch Bewegung erfolgende Richtungsänderung der Strahlen von einer entsprechenden Aenderung der Wellenlänge begleitet ist. Diese Aenderungen werden zunächst mittelst geometrischer Betrachtungen berechnet, dann aber einfacher aus einer Erweiterung des Doppler'schen Princips abgeleitet. Jenes Princip wird nämlich nicht auf die primäre Lichtquelle angewandt, sondern auf die Punkte der Scheidewand, die für die Theilchen des bewegten Mediums als secundäre Lichtquellen zu betrachten sind. Es kommt dabei nur diejenige Bewegungscomponente zur Geltung, die in die Richtung des empfangenen, resp. abgegebenen Strahles hineinfällt. Das Princip der Erhaltung der Schwingungsdauer verliert dabei seine unmittelbare Bedeutung. Dieselben Resultate werden zum Schluss für die Beugungserscheinungen an Gittern abgeleitet.
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optics
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Doppler effect
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