Sur les racines de la fonction sphérique de seconde espèce. (Q1533372)

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Sur les racines de la fonction sphérique de seconde espèce.
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    Sur les racines de la fonction sphérique de seconde espèce. (English)
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    1890
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    Die Untersuchungen des Herrn Hermite (siehe JFM 22.0508.01) beziehen sich nicht direct auf die Kugelfunction zweiter Art \(Q^n (x)\), sondern auf diejenige Function \(f(z)\), die, wenn der Moduln von \(x\) grösser als 1 ist, aus \(Q^n (x)\) durch Einführung der neuen Veränderlichen \[ z= \log \left( \frac{x+1}{x-1} \right) \] und Hinzufügung des Factors \((e^z -1)^n\) entsteht, so dass also \[ f(z) = (e^z -1)^n Q^n \left( \frac{e^z+1}{e^z-1} \right) \] ist. Da diese Function holomorph ist, so kann man die Zahl der Wurzeln von \(f(z)=0\), die innerhalb eines von einer geschlossenen Curve begrenzten Teiles der complexen \(z\)-Ebene liegen, nach einem bekannten Satze von Cauchy bestimmen [vergl. Serret: Cours d'Algèbre supérieure, \(4^{\text{me}}\) édit., I p. 124, wo der Satz allerdings nur für ganze Functionen bewiesen ist]. Herr Hermite wählt als geschlossene Curve den Umfang eines Rechtecks, von dem zwei Seiten der reellen Axe parallel sind und von dieser die Abstände \(k\pi\) und \((k+1)\pi\) haben (\(k\) eine ganze Zahl), während die beiden anderen, der imaginären Axe parallelen Seiten zu beiden Seiten dieser Axe in sehr grosser Entfernung liegen. Es gelingt auch durch Benutzung bekannter Sätze über Kugelfunctionen, für die einzelnen Seiten des Rechtecks die Zahlen, die im Cauchy'schen Satze auftreten, zu ermitteln, und daraus ergiebt sich das Resultat: Ist \(l\) irgend eine positive ganze Zahl oder Null, so liegen in dem Streifen, der von den Geraden \(z= 2li \pi\) und \(z= (2l+l) i\pi\) begrenzt wird, \(n\) Wurzeln der Gleichung \(f(z)=0\), während innerhalb des Streifens zwischen \(z= (2l+l) i\pi\) und \(z= (2l+2) i\pi\) keine Wurzel liegt. Die in dem erstgenannten Streifen liegenden Wurzeln sind, falls \(n\) eine gerade Zahl ist, so verteilt, dass einer Wurzel \(g+ih\) eine andere \(-g+ih\) entspricht; falls dagegen \(n\) ungerade ist, sind ausserdem rein imaginäre Wurzeln in ungerader Zahl in dem Streifen vorhanden. Solche Streifen der \(z\)-Ebene, die negativen Werten von \(l\) entsprechen, bedürfen keiner besonderen Betrachtung, da zu jeder Wurzel \(z=t+iu\) eine Wurzel \(z=-(t+iu)\) gehört. Die Betrachtung lässt sich auf den Fall ausdehnen, dass der Modul der ursprünglichen Veränderlichen \(x\) kleiner als 1 ist. Man braucht für diesen Fall nur \(Q^n (x)\) durch die Gleichung zu definiren \[ Q^n (x) = \tfrac 12\, P^n (x) \text{lg} \left( \frac{1+x}{1-x} \right) -R(x), \] während die neue Variable \(z\) durch \[ z= \text{lg} \left(\frac{1+x}{1-x} \right) \] bestimmt ist. Dann liegen \(n\) Wurzeln der Gleichung \(f(x)=0\) in jedem Streifen zwischen den Geraden \(z=(2l-1)i\pi\) und \(z=2li \pi\), während in dem Streifen zwischen \(z= 2li \pi\) und \(z= (2l+1)i\pi\) keine Wurzel liegt. Es fragt sich nun: Was folgt aus diesen Resultaten, wenn man zu der ursprünglichen Variable \(x\) zurückgeht, und wie sind die Wurzeln der Gleichung \(Q^n(x)=0\) in der Ebene \(x\) verteilt? Der Beantwortung dieser Frage ist die Arbeit des Herrn Stieltjes gewidmet. Man hat dabei vor allem zu beachten, dass die Function \(Q^n(x)\) wegen des in ihr auftetenden Logarithmus vieldeutig ist. Setzt man fest, dass der rein imaginäre Teil des Logarithmus zwischen \(+\pi i\) und \(-\pi i\) genommen werden soll, und verbindet ausserdem die Punkte +1 und \(-1\) durch einen Querschnitt, so ist \(Q^n(x)\) in der ganzen Ebene \(x\) eindeutig definirt, falls \(x\) den Querschnitt nicht überschreitet; dagegen ändert sich \(Q^n(x)\) beim Ueberschreiten des Querschnitts um \(\pi iP^n(x)\). Dem eindeutig definirten Zweige von \(Q^n (x)\) entsprechen in der \(z\)-Ebene Werte von \(f(z)\), deren Argument \(z\) zwischen den Geraden \(z=+ \pi i\) und \(z=- \pi i\) liegt. In diesem Streifen liegen \(2n+1\) Wurzeln der Gleichung \(f(z)=0\); aber \(z=0\) selbst ist eine \((2n+1)\)-fache Wurzel, da einmal der Factor \((e^z-1)^n\) die \(n\)-fache Wurzel \(z=0\) ergiebt, andererseits \(Q^n \left( \frac{e^z +1}{e^z -1} \right)\) die \((n+1)\)-fache \(z=0\) besitzt. Bezeichnet man also mit \(Q^n(x)\) die durch die obigen Festsetzungen eindeutig definirte Function, so hat die Gleichung \(Q^n(x)\) nur die \((n+1)\)-fache Wurzel \(x=\infty\), aber keine endliche Wurzel. Liegt \(z\) in dem Streifen zwischen \(z=+\pi i\) und \(z= 3pi i\), so entspricht der Function \(f(z)\) die Function \(Q^n(x) + \pi iP^n(x)\). Die Gleichung \(Q^n(x) +i\pi P^n(x) =0\) hat demzufolge \(n\) Wurzeln, und zwar liegen alle in der unter Hälfte der \(x\)-Ebene. Allgemein folgt ebenso, dass, wenn \(k\) irgend eine ganze Zahl, aber nicht Null ist, die Gleichung \(Q^n(x) + ki\pi P^n(x) =0\) gerade \(n\) Wurzeln hat, die in der unteren Hälfte der Ebene \(x\) liegen, wenn \(k\) positiv, in der oberen Hälfte, falls \(k\) negativ ist. Dieselben Resultate ergeben sich auch, wie Herr Stieltjes weiter zeigt, wenn man, ohne die Function \(f(z)\) in Betracht zu ziehen, den Cauchy'schen Satz direct auf die Function \(Q^n(x)\) anwendet. Man muss dann nur den Teil der reellen Axe zwischen \(x=+1\) und \(x=-1\) durch eine dies Linienstück umgebende Curve ausschliessen und den Teil der \(x\)-Ebene zwischen der genannten Curve und einem mit einem sehr grossen Radius um den Anfangspunkt beschriebenen Kreise betrachten. Handelt es sich um die Gleichung \(Q^n(x) + \pi iP^n(x) =0\), so kommt der Teil der Ebene \(x\) in Betracht, der von der reellen Axe und einem unterhalb derselben gelegenen Halbkreis von sehr grossem Radius begrenzt wird; die Punkte \(\pm 1\) sind durch kleine Halbkreise auszuschalten. Dass die Gleichung \(Q^n(x)=0\) keine endlichen Wurzeln hat, folgt auch aus dem Neumann'schen Integral \[ Q^n(x) =\frac 12 \int_{-1}^{+1} \frac{P^n (u)du}{x-u}, \] das nur für solche Werte von \(x\) einen Sinn hat, die nicht auf dem Querschnitt liegen. Denn wäre \(Q^n(x)=0\), so müsste auch \[ \int_{-1}^{+1} \frac{[P^n(u)]^2 du}{x-n} =0 \] sein, eine Gleichung, die weder für complexe \(x\), noch solche reellen \(x\), die dem Querschnitt nicht angehören, erfüllt werden kann. [Hinsichtlich der Wurzeln von \(Q^n(x)=0\) für den Fall, dass \(x\) auf dem Querschnitt liegt, vergleiche das folgende Referat (JFM 22.0511.01).]
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