Vorlesungen über allgemeine Funktionentheorie und elliptische Funktionen. Herausgegeben und ergänzt durch einen Abschnitt über geometrische Funktionentheorie von R. Courant. Mit 122 Textfiguren. (Q1464144)

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Vorlesungen über allgemeine Funktionentheorie und elliptische Funktionen. Herausgegeben und ergänzt durch einen Abschnitt über geometrische Funktionentheorie von R. Courant. Mit 122 Textfiguren.
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    Vorlesungen über allgemeine Funktionentheorie und elliptische Funktionen. Herausgegeben und ergänzt durch einen Abschnitt über geometrische Funktionentheorie von R. Courant. Mit 122 Textfiguren. (English)
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    1922
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    Während die neueren Lehrbücher der Funktionentheorie im allgemeinen den Weierstraßschen Standpunkt mit dem Riemannschen so zu verschmelzen trachten, daß ein einheitliches Gefüge entsteht, sind in diesem Buche beide Gesichtspunkte streng auseinandergehalten, aber beide so vollständig durchgeführt, wie es in einem einführenden Lehrbuch nur möglich ist. Es ist dies wohl weniger aus einem vorgefaßten Plane als aus der Entstehungsart des Buches zu verstehen: In den ersten beiden seiner drei Teile (131 bzw. 113 S.) werden Vorlesungsmanuskripte von Hurwitz fast wörtlich wiedergegeben. In diesen Vorlesungen wird der Aufbau der Theorie im Geiste der Weierstraßschen Ideenbildung auf arithmetischer Grundlage konsequent vollzogen. Dies schien aber dem Herausgeber für den Lernenden von heute nicht genug und führte ihn zu dem Plane, in einem selbständigen Anhang eine Einführung in den Riemannschen geometrisch-funktionentheoretischen Gedankenkreis zu geben. Der \textit{erste Teil} bringt in dem genannten Sinne die allgemeine Theorie der Funktionen einer komplexen Veränderlichen: Nach einem einführenden Kapitel über die komplexen Zahlen, Zahlenfolgen und Grenzwerte werden die Grundeigenschaften der Potenzreihen und mit ihrer Hilfe der Begriff der analytischen Funktion als monogenes System von Potenzreihen entwickelt. Die weiteren Kapitel bringen dann die Untersuchung der elementaren Funktionen, die Integration der analytischen Funktionen (ebenfalls streng potenzreihentheoretisch), die meromorphen Funktionen und die Umkehrung der analytischen Funktionen. Der \textit{zweite Teil} bietet eine knappe, aber erstaunlich vollständige Theorie der elliptischen Funktionen. Sie werden als doppeltperiodische meromorphe Funktionen ganz nach Weierstraß eingeführt. Es folgen die Thetafunktionen, die elliptischen Funktionen Jacobis, die Modulfunktionen. Die elliptischen Gebilde, elliptischen Integrale und die Transformation der elliptischen Funktionen bilden den Schluß. Diese beiden Teile sind von einer seltenen Reinheit im Aufbau und in der Darstellung. So abgeschliffen und präzis, daß man fast zu mühelos und geradlinig an die Ziele geführt wird. Besonders die Theorie der elliptischen und der Modulfunktionen, in der Hurwitz ja ein Meister war, verdient volles Lob. Im \textit{dritten Teil}, für den Courant allein verantwortlich ist, wird zum ersten Male das Gebäude der geometrischen Funktionentheorie bis zu den modernsten Problemstellungen geschlossen aufgeführt. Das war kein leichtes Unterfangen, und man darf hier nicht die gleiche Abgeschliffenheit und Präzision verlangen wie in der Weierstraßschen Theorie, die doch durch unzählige Vorlesungen und viele Lehrbücher ein nach jeder Richtung schon didaktisch durchgearbeitetes Stoffgebiet darstellt. Das gilt für die geometrische Funktionentheorie nicht annähernd in demselben Maße. ``Das'' Lehrbuch der geometrischen Funktionentheorie wird daher wohl noch ein oder mehrere Jahrzehnte auf sich warten lassen. Auf dem Wege zu diesem bildet das vorliegende eine sehr verdienstvolle Etappe. Nach vorbereitenden Betrachtungen (Greensche Formel, Strömungen) werden die regulären Funktionen nach Riemann definiert und durch konforme Abbildung gedeutet. Es folgen sofort die Cauchyschen Integralsätze und die Abbildungen durch die elementaren Funktionen. Unter Vorwegnahme des Hauptsatzes der konformen Abbildungen (Riemannsches Abbildungsprinzip) wird dann zunächst die Fruchtbarkeit dieses Satzes durch Bildung der Modulfunktionen und automorphen Funktionen erläutert, die ganz speziell den Picardschen Satz liefern. Im letzten Kapitel wird das Riemannsche Abbildungsprinzip mit Hilfe des Dirichletschen Prinzips (das ja durch Hilbert und Courant selbst za einem exakten Beweisverfahren ausgestaltet worden ist) bewiesen. Den Schluß bildet eine Reihe weiterer Existenztheoreme und Uniformierungstheoreme. In der sehr bald nötig gewordenen \textit{zweiten Auflage} des Buches (Sommer 1925) ist der dritte Abschnitt vollständig umgearbeitet und um reichlich 100 Seiten vermehrt worden.
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