Über die physikalischen Grundlagen der erweiterten Relativitätstheorie. (Q1463659)
From MaRDI portal
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Über die physikalischen Grundlagen der erweiterten Relativitätstheorie. |
scientific article |
Statements
Über die physikalischen Grundlagen der erweiterten Relativitätstheorie. (English)
0 references
1921
0 references
Der Verf. geht von der mit großer Wahrscheinlichkeit sichergestellten Tatsache aus, daß das Verhältnis der Massen zweier bestimmter Atome unabhängig von Ort und Zeit ist, und schließt daraus, daß die Wiederkehr des gleichen Massenverhältnisses darauf beruhen muß, daß jede Atommasse für sich zu einer gewissen Feldgröße von der Dimension einer Länge (= Masse) ein bestimmtes Verhältnis hat, auf das sie sich in jedem Augenblick neu einstellt. Als diese Feldgröße wird der Krümmungsradius des Feldes erkannt, und zwar trifft dies sowohl für die Einsteinsche (kosmologische), wie für die erweiterte Weylsche Theorie zu. Die Übertragung einer Strecke durch kongruente Verpflanzung geht genau so vor sich wie durch Einstellung auf den Krümmungsradius. Die Einsteinsche und Weylsche Deutung unterscheiden sich folgendermaßen: Nach Einstein folgen Maßstäbe und Uhren einer kongruenten Verpflanzung. Wegen der Integrabilität der Streckenübertragung kann mit Maßstäben und Uhren der Absolutwert des Linienelements \(ds\) normiert werden. Bei dieser Normierung stellt sich der Krümmungsradius konstant heraus. Nach Weyl stellen sich Maßstäbe und Perioden der Atomuhren auf den Krümmungsradius ein. Mittels des Krümmungsradius als Längeneinheit wird \(ds\) normirt. \textit{Als Folge der Naturgesetze} ergibt sich, daß die \textit{kongruente Verpflanzung} sich ebenso vollzieht, wie es die Einstellung bedingt, und daher \textit{integrabel} ist. Die Weylsche Theorie führt zwingend zum kosmologischen Glied. Bei diesen Ableitungen war als Wirkungsgröße das natürliche, d. h. mittels des Krümmungsradius gemessene vierdimensionale Volumen anzusetzen. Nimmt man als Wirkungsgröße neben dem Volumen noch die skalare Dichte \[ l = f_{ik} f^{ik} \left(\text{wo }\;f_{ik} = \frac{\partial \varphi_i}{\partial x_k} \frac{\partial \varphi_k}{\partial x_i}, \quad f^{ik} = \sqrt{g} f_{ik}\right), \] so ist die Streckenübertragung nicht mehr integrabel; aus dem Wirkungsprinzip kommt die Maxwell-Einsteinsche Theorie der Elektrodynamik und Gravitation (mit Vernachlässigung äußerst kleiner kosmologischer Glieder) heraus, außerdem die ponderomotorischen Gleichungen; Maßstablängen und Frequenzen der Atomuhren erhalten sich bei natürlicher Eichung, d. h. Beziehung auf den Krümmungsradius. Die Verknüpfung der Elektrodynamik mit der Weltmetrik ist die Bewährung des Prinzips über die Relativierung der Größe. Die elektrodynamischen Potentiale \(\varphi_i\) haben auf das Maßverhalten der Körper und ihre Bewegung keinen Einfluß. Sie wirken dadurch, daß sie die Krümmung, das Normalmaß, mitbestimmen. Die neue Theorie wäre durch eine Abweichung von den Maxwellschen Gleichungen prüfbar, die aber kaum meßbar sein wird. (Ebene Welle \(e^{i\left(\nu t - \tfrac xc \sqrt{\nu^2-\nu_0^2}\right)}, \;\nu_0\) klein). Die Tatsache, daß jeder ruhende Körper durch Ladung und Masse bestimmt ist, verlangt \(\infty^2\) äquivalente statische kugelsymmetrische Lösungen, die außerhalb des Zentrums regulär sind. Dies wird in Weyls Theorie erreicht, wenn man das Variationsprinzip so formuliert: ``Die Maxwellsche Wirkungsgröße \(\int l\, dx\) ist ein Extremum bei konstantem natürlichen Volumen \(\int \lambda^2 \sqrt{g} \, dx\)'' (\(dx = dx_0 dx_1 dx_2 dx_3\), \(\lambda\) skalare Krümmung, Dimension \(l^{-2}\)). Die Beobachtung einer beträchtlichen Rotverschiebung der Spektrallinien der Spiralnebel kann nach Weyls Theorie kosmologisch so gedeutet werden, daß sie auf eine räumlich geschlossene Welt mit Masseninseln schließen läßt. Die nicht benutzten Integralinvarianten zweiter Ordnung kommen nach Überlegungen von R. Bach mathematisch und W. Pauli wegen ihrer physikalischen Konsequenzen nicht in Frage. Die Beschränkung auf die Differentiationsordnung 2 ist ein formaler Gesichtspunkt, der nicht maßgebend sein kann. Zum Schlüsse setzt sich der Verf. noch kurz mit Arbeiten von R. Bach, Einstein und besonders Eddington auseinander und weist auf die gruppentheoretische Formulierung des Raumproblems in seinem Buche Raum, Zeit, Materie, 4. Auflage, hin.
0 references