Sur les formes quadratiques ternaires indéfinies à indéterminées conjuguées et sur les groupes discontinus correspondants. (Q1544992)

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Sur les formes quadratiques ternaires indéfinies à indéterminées conjuguées et sur les groupes discontinus correspondants.
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    Sur les formes quadratiques ternaires indéfinies à indéterminées conjuguées et sur les groupes discontinus correspondants. (English)
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    1884
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    Diese Noten (siehe auch JFM 15.0088.01, JFM 15.0088.02), die noch fortgesetzt werden, schliessen sich an die Arbeiten des Herrn Verfassers an, die in den Act. Math. I. u. II. erschienen sind, und verfolgen den doppelten Zweck, einmal die Theorie der quadratischen Formen (insbesondere der indefiniten) mit conjugirten Coefficienten und Unbekannten namentlich mit Rücksicht auf ihre Reduction zu fördern, andererseits der modernen Theorie der aus unendlich vielen linearen Substitutionen gebildeten Gruppen und der zu ihnen gehörigen Functionen dadurch eine weitere Ausdehnung zu geben, dass lineare Substitutionen (und damit auch Functionen) zweier unabhängigen Veränderlichen zu Grunde gelegt werden. Beide Fragen hängen eng zusammen. Das Verfahren wird am besten an dem Beispiele der quadratischen binären Formen deutlich werden. Eine solche sei \[ F(x,\; y,\; x_0,\; y_0)=axx_0+bxy_0+b_0x_0y+cyy_0, \] wo der Index 0 immer die conjugirte complexe (ganze) Zahl angiebt. \(a\) und \(c\) sind reell. Die Invariante \(D=bb_0-ac\) sei positiv; dann ist \(F\) eine indefinite Form, kann also vermöge geeigneter linearer Substitutionen sowohl positive, als negative Werte annehmen. Dann giebt es unendlich viele lineare ganzzahlige Substitutionen der \(x,\; y\), die \(F\) in sich überführen. Die entsprechenden Substitutionen in \(z=\frac xy\) \[ \left( z,\frac {H_1z+P_1}{H_2z+P_2} \right) \] bilden eine discontinuirliche Gruppe. Ausgeschlossen sind nur die Ausnahmswerte \(z\), die der Bedingung genügen: \[ azz_0+bz+b_0z_0+c=0, \] d. h. die ``Punkte'' \(z\), die auf einem Kreise liegen, der den Einheitskreis orthogonal schneidet. Es werden nur die Gruppen betrachtet, die keine parabolischen Substitutionen enthalten. Die Hauptaufgabe ist, die Substitutionen der Gruppe aus einer endlichen Anzahl von ``Fundamentalsubsitutionen'' zusammenzusetzen. Diese Aufgabe fasst das arithmetische Studium der Formen \(F\) in sich; hier sind die Methoden, die Hermite für reelle Formen \(F\) aufgestellt hat, anwendbar. Man kann \(F\) in die Form bringen: \[ F=uu_0-vv_0=UU_0VV_0, \] wo die \(U,\; V\) die allgemeinsten, diese Darstellung leistenden ganzen linearen Functionen von \(u,\; v\) bedeuten, die ihrerseits wieder lineare Functionen von \(x,\; y\) sind. Dann kann man das Studium der indefiniten Form \(F\) ersetzen durch das der definiten, zu \(F\) ``associirten'' Form \(\varPhi\): \[ \varPhi (x,\; y,\; x_0,\; y_0)=UU_0+VV_0=uu_0-vv_0+2VV_0, \] wo \[ V=Cu+Dv,\quad DD_0-CC_0=1. \] Wendet man für alle möglichen Werte der drei in \(C\) und \(D\) enthaltenen Parameter alle möglichen eigentlichen, \(\varPhi\) reducirenden Substitutionen auf \(F\) an, so geht \(F\) in eine endliche Anzahl von Transformirtren \(f\) über, ``die Reducirten'' von \(F\). Die successive Reduction solcher Formen \(\varPhi\) ist bereits von Selling und Charve in Betracht gezogen. Die entsprechenden Substitutionen setzt man aus gewissen ``benachbarten'' zusammen. Diese sind hier einfach: \[ X=-y,\quad Y=x,\quad X=x+\lambda y,\quad Y=y\quad (\lambda =\pm 1,\pm i,\pm 1\pm i). \] Wendet man nunmehr der Reihe nach auf alle reducirten Formen \(F=f\) die zur successiven Reduction von \(\varPhi\) dienenden benachbarten Substitutionen an, so ist ihr Product eine Substitution, die \(F=f\) in sich überführt. Alle solche lassen sich also aus einer endlichen Anzahl von Fundamentalsubstitutionen zusammensetzen. Dabei ist eine geeignete geometrische Repräsentation sehr nützlich. Man erhält nämlich als Bedingung für die Reduction von \(\varPhi\) fünf Ungleichheiten, die einfach aussagen, dass der Punkt \(z=\frac CD\) innerhalb eines Gebietes \(P\) der \(z\)-Ebene verbleiben muss, das von fünf Bogen von (zum Einheitskreis orthogonalen) Kreisen begrenzt wird. Geht man aus diesem Polygon heraus, so lässt sich immer eine Substitution angeben, die \(\varPhi\) von neuem reducirt. (Diese Betrachtungen werden an dem Beispiel \[ f=xx_0-3yy_0 \] illustrirt. Man kommt genau zu acht zu \(f\) ``benachbarten'' Formen). Jeder definiten Form \(\varPhi\) entsprechen immer zwei äquivalente, nur durch das Vorzeichen der mittleren Coefficienten verschiedene Reducirte. Der endlichen Anzahl von Reducirten entspricht eine endliche Anzahl von Polygonen \(P\), die zusammen einen Bereich \(\pi\) bilden. Umgekehrt gehört aber zu jeder Reducirten von \(\varPhi\) (und damit von \(F\)) eine unendliche Anzahl von zu \(P\) analogen Polygonen. Alle diese Polygone bedecken die Fläche des Einheitskreises nur einmal. Der Uebergang von einem Polygon zu einem andern, derselben Reducirten angehörigen, vermittelt sich durch eine Substitution. Alle diese bilden eine Gruppe I, die den Gruppen der oben betrachteten, \(F\) in sich überführenden, isomorph ist. Der Bereich \(\pi\) ist ein ``Fundamentalbereich'' der Gruppe I, d. h. jedem Punkte innerhalb des Einheitskreises entspricht im allgemeinen vermöge der Substitutionen der Gruppe nur ein Punkt im Innern von \(\pi\). (Als Beispiel dient die Form \(f=xx_0-2yy_0\)). Complicirter werden diese Entwickelungen für den Fall der ternären Formen mit conjugirten Coefficienten und Variabeln. Es enthält nämlich die Form \(\varPhi\), die zu \(F\) associirte, zwei complexe Parameter \(\xi ,\;\eta\) mit der Bedingung \(\xi\xi_0+\eta\eta_0<1\). Die ``Punkte'' \((\xi ,\;\eta)\), für die \(\varPhi\) definit ist, bilden eine gewisse ``Domäne'' \(S\). Ist \(\varPhi\) für gewisse ``Punkte'' innerhalb \(S\) reducirt, so auch \(F\). Diese Punkte bilden eine neue Domäne \(D\). Geht man aus \(D\) heraus, so dient eine Substitution, um \(\varPhi\) von neuem zu reduciren; dieser neuen ``Reducirten'' entspricht eine Domäne \(D'\) etc. Alle diese (in endlicher Anzahl vorhandenen) Domänen bilden einen Bereich \(\delta\). Geht man wieder aus \(\delta\) heraus, so gelangt man zu einer früheren Reducirten, etwa \(F\) selbst, zurück; dieser entspricht dann eine neue Domäne \(D_1\), die Fortsetzung von \(D\). Die Substitution \(\sum\), die den Uebergang von \(D\) zu \(D_1\) darstellt, transformirt \(F\) in sich selbst. Die Gesamtheit dieser Substitutionen bildet eine discontinuirliche Gruppe von linearen Substitutionen zweier complexen Variabeln \(\xi ,\;\eta\), für die \(\delta\) ``Fundamentalbereich'' ist; d. h. irgend einem Punkte innerhalb \(S\) entspricht im allgemeinen nur ein Punkt innerhalb \(\delta\) vermöge der Gruppe. Damit ist man also von den indefiniten ternären Formen \(F\) in der That zu den linearen Gruppen von zwei Variabeln gelangt.
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