Klassification und Integration von gewöhnlichen Differentialgleichungen zwischen \(x\), \(y\), die eine Gruppe von Transformationen gestatten. III. (Q1546891)

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Klassification und Integration von gewöhnlichen Differentialgleichungen zwischen \(x\), \(y\), die eine Gruppe von Transformationen gestatten. III.
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    Klassification und Integration von gewöhnlichen Differentialgleichungen zwischen \(x\), \(y\), die eine Gruppe von Transformationen gestatten. III. (English)
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    1883
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    [JFM 15.0751.01; JFM 15.0751.02] Diese drei ausführlichen Abhandlungen bilden drei Abschnitte aus einer zusammenhängenden Arbeit, deren Inhalt die Einleitung folgendermassen resumirt. ``In einer kurzen Note an die Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen (3. December 1874) gab ich u. A. eine Aufzählung aller continuirlichen Gruppen von Transformationen zwischen zwei Variabeln \(x\) und \(y\). Ich lenkte ausdrücklich und stark die Aufmerksamkeit darauf, dass sich hierauf eine Klassification und eine rationelle Integrationstheorie aller Differentialgleichungen \[ f (x, y, y',\dots, y^{(m)})= 0, \] die eine continuirliche Transformationsgruppe gestatten, begründen lässt. Später habe ich nun das hiermit skizzirte grosse Programm mehr im Detail ausgeführt. So gab ich 1874 in den Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu Christiania eine rationelle Methode zur Integration von linearen partiellen Differentialgleichungen mit einer Reihe bekannter infinitesimaler Transformationen. Hiermit hatte ich dann gleichzeitig eine vollständige Integrationstheorie für gewöhnliche Differentialgleichungen \[ f(x,y,y',\dots,y^{(m)})= 0, \] mit bekannten infinitesimalen Transformationen gegeben. Ich gab ferner in mehreren Abhandlungen eine Darstellung von denjenigen Methoden, vermöge deren ich 1873-74 alle continuirlichen Gruppen von Transformationen einer zweifach ausgedehnten Mannigfaltigkeit bestimmt hatte. Hiermit war indes keineswegs mein 1874 skizzirtes Programm, selbst auf gewöhnliche Differentialgleichungen zwischen \(x\), \(y\) beschränkt, zur Ausführung gebracht. Nicht allein hatte ich die angekündigte Klassifeation noch nicht durchgeführt; sondern es war auch noch der Nachweis rückständig, einerseits wie man entscheidet, ob eine vorgelegte Differentialgleichung eine Gruppe gestattet, andererseits wie man diejenigen Differentialgleichungen in rationeller Weise integrirt, die zur Bestimmung der betreffenden Gruppe dienen. Der Hauptzweck dieser Abhandlungen ist, diese beiden wichtigen Capitel meiner Theorie eingehend zu entwickeln. Gleichzeitig halte ich es für zweckmässig, einige Teile meiner Theorie, die ich allerdings früher im wesentlichen gegeben habe, aufs neue und ausführlicher zu behandeln. Im ersten Abschnitte führe ich die von mir 1874 angekündigte Klassification von gewöhnlichen Differentialgleichungen, die eine continuirliche Gruppe von Transformationen zwischen \(x\) und \(y\) gestatten, vollständig durch. Ich betrachte successive alle derartigen Gruppen, reducirt auf canonische Formen, und bestimme die zugehörigen invarianten Differentialgleichungen. Danach zeige ich, dass eine beliebige vorgelegte Gruppe im allgemeinen ohne Integration von Differentialgleichungen und jedenfalls durch Integration einer Differentialgleichung erster Ordnung auf ihre canonische Form gebracht werden kann. Hierdurch gelingt es, alle bei einer beliebig vorgelegten Gruppe invarianten Differentialgleichungen anzugeben. Als ich 1874 in meiner mehrmals erwähnten Note hervorhob, dass auf meine Bestimmung alle Gruppen von Transformationen der Ebene eine Klassification aller Gleichungen \(f(x, y, y',\dots, y^{(m)})=0\) mit einer Gruppe gegründet werden kann, hatte ich diese Klassification noch nicht im Detail ausgeführt. Indem ich dieses ausdrücklich hervorhebe, bemerke ich, dass der berühmte französische Geometer Halphen in seinen ausgezeichneten Untersuchungen über Differentialinvarianten (1880) im Grunde einen wichtigen, wenn auch sehr speciellen Teil meines Programms ausgeführt hat, allerdings mit schönen Anwendungen, die mir teilweise ferner lagen. Halphen macht aufmerksam auf die Beziehungen zwischen seinen Untersuchungen und Klein's und meinen gemeinsamen früheren Untersuchungen über solche Curven, die eine infinitesimale lineare Transformation gestatten. Dagegen kannte er nicht meine anderen viel weiter reichenden Arbeiten, insbesondere meine Note in den Gött. Nachr. sowie auch meine 1874 publicirte Integrationstheorie der linearen partiellen Differentialgleichungen, die eine bekannte Gruppe von Transformationen gestatten. Im zweiten Abschnitte wende ich diese Integrationstheorie auf gewöhnliche Differentialgleichungen \(f(x,y,y',\dots) = 0\) mit einer bekannten Gruppe an. Die Entwickelungen dieses Abschnittes sind grösstenteils als Beispiele und Illustrationen zu meiner alten allgemeinen Theorie zu betrachten. Im dritten Abschnitte denke ich mir eine ganz beliebige Gleichung \[ f(x,y,y',\dots,y^{(m)})=0 \] vorgelegt und stelle die Frage, ob dieselbe infinitesimale Transformationen gestattet. Ist dies der Fall, so werden die Transformationen bestimmt durch gewisse lineare partielle Differentialgleichungen, deren Integration in den meisten Fällen durch successive Quadraturen oder durch Integration einer Riccati'schen Gleichung erster Ordnung geleistet werden kann. Es giebt nur zwei Fälle, in denen die Bestimmung der infinitesimalen Transformationen von \(f = 0\) nicht in dieser einfachen Weise bewirkt werden kann.
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