Geometrical Theorems. Unfinished work from the papers of C. G. J. Jacobi, presented by O. Hermes. (Q1562467)

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Geometrical Theorems. Unfinished work from the papers of C. G. J. Jacobi, presented by O. Hermes.
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    Geometrical Theorems. Unfinished work from the papers of C. G. J. Jacobi, presented by O. Hermes. (English)
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    1871
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    Die hier mitgetheilten Bruchstücke schliessen sich ihrem Inhalte nach an diejenigen Mittheilungen an, welche Jacobi Crelle J. XII. in einem Briefe an Steiner über die nach ihm benannte Erzeugungsweise der Curven und der Flächen zweiten Grades gemacht hat. Herr Hermes hat diese Bruchstücke, so weit dies zum Verständnisse des Zusammenhanges wünschenswerth schien, mit erläuternden Bemerkungen versehen. Der Hauptinhalt der ganzen Arbeit ist etwa folgender: Ist \[ \frac{x^{2}}{m^2} + \frac{y^2}{n^2} = 1 \] die Gleichung einer Ellipse, und \[ \frac{x^2}{m^2 + \varrho} + \frac{y^2}{n^2 + \varrho} = 1 \] diejenige einer confocalen Ellipse, so heissen zwei Punkte \(P\) und \(Q\) dieser beiden Curven, deren Coordinaten bezüglich \(x=m\alpha, y=n\beta\) und \(x = \sqrt{m^2 + \varrho} \alpha\), \(y = \sqrt{n^2 + \varrho} \beta\) sind, wo \(\alpha^{2} + \beta^{2} = 1\) ist, conjugirt. Hat man nun auf der ersten Ellipse zwei beliebige Punkte \(P\) und \(P'\), auf der zweiten die ihr conjugirten Punkte \(Q\) und \(Q'\), so sind die Entfernungen \(PQ'\) und \(P'Q\) einander gleich, wie die einfache Ausrechnung zweigt. Analoge Sätze existiren für confocale Parabeln und Hyperbeln. Hierin ist der Ivory'sche Satz ausgesprochen. (Man erkennt nämlich leicht, dass, wenn \(P\) unverändert bleibt, aber \(\varrho\) variirt, der geometrische Ort von \(Q\) ein dem ersten Kegelschnitte confocaler ist, der ihn rechtwinklig durchschneidet). Lässt man im Falle der Ellipse \(\varrho\) bis zum Werthe \(-n^{2}\) abnehmen, so reducirt sich der Kegelschnitt auf die Grenzellipse, d. h. auf die doppelt gedachte Strecke zwischen den Brennpunkten \(F\) und \(F'\) der ersten Ellipse. Irgend zwei Punkten \(g\) und \(g'\) der ersten Ellipse sind dann zwei bestimmte Punkte \(f\) und \(f'\) der Strecke \(FF'\) conjugirt. Construirt man nun noch einen beliebigen Punkt \(P\) auf der ersten Ellipse und den ihm conjugirten \(Q\) auf der Strecke \(FF'\), so ist \(Qg=Pf\), \(Qg'=Pf'\). Dreiecke beschreibt, und die Spitze \(Q\) des einen Dreiecks eine beliebig gegebene gerade Linie durchläuft, so beschreibt die Spitze \(P\) einen Kegelschnitt.'' Wenn insbesondere die gegebene gerade Linie durch den einen Punkt \(g\) geht; so wird der Punkt \(f\) ein Brennpunkt des Kegelschnitts; wenn sie durch beide Punkte \(g\) und \(g'\) geht, so sind \(f\) und \(f'\) die beiden Brennpunkte, und man wird auf die bekannte Fundamentaleigenschaft der Brennstrahlen geführt. (Es ist zu bemerke, dass in diesem Falle, so wie in vielen andern nur ein Theil der gegebenen Geraden reelle Punkte liefert). Die Discussion des Kegelschnitts, welcher durch die im allgemeinen Lehrsatze ausgesprochene Art erzeugt wird, schliesst das erste Bruchstück. Der Ivory'sche Satz und die daraus gezogenen Folgerungen lassen sich nun auch auf Flächen zweiten Grades übertragen, und die Umkehrung dieser Sätze führt, wie in der Erläuterung des Herrn Hermes angedeutet ist, auf folgende allgemeine Erzeugungsweise der Flächen zweiten Grades, die Jacobi im 12. Bande des Crelle'schen Journals p. 139 angiebt: ``Werden im Raum irgend drei feste Punkte \(A'\), \(B'\), \(C'\) und irgend drei andere, jenen bez. entsprechende feste Punkte \(A\), \(B\), \(C\) angenommen und werden in Rücksicht auf diese Fundamentalpunkte andere entsprechende Punkte \(P\), \(Q\) so bestimmt, dass ihre Abstände von jenen respective gleich sind, d. h. \(PA'=QA\), \(PB'=QB\), \(PC'=QC\), so hat man ein Correlativsystem, worin der Punkt \(P\) irgend eine Fläche zweiten Grades beschreibt, wenn der Punkt \(Q\) sich in einer Ebene bewegt.'' (Die Fläche hat natürlich einen Hauptschnitt in der Ebene \(A'B'C'\); diese selbst aber kann Aufangs willkürlich gewählt werden.). Wenn im Besondern der Punkt \(Q\) die Ebene \(ABC\) beschreibt, so liegen die Punkte \(A'B'C'\) in einem Focalkegelschnitt der erzeugten Fläche. (Vgl. Salmon-Fiedler Anal. Geom. d. R. I. Cap. 8.). Wenn man nun von dieser speciellen Eigenschaft ausgehend eine Fläche zweiten Grades erzeugt, so genügt es zur Discussion derselben, den Focalkegelschnitt und den in derselben Ebene liegenden Hauptschnitt zu kennen, und man wird so auf die Untersuchung geführt, mit welcher das zweite Bruchstück beginnt: ``Um zwei beliebige Dreiecke \(ABC\) und \(A'B'C'\) Kegelschnitte zu beschreiben, welche gleiche Excentricität haben, und in welcher \(A\) und \(A'\), \(B\) und \(B'\), \(C\) und \(C'\) conjugirte Punkte, (im oben definirten Sinne) sind.'' Diese Untersuchung ergiebt folgendes Resultat: Man erhält die Mittelpunkte der verlangten Kegelschnitte als Schwerpunkte der drei Punkte \(A\), \(B\), \(C\) und \(A'\), \(B'\), \(C'\); wenn man \(A\) und \(A'\) belastet mit demselben Gewichte, nämlich mit \(u(v + w - u)\), \(B\) und \(B'\) mit \(v(w + u - v)\), und \(C\) und \(C'\) mit \(w(u + v - w)\), wo \(u=BC^{2} - B'C^{\prime 2}\), \(v=CA^{2} - C'A^{\prime 2}\), \(w=AB^{2} - A'B^{\prime 2}\), und es wird die Differenz der Quadrate der halben grossen oder der halben kleinen Axen gleich: \[ \frac{uvw}{2(vw + wu +uv) - u^{2} - v^{2} - w^{2}}. \] Die fernere Untersuchung zeigt noch, dass die gesuchten Kegelschnitte entweder beides Ellipsen oder beides Hyperbeln oder beides Parabeln sind. Dies wird zunächst durch Rechnung, dass geometrisch mit Hülfe eines Satzes von Steiner über die Mittelpunkte der einem Dreieck umschriebenen Kegelschnitte bewiesen, und hiernach die Discussion der erzeugten Fläche vollständig durchgeführt. Zum Schluss der Arbeit wird dieselbe Discussion für die allgemeinere Erzeugungsweise vorgenommen, bei welcher der Punkt \(Q\) eine beliebige Ebene beschreibt, doch ist diese Discussion in dem Brüchstücke nur kurz und nicht erschöpfend behandelt. Vgl. die beiden folgenden Referate.
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    quadratic surfaces
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    generation of surfaces
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