Über neue zweifach-unendliche Systeme windschiefer Vierecke, deren Seiten paarweise die Ortsflächen der Eckpunkte berühren. (Q1831827)

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Über neue zweifach-unendliche Systeme windschiefer Vierecke, deren Seiten paarweise die Ortsflächen der Eckpunkte berühren.
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    Über neue zweifach-unendliche Systeme windschiefer Vierecke, deren Seiten paarweise die Ortsflächen der Eckpunkte berühren. (English)
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    1930
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    Wählt man unter den allgemeinen \(W\)-Kongruenzen solche aus, deren Brennflächen in korrespondierenden Punkten gleiches Krümmungsmaß \(K\) besitzen, und versteht man unter \(U\) und \(V\) Funktionen der Asymptotenparameter \(u\) und \(v\), so gilt: \[ K=-\frac1{(U+V)^2}. \] Auf der Bildkugel entspricht in charakteristischer Weise den Asymptotenlinien der Brennflächen ein Orthogonalnetz \((u,v)\) mit \(X^{(1)}\), \(X^{(2)}\) als Richtungen der \(u\)- bzw. \(v\)-Tangente (Vektoren). Verf. bezeichnet als ``Querstrahl'' die Richtung \(X^{(2)}\) durch den Strahlmittelpunkt \(x^{(0)}\) senkrecht zum Systemstrahl, trägt auf jedem so gewonnenen Querstrahl die zu \(x^{(0)}\) symmetrisch gelegenen Punkte \[ x^{(1)}=x^{(0)}+\sqrt{-(U+V)V}X^{(2)},\quad x^{(2)}=x^{(0)}-\sqrt{-(U+V)V}X^{(2)} \] ab und führt für konstantes \(V\) (\(=-k\)) die Hilfsflächen \[ x^{(1)}=x^{(0)}+\sqrt{(U-k)k}X^{(2)},\quad x^{(2)}=x^{(0)}-\sqrt{(U-k)k}X^{(2)} \tag{*} \] ein. Dann gilt der Satz: Liegt eine \(W\)-Kongruenz mit konjugiert-imaginären Brennflächen von gleichem, längs der Asymptotenlinien der einen Schar konstantem Krümmungsmaß vor, so entsprechen diesen auf den durch (*) bestimmten Hilfsflächen \(x^{(1)}\) und \(x^{(2)}\) konjugierte \textit{Bertrand}sche Kurven mit der Relation: \[ \frac1R+\frac{U-2k}{2\sqrt{(U-k)k}}\frac1T+\frac1{2\sqrt{(U-k)k}}=0\;\text{(\(R\) Krümmungsradius, \(T\) Torsionsradius).} \] Die Tangenten derjenigen Kurven, die den Asymptotenlinien der zweiten Schar entsprechen, treffen immer die Tangenten der \textit{Bertrand}schen Kurven der andern Hilfsfläche. Die von den Tangentenschnittpunkten gebildeten beiden Flächen werden auch ihrerseits von den Tangentenpaaren berührt. Die Ermittlung dieser Strahlsysteme führt auf eine partielle Differentialgleichung dritter Ordnung. Ein zweites Beispiel für seine Untersuchung gewinnt Verf. in den nichtgeradlinigen Biegungsflächen \((x)\) eines einschaligen Hyperboloides \[ \frac{\mathfrak x^2}{a^2}+\frac{\mathfrak y^2}{b^2}-\frac{\mathfrak z^2}{c^2}=1. \] Versteht man unter \(\alpha\), \(\beta\) Asymptotenparameter von \((x)\), unter \((u,v)\) die Parameter der Hyperboloiderzeugenden, unter \(M\) den Mittelpunkt des Hyperboloids, unter \(M'\) dessen Spiegelbild in bezug auf die Tangentialebene von \((x)\), unter \((M)\) die ``Rollfläche'' \[ x^{(M)}=x-\mathfrak x X^{(1)}-\mathfrak y X^{(2)}-\mathfrak z X^{(3)} \] mit einem mit dem Hyperboloid starr verknüpften Koordinatendreikant \(X^{(1)}\), \(X^{(2)}\), \(X^{(3}\), verlangt in korrespondierenden Punkten übereinstimmenden Windungssinn für eine \(\alpha\)-Linie von \((x)\) und eine \(u\)-Linie des Hyperboloids und bezeichnet schließlich mit \(P\) und \(P'\) die Punkte, in welchen sich einerseits die \(\alpha\)-Tangente von \((M)\) und die \(\beta\)-Tangente von \((M')\), anderseits die \(\beta\)-Tangente von \((M)\) und die \(\alpha\)-Tangente von \((M')\) treffen, so gilt der Satz: Werden mit den einzelnen Flächenelementen des Hyperboloids sein Mittelpunkt \(M\), dessen Gegenpunkt bezüglich der Tangentialebene \(M'\), sowie die oben definierten Punkte der Tangentialebene \(P\) und \(P'\) starr gekoppelt, so bilden nach beliebiger Verbiegung eines geeigneten Teiles des Hyperboloids die Punkte \(M\), \(P\), \(M'\), \(P'\) stets vier Flächen, die von den Seitenpaaren der windschiefen Vierecke \(MPM'P'\) berührt werden. Dabei sind \(MP\) und \(MP'\) für die Fläche \((M)\), \(M'P'\) und \(M'P\) für \((M')\) immer die Tangenten der \(\alpha\)- und der \(\beta\)-Kurven, die den Asymptotenlinien der Biegungsfläche \((x)\) entsprechen. Ferner ergibt sich, wenn man die beiden Punkte \(N\) und \(N'\) betrachtet, in welchen die Kehlellipse des rollenden Hyperboloides jeweils von der Tangentialebene geschnitten wird: Für einen jeden Punkt des Hyperboloids denke man sich mit dem Flächenelement die beiden Schnittpunkte \(N\), \(N'\) der Erzeugenden und der Kehlellipse starr gekoppelt, ebenso den Fußpunkt \(Q\) des auf die Ebene der Kehlellipse gefällten Lotes sowie dessen Gegenpunkt \(Q'\) bezüglich der Tangentialebene. Wird nun das Hyperboloid beliebigen Biegungen unterworfen, so sind in den gekoppelten windschiefen Vierecken \(NQN'Q'\) die Seiten ständig Tangenten an die Ortsflächen der Ecken; \(NQ\), \(NQ'\) einerseits, \(N'Q'\), \(N'Q\) andererseits sind jeweils Tangenten der \(\alpha\)- bzw. \(\beta\)-Kurven, die auf den Flächen \((N)\) und \((N')\) den Asymptotenlinien der Biegungsfläche entsprechen. Abschließend untersucht Verf. von vier Punkten \(ABCD\) beschriebene konjugierte Netze, welche durch einen viergliedrigen Zyklus \textit{Laplace}scher Transformationen zusammenhängen und aus der Biegungstheorie des gleichseitigen hyperbolischen Paraboloids abgeleitet werden. Dabei beschreiben die Mittelpunkte \(M\) und \(M'\) der beiden Gegenseiten \(AB\) und \(CD\) gleichfalls konjugierte Systeme; ihre Verbindungslinie, gleichzeitig das gemeinsame Lot zu \(AB\) und \(CD\), berührt die Flächen \((M)\) und \((M')\), welche sich als Brennflächen einer \(W\)-Kongruenz erweisen. Verf. hat damit eine Ergänzung früherer Arbeiten (1922, 1925; F. d. M. 48, 803 (JFM 48.0803.*)-804; 51, 555) gewonnen.
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