A posteriori error bounds for the zeros of polynomials (Q2395673)

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A posteriori error bounds for the zeros of polynomials
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    A posteriori error bounds for the zeros of polynomials (English)
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    1963
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    Aus bekannten Gründen (Diskretisieren und Runden) liefern vom menschlichen Rechner oder mittels Rechenautomaten ausgeführte Berechnungen in den meisten Fällen nur Approximationswerte. Hat man Näherungswerte \(\lambda_i\) für die Wurzeln \(x_i\) eines Polynoms \(F(x) = \prod_{i=1}^n (x-x_i)\) erhalten, so ist die Frage nach oberen Schranken für die mit den vorliegenden Werten \(\lambda_i\) erreichten Näherungen \(| x_i-\lambda_i|\), \(i\!:\!1(1) n\), äußerst wichtig. Angegeben werden Defektabschätzungen (unabhängig vom jeweils verwendeten Rechenalgorithmus). Benutzt werden bei den vorliegenden Untersuchungen im wesentlichen die logarithmische Ableitung von \(F(x)\): \(\frac{d\ln F(x)}{dx}=\sum_{i=1}^n \frac{d\ln(x-x_i)}{dx}\) in der Form: \[ x_j-\lambda_j = \alpha_j / \left[1+\alpha_j\sum_{i=1}^n \frac{1}{\lambda_j-x_i}\right] \tag{*} \] (Summation über alle \(i\neq j)\), \(\alpha_j = -F(\lambda_j)/F'(\lambda_j)\), \(j\!:\!1(1) n\), und der Brouwersche Fixpunkt\-satz, womit die Existenz der Lösung \(x_i\), \(i:1(1) n\), von \(F(x) = 0\) als ein Fixpunkt \(\mathfrak x_0\) der zu Abbildungen im komplexen \(R_n\) erweiterten Gleichungen (*) gesichert wird. Es werden der Fall 1 der einfachen Nullstellen \(x_i\) -- unter der zusätzlichen Voraussetzung: \(\min_{i,j;\;i\neq j} | x_i-x_j|\) groß gegenüber Diskretisierungs- und Rundungsfehlern in den entsprechenden Werten \(\lambda_i\) und \(\lambda_j\) -- und der Fall 2 der mehrfachen und ,,büschelartig'' (als cluster) auftretenden (sowohl einfachen als auch mehrfachen) Nullstellen gesondert untersucht. Im Fall 1 erhält man die Abschätzungen \[ | x_j-\lambda_j|\leq | \alpha_j| / \left[1-|\alpha_j| \sum_{i=1}^n \frac 1{|\lambda_j-\lambda_i|-d_i}\right],\quad j: 1(1) n. \] Schwierigkeiten (keine einfachen festen Regeln angebbar) kann die Wahl der Größen \(d_i\) \(i\!:\!1(1) n\), bereiten, deren Wahl bei vorliegenden Werten \(\lambda_j\) und \(\alpha_j\), \(j\!:\!1(1) n\), so vorzunehmen ist, daß die zitierten Abbildungsfunktionen die Voraussetzungen des Brouwerschen Fixpunktsatzes erfüllen, um obige Einschließungen für die \(x_j\) zu erhalten. (Verf. fand \(d_i = 1.1\times |\alpha_i|\), \(i\!:\!1(1) n\), als brauchbar.) Die obigen Abschätzungen werden durch Berücksichtigung von Diskretisierungs- und Rundungsfehlern in den Größen \(\alpha_i\), \(i\!:\!1(1) n\) (hiermit sollen auch Ungenauigkeiten an den das Polynom \(F(x)\) charakterisierenden Daten erfaßt sein) -- nicht in den \(\lambda_i\) -- und durch Berücksichtigung von Argumenten bestimmender komplexer Größen (der abzuschätzenden Ausdrücke) verfeinert. Für ein Polynom vom Grad 6 mit komplexen (nicht konjugiert auftretenden) Wurzeln wird der Rechenaufwand für die verschiedenen Fehlerschranken erörtert. Der Einfluß einer Änderung (des Moduls) an den Approximationswerten \(\lambda_j\) auf die verschiedenen Fehlerschranken wird mitgeteilt [Versagen (Schranken \(\to\infty\)) mancher Formeln bei Änderung des Moduls eines \(\lambda_j\) um wenige Prozent]. Im Fall 2 -- wenn der Abstand zwischen (mindestens 2) Wurzeln \(x_i\), \(x_j\) in der Größenordnung der Diskretisierungs- und Rundungsfehler der \(\lambda_i\), \(\lambda_j\) liegt und/oder mehrfache Wurzeln auftreten -- gruppiert man die Wurzeln \(x_i\), \(i\!:\! 1(1) n\), sinngemäß zu ,,cluster'': \(x_j^{(\mu)}\), \(\mu\!:\!1(1) k_j\), \(j\!:\!1(1) m\), \(\sum_{j=1}^n k_j= n\), und setzt für jedes cluster (genau) eine Approximation \(\lambda_j\), \(j\!:\!1(1) m\), voraus. Verf. verwendet in diesem Fall 2 keine höheren logarithmischen Ableitungen von \(F(x)\), sondern die Taylorentwicklungen \[ F(x) = \sum_{\rho=0}^n f_{\rho}^{(j)}\times (x-\lambda_j)^\rho,\quad\text{ und } Q_j(x) =\sum_{\rho=0}^{n-k_j} q_\rho^{(j)} \times (x - \lambda_j)^\rho,\quad j\!:\!1(1) m, \] mit der Anweisung \(P_j(x): = F(x)/Q_j(x)\). Betrachtet man die Wurzeln von \(P_j(x)=0\) als Funktionen der Wurzeln von \(Q_j(x) = 0\), so wird man zu den den Gleichungen (*) im Fall 1 analogen Gleichungen und den für einen Einsatz des Brouwerschen Fixpunktsatzes erforderlichen Abbildungsfunktionen geführt. [In einem Anhang A wird der Zusammenhang (Äquivalenz) zwischen \(F(x)= 0\) und den in den Fällen 1 und 2 benutzten Abbildungsfunktionen ausgeführt.] Eine Einschließung der Wurzeln von \(P_j(x) = 0\), \(j\!:\! 1(1) m\) hat zu erfolgen. Eine geeignete Abschätzung für \(| x_j^{(\mu)}-\lambda_j|\), \(\mu\!:\! 1(1) k_j\), \(j\!:\! 1(1) n\), findet man als die (einzige) positive Lösung der Gleichung \[ \underline{p_{k_j}^{(j)}}\times D_j^{k_j} = \sum_{\rho=0}^{k_j-1} \overline{p_{\rho}^{(j)}}\times D_j^\rho, \tag{**} \] vorausgesetzt, daß \(\underline{p_{k_j}^{(j)}} > 0\) für \(j\!:\! 1(1) m\) ist -- \(\underline{p_{k_j}^{(j)}}\) eine untere Schranke für die Größe \(p_{k_j}^{(j)}\), \(\overline{p_\rho^{(j)}}\), \(\rho\!:\! 0(1)k_j-1\), analoge obere Schranken -- und wenn die in die Abschätzungen für die Koeffizienten der obigen Gleichung eingehenden Größen \(d_j\), \(j\!:\! 1(1) m\), für einen Einsatz des Fixpunktsatzes gemäß gewählt werden können. Im allgemeinen wird aber folgende zugänglichere obere Schranke [ für alle Lösungen der obigen Gleichung (**) ] zur Abschätzung von \(| x_j^{(\mu)}-\lambda_j|\), \(\mu\!:\! 1(1) k_j\), verwendet: \[ D_j:= 2 \max_{\rho:0(1)/k_j-1}\{(\overline{p_{\rho}^{(j)}}/\underline{p_{k_j}^{(j)}})^{1/(k_j-\rho)}\},\quad j\!:\!1(1) m. \] In einem Anhang B werden mehrere Wege zur Berechnung der Koeffizienten von \(P_j(x)\) skizziert und verglichen. Unter Verwendung des im Fall 1 zitierten Beispiels wird die Abhängigkeit der für den Fall 2 abgeleiteten Fehlerschranke \(D_j\) von der Vielfachheit einer Wurzel aufgezeigt. Außerdem wird auf Modifizierungen der für die Fälle 1 und 2 erhaltenen Resultate hingewiesen: falls Näherungswerte \(\lambda_j\) nur für \(l\) Wurzeln \(x_j\) \((1\leq l< n)\) vorliegen, jedoch untere Grenzen für die Abstände der \(x_j\) zu den übrigen \(x_i\) (a priori) bekannt sind oder, falls diese Abstände unbekannt sind, die Wurzeln \(x_i\) \(i\!:\! l+1(1)n\), als cluster mit der Approximation \(\infty\) zu deuten sind, um zu brauchbaren Abänderungen der Methoden (bzw. Resultate) zu gelangen.
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    numerical analysis
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