Untersuchungen über intuitionistische Algebra. (Q2579602)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Untersuchungen über intuitionistische Algebra. |
scientific article |
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Untersuchungen über intuitionistische Algebra. (English)
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1941
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Die Durchführung eines intuitionistischen Aufbaues der Mathematik hat sich bisher -- von einzelnen Grundgesetzen und Theoremen abgesehen -- nur auf zwei Gebiete beschränkt: die projektive Geometrie (Heyting) und die Reihenlehre (Belinfante). Die vorliegende Arbeit behandelt die Elemente der Algebra. Hier ergibt sich eine Zerfällung in zwei Gebiete, die ganz verschiedene Methoden erfordern. Das erste umfaßt die Theorie der endlichen Erweiterungskörper von Primkörpern. Hier wird bei Zugrundelegung diskreter Spezies (Mengen) für alle Probleme eine Lösung angestrebt, welche in endlich-vielen Schritten zu einem positiven Ergebnis führt; dabei sind schon von Kronecker entscheidende Resultate erreicht worden bei der Frage der Primfaktorzerlegung von Polynomen. Das zweite Gebiet, die allgemeine intuitionistische Körpertheorie bietet ein wesentlich anderes Gesicht. Ihre einfacheren Teile (lineare Gleichungen, Elimination) spalten sich in eine positive und eine negative Theorie. Letztere bleibt im besonderen für schwierigere Gebiete bestehen. So läßt sich nicht jedes Polynom über einem Körper in Primfaktoren zerlegen, da nicht einmal für jedes Polynom entschieden werden kann, ob es prim ist. Hierzu hat \textit{van der Waerden} (Math. Ann., Berlin, 102 (1930), 738-739; JFM 56.0825.*) als Beispiel einen diskreten Körper angegeben, in dem nicht entscheidbar ist, ob \(x^2 + 1\) prim ist. In der allgemeinen Theorie gilt dagegen der negative Satz: Es ist unmöglich, ein Polynom anzugeben, das nicht in Primfaktoren zerlegt werden kann. Die Arbeit umfaßt sechs Paragraphen. \S~1 bringt die Definition der Grundbegriffe und einige Hauptsätze. Wesentlich ist hier die Spaltung des Gegenteils der Identität in Verschiedenheit und in Entfernungsrelation. Bei Ringen ergibt hier der Begriff des Nullteilers, bei Körpern der des Inversen Elementes Schwierigkeiten. Auch bei Ringen ohne Nullteiler kann es vorkommen, daß man trotz \(ab = 0\) nicht entscheiden kann, welche der Zahlen \(a\) und \(b\) gleich Null ist. Bei Polynomen muß der Begriff ``Grad'' genauer umschrieben werden, entsprechend der Tatsache, daß die Koeffizienten ``von Null entfernt'' sind oder nicht. Im \S\ 2 wird die Theorie der linearen Gleichungen aufgebaut, und zwar zuerst ohne und danach mit Hilfe von Determinanten. Hier zeigt sich u. a., daß man für ein System von \(n\) linearen homogenen Gleichungen mit \(n\) Unbekannten, deren Koeffizientendeterminante verschwindet, nicht immer eine von der Null-Lösung verschiedene angeben kann. Das geht erst dann immer, wenn der Rang der Determinante bekannt ist. Im \S\ 3 werden die Teilbarkeitseigenschaften von Polynomen behandelt. Die \S\S\ 4 und 5 enthalten die Eliminationstheorie. Hier erweist sich die Methode von Sylvester als vorteilhafter als die von Euler. U. a. erhält man das Ergebnis, daß ein System von Polynomen in \(x\) nur dann einen eindeutig bestimmten größten gemeinsamen Teiler besitzt, wenn der Rang der dazugehörigen dialytischen Matrix bekannt ist. Im letzten \S\ 6 wird die Zerlegung in Faktoren behandelt. Hier bleiben verschiedene Sätze der klassischen Theorie nur in negativem Sinne bestehen. Daß man auch positive Ergebnisse erhält, wird durch ein Beispiel gezeigt.
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