Über Kurven, welche von den Endpunkten einer bewegten Strecke mit konstanter Ge\-schwindigkeit durchlaufen werden. (Q2583989)

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Über Kurven, welche von den Endpunkten einer bewegten Strecke mit konstanter Ge\-schwindigkeit durchlaufen werden.
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    Über Kurven, welche von den Endpunkten einer bewegten Strecke mit konstanter Ge\-schwindigkeit durchlaufen werden. (English)
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    1941
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    Bei einer solchen Bewegung hat entweder die Strecke feste Richtung, oder es durchläuft die Mitte der Strecke die Striktionslinie der von der Strecke erzeugten Regelfläche; betrachtet man auf einer beliebigen Regelfläche ``Abstandskurven'' von der Striktionslinie -- eine solche entsteht, indem auf allen Erzeugenden von der Striktionslinie aus dieselbe Strecke abgetragen wird --, so bildet jedes Paar im gleichen Abstand von der Striktionslinie die Bahnkurven einer Streckenbewegung jener Art. Durch Aufstellen geeigneter Regelflächen lassen sich Streckenbewegungen angeben, bei denen beide Endpunkte dieselbe geschlossene Kurve durchlaufen. Nach \textit{H. Geppert}, Math. Z. 46 (1940), 117-128 (F. d. M. 66, 901 (JFM 66.0901.*)) soll das bei einer ebenen Kurve nur möglich sein, wenn beide denselben Kreis durchlaufen; Verf. weisen auf eine Lücke in diesem Beweis hin, wodurch die Frage offenbleibt. Wenn aber auf gleichen Sehnen (deren Länge unterhalb eines festen \(\lambda\) liegt) einer Raumkurve stets gleiche Bogen stehen, so ist die Kurve eine Gerade, ein Kreis oder eine Schraublinie. Auch zu den Zindlerschen Kurven (Geppert, a. a. O. S. 122 u. f.) gibt es ein räumliches Analogon. Ein Modell für die Streckenbewegung ist die ``Strickleiter''; sie besteht aus zwei beliebig biegbaren aber undehnbaren Fäden, die durch starre Stäbchen gleicher Länge längentreu verbunden sind. Eine solche läßt sich an jede Regelfläche so anlegen, daß die Stäbe längs Erzeugenden fallen; dann fallen die Sprossenmitten auf die Striktionslinie. Realisiert man bei einer beliebigen Regelfläche die Erzeugenden durch Stäbe, ihre Abstandskurven wie oben durch Fäden, so entsteht ein ``Stabnetz''. Zwei Regelflächen mit isometrischen Stabnetzen heißen in einander verwindbar. Dafür ist notwendig und hinreichend, daß die sphärischen Bildkurven ihrer Erzeugendensysteme längentreu aufeinander bezogen sind. Sind außerdem die Winkel zwischen Striktionslinien und entsprechenden Erzeugenden bei beiden gleich, so sind beide Flächen unter Erhaltung der Erzeugenden ineinander verbiegbar. Ein Stabnetz ist bis auf Verwindung eindeutig bestimmt, wenn zwei der Fäden festgelegt sind und die Lage der Striktionskurve bekannt ist; die Fäden dürfen aber nicht zur Striktionslinie symmetrisch liegen. Diese Bedingungen können beliebig gewählt werden, es gibt dann immer eine Regelfläche. Jede Regelfläche läßt sich in die Tangentenfläche einer Raumkurve oder auch in die Binormalenfläche einer Raumkurve verwinden; im ersten Fall wird die Oberfläche minimal, im zweiten maximal. Jede Regelfläche ist in sich selbst verwindbar, indem jede Erzeugende an dem Kehlpunkt gespiegelt wird; ist die Striktionslinie eine Gerade, so schließen alle Erzeugenden mit ihr denselben Winkel ein, und die Verwindung ist dann eine Schraubung um \(180^\circ\). Eine stetige, flächentreue Verwindung zweier Regelflächen ineinander ist stets bis auf eine Selbstabbildung dieser Art eine Verbiegung.
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