On isomorphic matrix representations of infinite groups. (Q2585948)

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On isomorphic matrix representations of infinite groups.
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    On isomorphic matrix representations of infinite groups. (English)
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    1940
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    Unter welchen Bedingungen läßt sich eine abstrakte Gruppe \(\mathfrak G\) treu darstellen durch Matrizen gegebenen Grades \(n\), deren Koeffizienten aus einem Körper der Charakteristik \(\varkappa \) stammen? Eine erste Antwort auf diese Frage gibt der Satz: Eine Gruppe ist treu \(n\), \(\varkappa \)-darstellbar, wenn jede aus endlich vielen Elementen der Gruppe erzeugte Untergruppe treu \(n\), \(\varkappa \)-darstellbar ist. Zum Beweise wird jedem Element \(\alpha \) eines Erzeugendensystemes eine \(n\)-reihige Polynommatrix \(\bigl(x_{ik}^{(\alpha )}\bigr)\) zugeordnet. Die Bedingungen für treue Darstellbarkeit laufen auf Relationen \(P = 0\) und Ungleichungen \(Q\neq 0\) hinaus, die durch Einsetzen von Elementen eines geeigneten Körpers der Charakteristik \(\varkappa \) für die Polynomvariablen simultan erfüllt werden sollen. (Es ist leicht einzusehen, daß jede treue Darstellung von \(\mathfrak G\) mit Hilfe einer Polynommatrix auf eine Darstellung transformiert wird, in der alle Diagonalelemente sämtlicher Darstellungsmatrizen, ausgenommen die Einheitsmatrix, von 1 verschieden sind.) Der Satz folgt nun aus dem Lemma: Die Teilmenge \(\mathfrak S\) eines Polynombereiches \(\mathfrak P\) über dem Restklassenbereich der ganzen Zahlen modulo \(\varkappa \), die sich aus einer Menge \(\mathfrak R\) von Relationen und einer Menge \(\mathfrak U\) von Ungleichungen zusammensetzt, ist dann (und nur dann) durch Einsetzen von Werten aus einem Körper der Charakteristik \(\varkappa \) erfüllbar, wenn jedes endliche Teilsystem von \(\mathfrak S\) erfüllbar ist. Beim Beweise des Lemmas werde beachtet, daß die lokal erfüllbaren, \(\mathfrak S\) enthaltenden Systeme im Sinne der Beziehung des Enthaltens eine teilweise geordnete, nach oben abgeschlossene Menge bilden. In Ihr gibt es nach dem Maximalzatz der Algebra ein maximales System \(\mathfrak S'\). Aus der Maximaleigenschaft des lokal erfüllbaren Systemes \(\mathfrak S'\) folgt, daß die Menge \(\mathfrak R'\) der Relationen ein Primideal von \(\mathfrak P\) bildet, und daß die Menge \(\mathfrak U'\) der Ungleichungen die zu \(\mathfrak R'\) komplementäre Menge in \(\mathfrak P\) ist. Daher liefert der Übergang von den Variablen \(x_{ik}^{(\alpha )}\) zu den zugehörigen Restklassen in \(\mathfrak P/\mathfrak R'\) die gesuchte Einsetzung. Dasselbe Lemma ergibt, daß eine Gruppe eine reduzible bzw. vollreduzible treue \(n\), \(\varkappa \)-Darstellung besitzt, sobald dasselbe für jede aus endlich vielen Elementen erzeugte Untergruppe gilt. Ferner ist eine treue \(n\), \(\varkappa \)-Darstellung der ganzen Gruppe genau dann reduzibel bzw. vollreduzibel, wenn dasselbe für jeden lokalen Teil gilt. -- Eine treu \(n\), \(\varkappa \)-darstellbare Gruppe aus endlich vielen Erzeugenden läßt sich mit passendem \(r\) treu \(rn\), \(\varkappa \)-darstellen in einer rein transzendenten Erweiterung des Primkörpers der Charakteristik \(\varkappa \). Ob schon eine algebraische Erweiterung des Primkörpers ausreicht, ist noch nicht entschieden. Wenn sich eine Gruppe aus endlich vielen Erzeugenden nicht treu \(n\), 0-darstellen läßt, so läßt sie sich auch für fast alle Primzahlen \(p\) nicht treu \(n\), \(p\)-darstellen. Aus dem Hilbertschen Basissatz folgt, daß eine treu darstellbare Gruppe mit endlich vielen Erzeugenden nicht isomorph zu einer ihrer echten Faktorgruppen sein kann. Diese Gruppen umfassen alle Gruppen mit endlich vielen Erzeugenden, für die bisher die Hopfsche Vermutung bewiesen worden ist. Am Schluß der Arbeit wird eine nicht treu darstellbare Gruppe aus zwei Erzeugenden angegeben. Als \textit{Limes}gruppe einer Folge von Gruppen \(\mathfrak G_1\), \(\mathfrak G_2\),\dots wird jede Gruppe \(\mathfrak G\) bezeichnet, für die Homomorphismen \(\mathfrak G\to\mathfrak G_1\), \(\mathfrak G\to\mathfrak G_2\),\dots bestehen, bei denen jedes von 1 verschiedene Element aus \(\mathfrak G\) nur endlich oft auf 1 abgebildet wird. Mit Sätzen der Eliminationstheorie wird bewiesen: Jede treu \(n\), 0-darstellbare Gruppe aus endlich vielen Erzeugenden ist Limes einer Folge von treu \(n\), \(p_i\)-darstellbaren endlichen Gruppen \(\mathfrak G_i(p_i>0)\). Über Darstellungen bei Charakteristik \(p> 0\) ergibt sich, daß jede treu \(n\), \(p\)-darstellbare Gruppe Limes einer Folge von treu \(n\), \(p\)-darstellbaren endlichen Gruppen ist, ferner als Verallgemeinerung eines Satzes von Dickson, daß jede treu und zugleich irreduzibel darstellbare Gruppe endlich ist, also nach Dickson die Ordnung 1 hat. -- Eine abelsche Gruppe ist genau dann \(n\), 0-darstellbar, wenn für alle \(p\) die \(p\)-Sylowgruppe direktes Produkt von höchstens \(n\) quasizyklischen \(p\)-Gruppen ist. (Eine Gruppe heißt quasizyklisch, wenn endlichviele Elemente stets eine zyklische Untergruppe erzeugen.) Eine abelsche Gruppe ist genau dann \(n\), \(\varkappa \)-darstellbar \((\varkappa > 0)\), wenn der Exponent der \(\varkappa \)-Sylowgruppe Teiler von \(\varkappa ^s\) ist und für \(p\neq \varkappa \) die \(p\)-Sylowgruppen jeweils direktes Produkt von höchstens \(n-s\) quasizyklischen \(p\)-Gruppen sind (Beweis nicht ausgeführt). Nach Schur und Burnside sind periodische Gruppen (\(=\) Gruppen aus lauter Elementen endlicher Ordnung) nur dann treu darstellbar, wenn sie lokal endlich sind. Als Ergänzung dazu wird gezeigt, daß eine Gruppe genau dann \(n\), 0-darstellbar ist (mit passendem \(n\)), wenn sie durch Erweiterung des direkten Produktes endlich vieler quasizyklischer periodischer Gruppen mit einer endlichen Faktorgruppe entsteht.
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