On translations in general plane geometries. (Q2597248)

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On translations in general plane geometries.
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    On translations in general plane geometries. (English)
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    1938
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    Verf. hat sich in zwei früheren Arbeiten (Math. Ann. 106 (1932), 140-160; 107 (1932), 324-328; F. d. M. \(58_{\text I}\), 601-602; diese beiden Arbeiten werden im folgenden als B I und B II zitiert) mit dem \textit{Menger}schen Geradenraum beschäftigt, den er hier abkürzend einen SL-Raum nennt. Der SL-Raum ist ein vollständiger metrischer Raum, in dem die Entfernungsfunktion \(\mu(X, Y)\) zwei zusätzlichen Axiomen (in B II den Axiomen (5) und (6)) unterworfen ist, die die Eigenschaften des Mittelpunktes einer Strecke festlegen. Zu je zwei verschiedenen Punkten des SL-Ranmes gehört genau eine kürzeste Linie (in der Abkürzung des Verf.: s. l. = shortest line) von unendlicher Länge. Ist \(g\) eine s. l., \(P\) ein nicht auf \(g\) liegender Punkt und \(Q\) ein Punkt auf \(g\), der \(g\) in bestimmter Richtung \(\overrightarrow g\) (oder \(\overleftarrow g\)) durchläuft, dann konvergiert die durch \(P\) und \(Q\) bestimmte s. l. gegen eine s. l. als Grenzlage, die Verf. eine \textit{Asymptote} zu \(\overrightarrow g\) (oder zu \(\overleftarrow g\)) nennt; das Wort Parallele behält er dem Sonderfall vor, in dem die durch \(P\) gehenden Asymptoten zu \(\overrightarrow g\) und \(\overleftarrow g\) zusammenfallen. Die Eigenschaften der s. l., der Asymptoten und der Grenzkugeln und -kreise (für deren Definition vgl. B I) werden im Abschnitt I der vorliegenden Arbeit entwickelt. Ein zweidimensionaler SL-Raum \(\varSigma\) ist, wie Verf. in B I gezeigt hat, der euklidischen Ebene homöomorph und wird daher von ihm \textit{Ebene} genannt. Unter einer Bewegung von \(\varSigma\) versteht er eine eineindeutige, abstandstreue Abbildung von \(\varSigma\) auf sich, unter einer Verschiebung längs einer s. l. \(g\) eine Bewegung, die jede der beiden durch \(g\) erklärten Halbebenen \(\pi_1\), \(\pi_2\) von \(\varSigma\) in sich überführt. Verf. beweist, daß zu je zwei Punkten \(A\) und \(B\) auf \(g\) höchstens eine Verschiebung längs \(g\) existiert, die \(A\) in \(B\) überführt, und er nimmt an, daß diese Verschiebung zu jedem Punktepaar \(A\), \(B\) auf \(g\) existiert; die Verschiebungen längs \(g\) bilden eine abelsche Gruppe \(\mathfrak G\). Die Untersuchung der ebenen Geometrie mit der zu \(g\) gehörigen Gruppe \(\mathfrak G\) bildet den Gegenstand von Abschnitt II der Arbeit. Es ergibt sich, daß zu \(g\) und jedem Punkt \(F\) von \(g\) eine gewisse s. l., die Senkrechte auf \(g\), gehört, daß ferner die Gesamtheit der Punkte in \(\pi_\varkappa\) (\(\varkappa= 1, 2\)), die von \(g\) denselben Abstand \(r\) haben, eine Kurve \(c_r^\varkappa\) bilden, und daß das von \(c_r^\varkappa\) und \(g\) begrenzte Gebiet konvex ist. Die Kurve \(c_r^\varkappa\) ist eine s. l. dann und nur dann, wenn sie eine Parallele zu \(g\) ist. Wenn \(c_r^\varkappa\) für ein \(r = r_0 > 0\) eine s. l. ist, dann ist es der Fall für \(c_r^\varkappa\) bei jedem \(r\) mit \(0\leqq r \leqq r_0\); alle diese \(c_r^\varkappa\) sind untereinander parallel. Verf. zeigt nun an einem Beispiel, daß aus der Existenz der Gruppe \(\mathfrak G\), der Gültigkeit des Parallelenaxioms in bezug auf \(g\) (d. h. der Aussage, daß durch jeden Punkt \(P\) eine Parallele zu \(g\) existiert) und dem Desarguesschen Charakter der Geometrie (die Metrik in \(\varSigma\) wird eine Desarguessche genannt, wenn \(\varSigma\) topologisch so auf die euklidische Ebene oder auf einen konvexen Teil \(K\) derselben abgebildet werden kann, daß die s. l. in Geraden bzw. in die Durchschnitte von Geraden mit \(K\) übergehen) die Gültigkeit des Parallelenaxioms in bezug auf jede s. l. nicht folgt; ebenso zeigt er, daß die Existenz von \(\mathfrak G\) und die Gültigkeit des Parallelenaxioms für jede s. l. den Desarguesschen Charakter der Geometrie nicht nach sich zieht. Verf. macht hierbei von Ergebnissen aus einer Arbeit von \textit{P. Funk} (Mh. Math. Phys. 37 (1930), 153-158; F. d. M. \(56_{\text I}\), 631) Gebrauch. Das hier benutzte Beispiel zeigt auch, daß die Existenz der Gruppe \(\mathfrak G\) nicht die Existenz von Verschiebungen längs einer nichtparallelen Asymptote von \(g\) nach sich zieht. Die Annahme, daß außer \(\mathfrak G\) auch Verschiebungen längs einer Asymptote von \(g\) existieren (Abschnitt III), bedeutet daher eine weitere Einengung der hier betrachteten Geometrien. Verf. zeigt jedoch, daß die Annahme der Existenz aller Verschiebungen längs zweier nichtparalleler Asymptoten nicht notwendig auf eine hyperbolische oder Desarguessche Geometrie führt. Darum nimmt Verf. schließlich (Abschnitt IV) an, daß alle Verschiebungen längs zweier s. l. \(g\) und \(h\) existieren, die weder Asymptoten noch Parallelen zu einander sind. Dann ist die Metrik eine Desarguessche; insbesondere liegt eine Minkowskische Metrik vor, wenn zu mindestens einer der beiden s. l. \(g\) und \(h\) eine Parallele existiert, und es liegt eine hyperbolische Metrik vor, wenn durch jeden Punkt von \(\varSigma\) sowohl zwei verschiedene Asymptoten von \(g\) als auch zwei verschiedene Asymptoten von \(h\) hindurchgehen.
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