Über die analytische Theorie der quadratischen Formen. III. (Q2601966)

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Über die analytische Theorie der quadratischen Formen. III.
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    Über die analytische Theorie der quadratischen Formen. III. (English)
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    1937
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    Verallgemeinerung der in den Teilen I und II (Ann. Math., Princeton, (2) 36 (1935), 527-606, (2)37 (1936), 230-263; F. d. M. \(61_{\text{I}}\), 140, \(62_{\text{I}}\), 136) entwickelten Theorie auf einen algebraischen Zahlkörper \(K\) vom Grade \(k\) als Grundkörper. Es handelt sich also um die Lösungen der Matrizengleichung \(X'SX = T\), wo \(S\), \(T\) ganzzahlige quadratische symmetrische Matrizen der Reihenzahlen \(m\), \(n\) aus \(K\) sind, durch ganzzahlige \((m, n)\)-reihige Matrizen \(X\) aus \(K\). Der Hauptsatz wird zunächst für den Teil I entsprechenden Fall formuliert, daß \(K\) total-reell ist und daß \(S\), \(T\) total-positiv sind (d. h. daß die quadratischen Formen \(\mathfrak x'\,S\mathfrak x\), \(\mathfrak y'\,T\mathfrak y'\) total-positiv sind). Außerdem wird zunächst angenommen, daß die Determinanten \(|\,S\,|\), \(|\,T\,|\not=0\) sind. Ganz analog wie in Teil I (siehe das zitierte Referat) werden erklärt: die mittlere Darstellungsanzahl \(\alpha (S, T)\) der Klasse von \(T\) durch das Geschlecht von \(S\), die \(\mathfrak p\)-adischen mittleren Darstellungsanzahlen \(\alpha _{\mathfrak p}(S, T)\) für die endlichen Primstellen \(\mathfrak p\) von \(K\) (mit \(N\,(\mathfrak p)\) an Stelle des dortigen \(p\)) und die mittleren Darstellungsanzahlen \(\alpha_{\mathfrak p}(S, T)\) für die unendlichen Primstellen \(\mathfrak p\) von \(K\) (mit den \(\mathfrak p\)-Beträgen statt des dortigen gewöhnlichen Betrages). Der Hauptsatz drückt sich dann wieder durch die Produktformel \[ \alpha (S, T)=f\cdot \textstyle \prod\limits_{\mathfrak p}\alpha _{\mathfrak p}(S, T) \] aus, wo das Produkt über alle Primstellen \(\mathfrak p\) von \(K\) erstreckt ist und für \[ \hbox{ \vbox{\vskip2pt\hbox{\qquad\quad f\"ur \(m\)}\vskip4pt \hrule\vskip9pt\hbox{der Zusatzfaktor \(f\)\;} \vskip9pt}\hskip1.5pt\vrule\hskip1.5pt \vbox{\hbox{\(>n+1\)}\vskip3pt \hrule\vskip10pt\hbox{\(\;\;\;=1\)} \vskip10.5pt}\hskip1.5pt\vrule\hskip1.5pt \vbox{\hbox{\(=n+1\)}\vskip3pt \hrule\vskip3pt\hbox{\(\;\;=\dfrac{1}{2}\)} \vskip3.75pt}\hskip1.5pt\vrule\hskip1.5pt \vbox{\hbox{\(=n>1\)}\vskip3pt \hrule\vskip3pt\hbox{\(\;\; =\dfrac{2}{2^k}\)} \vskip3.75pt}\hskip1.5pt\vrule\hskip1.5pt \vbox{\hbox{\(\;=n=1\)}\vskip3pt \hrule\vskip3pt\hbox{\(\;=\dfrac{1}{2^k}\) ist.} \vskip3.75pt} } \] Auszunehmen sind dabei aus Konvergenzgründen die beiden Fälle \[ \begin{aligned} m=2,\;\;&-|\,S\,|\;\text{Quadrat in}\;K,\\ m=n+2,\;\;&-|\,S\,|\;|\,T\,|\;\text{Quadrat in}\;K,\end{aligned} \] für die in Teil I die Konvergenz nur bedingt ist. Anders als in Teil I stellt hier die Annahme \(|\,S\,|\), \(|\,T\,|\not=0\) eine wesentliche Einschränkung dar. Die durch gegenseitige ganzzahlige Transformierbarkeit \[ P'SP=T,\;\;Q'TQ = S \] definierten Matrizenklassen in \(K\) sind nämlich nicht notwendig durch reguläre \(r\)-reihige Matrizen (\(r\) der Rang von \(S\), \(T\)) vertretbar. Verf. gibt an, wie der Hauptsatz dementsprechend allgemein zu formulieren ist. Für die Durchführung des Beweises macht diese Erscheinung umfangreiche Hilfsbetrachtungen elementarteilertheoretischer Art erforderlich. Verf. beschränkt sich für die Durchführung des Beweises auf den Teil I entsprechenden Fall, daß \(K\) total-reell ist und \(S\), \(T\) total-positiv sind, führt jedoch in der Einleitung aus, wie der allgemeine Fall durch Verallgemeinerung der in Teil II gegebenen Methoden zu erfassen ist. Eine analytische Formulierung des Hauptsatzes im Zusammenhang mit allgemeinen Modulfunktionen kann Verf. nur für den Teil I entsprechenden Fall geben. Seien \(X^{(1)}\),\dots, \(X^{(k)}\) \(n\)-reihige komplexe Matrizen mit positivem Imaginärteil und \(A\), \(B\), \(C\), \(D\) \(n\)-reihige ganzzahlige Matrizen aus \(K\) mit \[ AB'=BA',\;\;CD' = DC',\;\;AD' - BC' = E, \] deren \(k\) konjugierte durch obere Indices bezeichnet seien. Dann liefern die \(k\) simultanen Substitutionen \[ Y = (AX + B)\; (CX + D)^{-^{1}} \] (für die oberen Indices \(1\),\dots, \(k\) verstanden) die Modulgruppe \(n\)-ten Grades zu \(K\), und die zugehörigen Modulfunktionen sind die bei ihnen invarianten Funktionen mit geeigneten Meromorphiebedingungen. Sie lassen sich wieder aus Partialbruchreihen aufbauen, und der obige Hauptsatz ist gleichwertig mit dem Bestehen einer solchen Partialbruchzerlegung für eine mittels der quadratischen Form zu \(S\) definierte Modulfunktion, die dem Geschlecht von \(S\) invariant zugeordnet ist, nämlich die Funktion \[ F(S, X)=\biggl(\frac{f(S, X)}{E(S)}+\cdots\biggr):\biggl(\frac{1}{E(S)}+\cdots\biggr) \] mit \[ f(S, X)=\textstyle \sum\limits_{C}e^{\pi iSp\,(C'SC\cdot X)}, \] wo \(C\) alle \((m, n)\)-reihigen ganzzahligen Matrizen aus \(K\) durchläuft und die Spurbildung erstens die Matrizenspur und zweitens die Spur in \(K\) (mit den \(X^{(1)}\),\dots, \(X^{(k)}\) als formalen konjugierten) einschließt. Die den Hauptsatz ausdrückende Partialbruchzerlegung ist von der Form \[ F (S, X) = \textstyle \sum\limits_{A, B}H(S; A, B)\,N\,(AX+B)^{-\tfrac{m}{2}} \] wo \(A\), \(B\) ein volles System von Paaren \(n\)-reihiger ganzzahliger Matrizen aus \(K\) durchlaufen, für die \(AB'=BA'\), \((A, B)\) vom Rang \(n\), und für keine zwei Paare \(A_1B_2^\prime=B_2A_1\prime\) ist; die Normbildung ist entsprechend zu der eben erklärten Spurbildung zu verstehen. Die Koeffizienten \(H(S; A, B)\) lassen sich durch verallgemeinerte \textit{Gauß}sche Summen ausdrücken. Hierbei ist wieder \(|\,S\,|\not=0\) angenommen. Aus dem Hauptsatz liest Verf. noch ab, daß für total-reelle Körper \(K\) die Werte der Zetafunktion \(\zeta _K(g)\) für gerade natürliche Zahlen \(g\) sich von \(\sqrt{d}\pi ^{kg}\) nur um rationale Zahlfaktoren unterscheiden, was schon durch \textit{Hecke} bekannt war. Neu dagegen ist dabei, daß sich diese Zahlfaktoren, die als Verallgemeinerungen der \textit{Bernoulli}schen Zahlen anzusehen sind, durch Darstellungsanzahlen quadratischer Formen ausdrücken, und daß dabei den elementaren Rekursionsformeln für die \textit{Bernoulli}schen Zahlen Klassenzahlrelationen für quadratische Formen entsprechen. Verf. betrachtet schließlich als Beispiel die Darstellung einer zu 2 primen Zahl \(t\) als Summe von vier ganzzahligen Quadraten \((S = E_4)\) in einem total-reellen Körper \(K\). Hier findet sich für die mittlere Darstellungsanzahl eine Formel vom Typus \[ \alpha (E_4, t)=b(t)\textstyle \sum\limits_{\mathfrak d|t}N\,(\mathfrak d), \] wo \(b(t)\) nur vom Rest \(t\) mod 8 abhängt. Verf. zeigt, daß das Geschlecht von \(E_4\) nur für endlich viele total-reelle Körper \(K\) die Klassenzahl 1 hat \(\bigl(\)von denen man bisher nur die drei Körper \(R\), \(R(\sqrt{2})\), \(R(\sqrt{5})\) kennt\(\bigr)\), so daß die Formel für \(\alpha (E_4, t)\) nur in endlich vielen Fällen die Darstellungsanzahl \(A(E_4, t)\) selbst liefert.
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