Über gewisse Beziehungen zwischen der Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme und algebraischer Zahlkörper. (Q2611562)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Über gewisse Beziehungen zwischen der Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme und algebraischer Zahlkörper.
scientific article

    Statements

    Über gewisse Beziehungen zwischen der Arithmetik hyperkomplexer Zahlsysteme und algebraischer Zahlkörper. (English)
    0 references
    0 references
    0 references
    1935
    0 references
    Bei den Anwendungen der Theorie der Algebren auf die Arithmetik der algebraischen Zahlkörper wird zunächst außer der rein-algebraischen Struktur nur die lokal-arithmetische Struktur der Algebren ausgenutzt. Verf. stellt sich im Anschluß an Untersuchungen von \textit{Chevalley}, Ref., \textit{E. Noether} die Frage, ob sich durch Ausnutzung der arithmetischen Struktur im Großen der Algebren, d. h. der Theorie ihrer Maximalordnungen, Ideale und Idealklassen, arithmetische Erkenntnisse über algebraische Zahlkörper gewinnen lassen. Er erhält folgende Ergebnisse, bei denen \(A\) eine normale einfache Algebra vom Grade \(n\) und der Diskriminante \(\mathfrak d\) über einem algebraischen Zahlkörper \(k\) und \(K\) einen maximalen kommutativen Teilkörper von \(A\) bezeichnet: 1. Eine Ordnung \(\mathfrak o\) von \(K\) heißt \textit{optimal eingebettet} in der Maximalordnung \(\mathfrak O\) von \(A\), wenn \(\mathfrak O\) mit \(K\) den Durchschnitt \(\mathfrak o\) hat. Ist \(n\) Primzahl, so sind alle und nur die \(\mathfrak o\) optimal einbettbar, deren Führer \(f_{\mathfrak o}\) zu \(\mathfrak d\) prim ist. Faßt man nach \textit{E. Noether} immer alle diejenigen \(\mathfrak O\) in ein \textit{Gebiet} zusammen, die mit \(K\) denselben Durchschnitt haben. so heißt das : Ist \(n\) Primzahl, so erschöpfen die Durchschnitte der Gebiete zu \(K\) mit \(K\) genau die \(\mathfrak o\) von zu \(\mathfrak d\) primem Führer \(f_{\mathfrak d}\). 2. Ist \(\mathfrak o\) optimal eingebettet in \(\mathfrak O\) und \(\mathfrak A\) ein zu \(\mathfrak d\) und \(f_{\mathfrak o}\) primes \(\mathfrak O\)-Linksideal derart, daß \(\mathfrak o\) auch optimal in seiner Rechtsordnung \(\mathfrak A^{-1}\mathfrak O\mathfrak A\) eingebettet ist, so ist \(\mathfrak A\) Erweiterungsideal eines regulären \(\mathfrak o\)-Ideals \(\mathfrak a\). Für die Hauptordnung war das bereits von \textit{Chevalley}, Ref., \textit{E. Noether} bewiesen. Überdies ist dabei \(N_\mathfrak o (\mathfrak a) = N_{\mathfrak O} (\mathfrak A)\). Ist \(K\) galoissch, so zerfällt ein zu \(\mathfrak d\) und der Diskriminante von \(K\) primes Primideal \(\mathfrak p\) von \(k\) dann und nur dann voll in \(K\), wenn in einer der endlich vielen Zerlegungen von \(\mathfrak p\) in \(A\) eine Komponente auftritt, die Erweiterungsideal aus \(K\) ist. 3. Ist speziell \(A\) unverzweigt (volle Matrixalgebra), so sind nach \textit{Chevalley} zwei \(\mathfrak O\)-Linksideale dann und nur dann äquivalent in \(A\), wenn ihre Normen in \(k\) äquivalent sind. Es wird ein Beweis dieses bisher nicht veröffentlichen Ergebnisses entwickelt. Daraus und aus den vorstehend angeführten Resultaten ergibt sich ein Hauptgeschlechtssatz: \textit{Hauptgeschlecht} heiße diejenige Untergruppe der Klassengruppe der regulären \(\mathfrak o\)-Ideale, deren Klassen Ideale enthalten, deren Normen Hauptideale in \(k\) sind. Dann besteht das Hauptgeschlecht genau aus denjenigen Klassen, die Ideale enthalten, deren Erweiterungsideale bei optimaler Einbettung von \(\mathfrak o\) in \(\mathfrak O\) Hauptideale in \(A\) werden. Ferner erschöpfen die \textit{Hauptgebiete} (der Hauptordnung von \(K\) entsprechend) aller \(K\) alle \(\mathfrak O\), d. h. jedes Ideal \(\mathfrak A\) von \(A\) ist Erweiterungsideal eines Ideals \(\mathfrak a\) eines passenden \(K\). 4. Wieder für beliebiges \(A\) gilt der Trennungssatz: Verschiedenen galoisschen \(K\) entsprechen verschiedene Einteilungen der Maximalordnungen \(\mathfrak O\) von \(A\) in Hauptgebiete. 5. Sei \(K\) galoissch und \(A\) unverzweigt; dann enthält \(A\) den verschränkten Gruppenring \(\mathfrak G\) mit Faktorensystem 1 zu \(K\). Die invarianten Ideale von \(K\) modulo den Idealen von \(k\) entsprechen umkehrbar eindeutig den \(\mathfrak O\) enthaltenden Maximalordnungen \(\mathfrak O\) von \(A\). Ist allgemeiner \(K\) zyklisch von Primzahlgrad \(n\) und \(A\) ein zyklisches verschränktes Produkt zu \(K\) mit ganzzahligem Faktor, so enthält A einen verschränkten Gruppenring \(\mathfrak O\) (nicht mehr notwendig mit Faktorensystem 1), und es gilt entsprechendes bei Beschränkung auf zu \(\mathfrak d\) prime Ideale. Die meisten dieser Ergebnisse übertragen sich ohne weiteres auf algebraische Funktionenkörper einer Unbestimmten.
    0 references
    0 references