Die Liesche Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. (Q566352)

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Die Liesche Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung.
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    Die Liesche Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. (English)
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    1932
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    Die \textit{Lie}sche Theorie der partiellen Differentialgleichungen (erster Ordnung) ist, wie man ja von vornherein erwarten wird, wesentlich durch \textit{Lie}s bedeutendste Schöpfung, die Theorie der kontinuierlichen Transformationsgruppen, vornehmlich darunter die der Berührungstransformationen, beeinflußt. Bereits in Kap. I des vorliegenden Werkes ist dieser Umstand deutlich erkennbar. Hier wird von vornherein die linke Seite der partiellen linearen homogenen Differentialgleichung \[ \sum _{i=1}^n \xi _i (x_1, \dots, x_n) \frac {\partial f}{\partial x_i}=0 \] als Symbol einer infinitesimalen Punkttransformation aufgefaßt, desgleichen die linken Seiten des Systems \[ X_k f\equiv \sum _{\nu =1}^n \xi _{k\nu } (x_1, \dots, x_n) \frac {\partial f}{\partial x_{\nu }}=0 \quad (k=1,\dots,m<n) \] als \(m\) solcher infinitesimaler Transformationen. Zugleich findet man aber auch eine eingehende Berücksichtigung der so wesentlichen Zusammenhänge von partiellen (linearen homogenen) Gleichungen und dem \textit{Pfaff}schen Problem. Entsprechend lauten die Unterabschnitte: Simultane Systeme gewöhnlicher Differentialgleichungen, Infinitesimale Transformationen und eingliedrige kontinuierliche Gruppen, Invariante Mannigfaltigkeiten, Erweiterung der infinitesimalen Transformationen, Lineare partielle Differentialgleichungen erster Ordnung, Systeme linearer homogener partieller Differentialgleichungen erster Ordnung, Eigenschaften und Lösungen eines vollständigen Systems, Vollständige Systeme und Systeme linearer totaler Differentialgleichungen, Die bilineare Kovariante eines Pfaffschen Ausdrucks, Reduktion der vollständigen Systeme und der Systeme linearer totaler Differentialgleichungen (\S \S 1-10). Kennt man infinitesimale Transformationen, die ein vollständiges System invariant lassen, so kann man im allgemeinen aus der Kenntnis dieser Transformationen Nutzen für die Integration des Systems ziehen. Ähnliches gilt von der Kenntnis eines Multiplikators eines vollständigen Systems. Dieser Sachverhalt wird in Kap. II eineingehend auseinandergesetzt: Infinitesimale Transformationen eines vollständigen Systems, Verwertung bekannter infinitesimaler Transformationen eines vollständigen Systems und Reduktion des Problems, Multiplikator eines vollständigen Systems, Differentialgleichungen des Multiplikators, Theorie des letzten Multiplikators, Beziehungen zwischen den Lösungen, Multiplikatoren und infinitesimale Transformationen eines vollständigen Systems (\S \S 11-16). Kap. III behandelt die Integration der partiellen Differentialgleichung \[ F(x_1, \dots, x_n, p_1, \dots, p_n)=0. \tag{*} \] Nach der allgemeinen Formulierung des Integrationsproblems (\S 17) findet man hier eine eingehende Analyse der \textit{Lie}schen Konzeptionen: Elementverein im \(R_{n+1}\), Elementvereine in \(x\) und \(p\), Charakteristische Elemente, Scharen von Vereinen, Charakteristische Streifen, Infinitesimale Berührungstransformationen in \(x\) und \(p\), Cauchys Integrationsmethode, Lies Abbildung der charakteristischen Streifen, Theorie der vollständigen Lösungen (\S \S 18-26). Die Integrationsmethoden der Gleichung (*) lassen sich für die Behandlung der sogenannten Involutionssysteme in \(x\) und \(p\) verallgemeinern (Kap. IV). Für diese sind es namentlich die beiden Methoden von \textit{Mayer} und \textit{Lie}, die ihrer großen praktischen Vorzüge halber (gegenüber der ``erweiterten \textit{Cauchy}schen Methode'') eine eingehende Darstellung finden: Eigenschaften der Involutionssysteme, Die charakteristischen Vereine eines Involutionssystems, Die erweiterte Cauchysche Methode, Die Liesche Abbildung der charakteristischen \(V_m\) eines Involutionssystems, Ein Satz von Lie, Die Jacobi-Mayersche Methode, Lies Reduktion eines Involutionssystems in \(x\) und \(p\) auf eine Gleichung und seine Integrationsmethode (\S \S 27-33). Aus der Integrationstheorie der von \(z\) freien Gleichungen des dritten Kap. wird in Kap. V ganz im Sinne \textit{Lie}scher Gedankengänge diejenige homogener Gleichungen \[ F_k(x_1, \dots, x_n, p_1, \dots, p_n)=0. \quad (k=1,\dots,m) \] von der Ordnung \(s_k\): \[ \sum _{i=1}^n p_i \frac {\partial F_k}{\partial p_i}=s_k F_k, \] abgeleitet, die ihrerseits gleichbedeutend mit der Integrationstheorie der allgemeinen Gleichungen ist, die die unbekannte Funktion enthalten. Die Durchführung dieses Programms zerfällt in folgende Unterabschnitte: Elementvereine, Scharen von Vereinen, Die Cauchysche Methode und ihre Erweiterung, Theorie der vollständigen Lösungen eines homogenen Involutionssystems, Lineare homogene Involutionssysteme, Die Jacobi-Mayersche und die Liesche Methode, Die Integration der Gleichung \[ F(y, y_1, \dots, y_{n-1}, q_1, \dots, q_{n-1})=0, \] Theorie der Involutionssysteme in \(y, y_{\nu }, q_{\nu }\), Die Punktörter der Integralvereine (\S \S 34-42). Kap. VI und VII umfassen die Theorie der Berührungstransformationen in \(x\) und \(p\) und ihre Invariantentheorie sowie diejenige homogener Berührungstransformationen mit ihrer Invariantentheorie. Dabei verhält sich das siebente Kap. zum sechsten wie das fünfte zum dritten bzw. vierten, wie hier auch nur andeutungsweise durch die Angabe der Überschriften der Unterabschnitte verraten werden kann: Bestimmung aller endlichen Berührungstransformationen ohne Integration, Die Eigenschaften der Berührungstransformationen in \(x, p\): \[ x'_i =X_i, p'_i=P_i \] und die Kanonischen Beziehungen zwischen den Funktionen \(X_i\) und \(P_i\), Die infinitesimalen Berührungstransformationen in \(x\) und \(p\), Funktionengruppen und ihre ausgezeichneten Funktionen, Die kanonische Form einer Funktionengruppe, Die invarianten Eigenschaften einer Funktionengruppe und das allgemeine Transformationsproblem in \(x\) und \(p\), Bestimmung der in einer Funktionengruppe enthaltenen Systeme von involutorischen Funktionen, Die endlichen homogenen Berührungstransformationen, Die endlichen Berührungstransformationen im \(R_n\): \(y, y_1, \dots, y_{n-1}\), Homogene infinitesimale Berührungstransformationen und infinitesimale Berührungstransformationen in \(y, y_{\nu }, q_{\nu }\), Homogene Funktionengruppen, Die invarianten Eigenschaften der homogenen Funktionengruppen und das allgemeine Transformationsproblem (\S \S 43-54). Die Anwendung der Theorie der Berührungstransformationen auf Involutionssysteme behandelt Kap. VIII. Nach der Untersuchung von infinitesimalen Berührungstransformationen und charakteristischen Streifen (\S 55) findet man im Mittelabschnitt dieses Kap. (\S 56) \textit{Lie}s berühmte Interpretation der Integration eines Involutionssystems \[ F_1 (x,p)=a_1,\dots, F_m (x,p)=a_m \] als Bestimmung einer Berührungstransformation \[ x'_i=X_i(x_1,\dots,x_n;p_1,\dots,p_n),p'_i=P_i(x_1,\dots,x_n;p_1,\dots,p_n)\, (i=1,2,\dots,n), \] die das Involutionssystem in ein solches überführt, dessen Integralvereine man ohne Integration angeben kann. Die Bestimmung der niedrigsten Integrationsoperationen, die eine allgemeine Integrationsmethode erfordert (\S 57), beschließt dieses Kapitel. Als Ergänzung hat man Kap. IX zu betrachten gemäß dem Inhalt seiner folgenden Unterabschnitte: Vervollständigung der Theorie des Poisson-Jacobischen Theorems, Einige spezielle Integrationsvereinfachungen, Allgemeine Verwertung bekannter Lösungen, Welches ist die vorteilhafteste Verwertung bekannter Lösungen, Integrationsvereinfachungen durch bekannte infinitesimale Transformationen. Endlich behandelt Kap. X die bekannten Anwendungen auf die klassische Mechanik, im besonderen die infinitesimalen Transformationen der \textit{Galilei}schen Gruppe, die \textit{Hamilton}sche Gleichung und ihre infinitesimalen Transformationen, die Integrale der Bewegungsgleichungen und endlich die Frage nach Integrationsvereinfachung bei Kenntnis gewisser Integrale (Exkurs in die Theorie des \(n\)-Körperproblems). (IV 8, VI 3.)
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