Quelques applications analytiques de la théorie des courbes et des surfaces algébriques. Leçons rédigées par J. Dieudonné. (Q572979)

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Quelques applications analytiques de la théorie des courbes et des surfaces algébriques. Leçons rédigées par J. Dieudonné.
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    Quelques applications analytiques de la théorie des courbes et des surfaces algébriques. Leçons rédigées par J. Dieudonné. (English)
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    1931
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    Das Buch ist eine Zusammenfassung früherer Arbeiten des Verf. in Form einer Vorlesung an der Sorbonne 1930. Von den sieben Kapiteln sind die ersten vier der algebraischen Kurventheorie vom funktionentheoretischen Standpunkte aus gewidmet. Zunächst wird das Umkehrproblem der \textit{Abel}schen Integrale behandelt; nachdem für den elliptischen Fall die Umkehrung durch die \textit{Jacobi}sche Thetafunktion ausführlich erledigt worden ist, geht Verf. bei allgemeinem \(p\) so vor, daß er die \(p\) Integrale erster Gattung erklärt, die Summe der Werte des \(i\)-ten Integrals in \(p\) beliebigen Punkten \((x_\nu, y_\nu)\) der Kurve gleich \(u_i\) setzt und den \textit{Jacobi}schen Satz beweist, demzufolge jede rationale symmetrische Funktion der \(x_\nu \), \(y_\nu \) eindeutige (\textit{Abel}sche) Funktion der \(u_i\) mit im Endlichen rationalem Charakter ist. In allen Einzelheiten durchgeführt wird dieses Verfahren im Falle \(p = 2\) mittels der \(\theta \)-Funktionen von zwei Variablen. Die Tatsache, daß \(p + 1\) symmetrische Funktionen von \(p\) Punkten durch eine algebraische Relation verknüpft sind, führt bei \(p = 2\) zu Beispielen von hyperelliptischen Flächen, unter denen insbesondere die \textit{Kummer}sche Fläche eingehend besprochen wird. Das zweite Kapitel handelt von den vierfach periodischen Funktionen. Ausgehend von dem Satze, daß eine eindeutige Funktion \(f(u, v)\) zweier Variablen höchstens vier Periodenpaare haben kann, gibt Verf. einen eigenen Beweis für den \textit{Riemann}schen Satz, daß, wenn \(f(u, v)\) im Endlichen sich rational verhält, zwischen den vier Periodenpaaren eine bilineare Beziehung bestehen muß; er beruht wesentlich auf dem Umstande, daß zwischen \(f(u, v)\), \(f(u +h,v+k)\) und \(f(u+h',v+k')\) eine algebraische Beziehung bestehen muß. Die Bedingung des rationalen Verhaltens von \(f\) ist wesentlich, wie an Beispielen gezeigt wird. Nun untersucht Verf. die Uniformisierung \(x = P (z)\), \(y = Q(z)\) der Kurven vom Geschlechte \(p\geqq 2\) und zeigt, daß die eindeutigen Funktionen \(P\), \(Q\) keine isolierte wesentliche Singularität aufweisen können. Bei den hyperelliptischen Kurven ist dies direkt einzusehen; bei den allgemeinen benutzt Verf. die \textit{Poincaré}sche Darstellung mittels \textit{Fuchs}scher Funktionen und stützt sich auf das Fehlen parabolischer Substitutionen in der zugehörigen Gruppe. Daraus wird der Satz über die \textit{Briot-Bouquet}schen Differentialgleichungen abgeleitet, den Verf. erweitert: Die Differentialgleichung: Polynom von \(u\) und \(\dfrac{d^2u}{dz^2}\) gleich Null hat nur dann meromorphe Integrale, wenn sie sich mittels exponentieller und elliptischer Transzendenten integrieren läßt. Schließlich werden diese Sätze mit dem klassischen Ideenkreis des \textit{Picard-Landau}schen. Satzes in Zusammenhang gebracht: Der Radius des Kreises \(|\,z\,|\leqq R\), innerhalb dessen \(P(z)\) und \(Q(z)\) eindeutig und holomorph sind, hat für \(p\geqq 2\) eine obere Grenze, die nur von der Kurve und den ersten beiden Entwicklungskoeffizienten von \(P\) abhängt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Herstellung der automorphen Funktionen auf Grund der Gleichung \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(1)} \hfill \varDelta u=ke^u. \hfill} \] Diese ist in der \((x, y)\)-Ebene zu integrieren, wenn eine endliche Anzahl singulärer Punkte gegeben ist, in denen \(u\) logarithmisch unendlich ist. Dieses Problem wird vollkommen gelöst, nachdem die gleiche Frage innerhalb einer geschlossenen Kurve, auf der die Randwerte von \(u\) gegeben sind, durch ein Verfahren sukzessiver Approximationen und \textit{Schwarz}sches Verfahren erledigt worden ist; die Lösung ist eindeutig. Der zweite Teil des Werks ist der transzendenten Theorie der algebraischen Flächen gewidmet. Zunächst werden die einfachen Integrale der totalen Differentiale \[ P(x, y, z)\,dx + Q(x, y, z)\,dy \] behandelt; bei der Untersuchung der Perioden kann jeder lineare Zykel ohne Überschreitung der singulären Stellen von \(P\) und \(Q\) in einen Zykel der Ebene \(y = y_0\) übergeführt werden, so daß sich die Verbindung zu den Integralen auf der Kurve \(f(x, y_0, z) = 0\) ergibt. Ein Integral ist von erster Gattung, wenn es überall endlich ist; für seine Existenz ist das Vorhandensein gewisser adjungierter Flächen notwendig und hinreichend; Beispiele zeigen, daß die allgemeine Fläche keine Integrale erster Gattung besitzt; dagegen führt Verf. an andern Beispielen hyperelliptischer Flächen die Bestimmung solcher Integrale wirklich durch. Ein Integral zweiter Gattung hat keine logarithmischen Singularitäten; ihre Bestimmung ist mit derjenigen der Integrale zweiter Gattung der Kurve \(f(x, y_0, z)=0\) vom Geschlechte \(p\) gleichwertig, deren nicht verschwindende Perioden von \(y_0\) unabhängig sind. Nun genügen diese als Funktionen von \(y_0\) einer linearen Differentialgleichung (\(E\)) vom \textit{Fuchs}schen Typ der Ordnung \(2p\), deren Gruppe nur von \(f\) abhängt. Notwendig und hinreichend für die Existenz \(r\) solcher Integrale ist das Vorhandensein von \(r\) unabhängigen Polynomintegralen von (\(E\)). Es gibt, wie die Beispiele \(z^m = f(x, y)\) zeigen, auf der allgemeinen Fläche keine Integrale zweiter Gattung. Die übrig bleibenden Integrale mit logarithmisch-singulären Kurven sind die dritter Gattung; die Mindestzahl der vorzuschreibenden singulären Kurven, \(\varrho +1\), ist eine Invariante der Fläche; für die allgemeine Fläche der Ordnung \(\geqq 4\) ist \(\varrho \) gleich 1. Schließlich gibt Verf. einen eigenen Beweis für den \textit{Severi}schen Satz, daß ein Integral eines totalen Differentials der Fläche sich dann und nur dann als Kombination algebraischer und logarithmischer Funktionen ausdrücken läßt, wenn die Fläche regulär ist. Zuletzt werden die mit einer Fläche verknüpften Doppelintegrale über Polynomquotienten von \(x\), \(y\) besprochen; für sie gilt der Residuensatz, und jedes Residuum läßt sich auf die Periode eines \textit{Abel}schen Kurvenintegrals reduzieren. Sind alle Residuen Null, so hat der Integrand notwendig die Form \[ \displaylines{\rlap{\qquad\!(2)} \hfill \frac{\partial U}{\partial x}+ \frac{\partial V}{\partial y}. \hfill} \] Nun wird die Normalform der Integrale erster Gattung, deren es \(p_q\) unabhängige gibt, ermittelt; als Doppelintegrale zweiter Gattung werden solche definiert, die nach Subtraktion eines Integrals über einen Ausdruck der Form (2) sich überall endlich verhalten; alle Residuen bezüglich des Unendlichen sind Null. Sie hängen mit den adjungierten Flächen der Ordnung \(2m-4\), denen noch weitere \(2p\) Bedingungen aufzuerlegen sind, zusammen; ihre Periodenzahl ist \(N-4p-(m-1)\), wenn \(N\) die Klasse, \(m\) die Ordnung von \(f\) ist. Das tiefschürfende Werk wird durch die Wiedergabe von vier früher erschienenen Noten des Verf. ergänzt; die erste zeigt die Unmöglichkeit gewisser Verallgemeinerungen der hyperelliptischen Flächen auf; die zweite bringt einen sehr überraschenden Beweis dafür, daß die adjungierten Flächen der Ordnung \(\geqq m-2\) auf einer Ebene das vollständige System der Adjungierten des Flächenschnitts ausschneiden; die dritte Note handelt von den rationalen Funktionen dreier Variablen, die vierte von einigen Beispielen hyperfuchsscher und hyperabelscher Flächen. (IV 6 E; V 5 C, E.) Besprechungen: Revue Questions scient. (4) 21 (1932), 132-134. F. Enriques; Zentralblatt 3 (1932), 22-32.
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